Test von Audioscape 76A, 76D und 76F: Fazit
Das Fazit dieses Tests fällt mir gar nicht so leicht. Woran es nichts zu rütteln gibt, ist die Tatsache, dass alle drei Audioscape 1176 vorbildlich verarbeitete und mit hochwertigsten Komponenten bestückte Geräte sind, die klanglich überzeugen. Da sie noch dazu in kleinsten Auflagen per Hand in den USA gefertigt werden, darf man den Preis vielleicht nicht als sensationell, aber zumindest mehr als absolut fair betrachten. Man merkt einfach, dass man kein Fernost-Produkt von der Stange vor sich hat. Wer zwischen den Revisions drastische klangliche Unterschiede erwartet, dürfte allerdings enttäuscht werden. Da ich leider nicht über die entsprechenden Originale verfüge, kann ich mir dazu leider kein ernsthaftes Urteil erlauben. Weil ich aber selbst andere Audioscape-Geräte besitze und weiß, mit wieviel Passion Chris Yetters Team arbeitet, bin ich sicher, dass es sich um absolut authentische Neuauflagen der Klassiker handelt – und die beschworenen Unterschiede auch bei den Originalen nicht so stark ausgeprägt sind, wie es das Marketing-Sprech vermuten ließe. Nimmt man die hochwertigen UAD-Plug-ins als Referenz, fühlt man sich darin auch bestätigt. Auch wenn Audioscape sich dem exakten Nachbau der Originale verschrieben haben, hätte ich mich über eine zusätzliche Option für Parallelkompression gefreut, die sowohl die UAD-Plugins als auch Konkurrenten wie Black Lion, Warm oder Wes Audio am Start haben.
Für dich ausgesucht
Viele von euch werden sich fragen: „Welchen der drei 1176 soll ich denn jetzt kaufen?“ Ich fürchte, ich kann darauf keine Antwort geben. Vor allem im Vergleich zum Plug-in fand ich persönlich den 76D am „langweiligsten“. Der 76F ist wahrscheinlich der vielseitigste, meine Wahl wäre aber wohl der 76A, der für mich den meisten Charakter mitbringt. Ob einem die „Trainwrecked“-Optik 200 Euro Aufpreis wert ist, muss jeder selbst entscheiden – optisch ist das wirklich ein Knaller!
- Mono FET Limiter/Kompressoren im 19”-Format (2HE)
- drei Revisions: 76A (Bluestripe Rev.A), 76D (Blackface Rev.D), 76F (Urei Blackface Rev.F)
- Cinemag und Custom-Wound Übertrager
- hochwertige und historisch korrekte Widerstände, Kondensatoren und Transistoren
- Alpha Potentiometer und Schalter
- Regler für Input und Output Gain
- variable Attack: 20-800 Mikrosekunden
- variable Release: 80-700 Millisekunden
- jeweils vier Drucktaster für Ratio und Metering
- Ratios: 4:1, 8:1, 12:1, 20:1
- Metering: Gain reduction, +4, +8, OFF (schaltet Gerät aus)
- Anschlüsse: Input und Output (Neutrik XLR-Buchsen)
- Antek „International ready“ Power Transformer für problemlose Spannungsversorgung weltweit
- Gewicht: 5kg
- hergestellt in: USA
- Webseite: audio-scape.com
- Preise: 76A „Trainwrecked Series“: € 1599,– / 76A: € 1399,– / 76D und 76F: 1349,– (Straßenpreise am 5.1.2025)
- Handmade in den USA
- Bauteile und Verarbeitung auf hohem Niveau
- sehr guter Klang
- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- „Trainwrecked“-Optik als Option ist ein echter Hingucker
- klangliche Unterschiede nicht so groß, wie es das Marketing vermuten ließe