Praxis
Zunächst möchte ich ein paar Worte zur Konzeption des Audiowerkzeug BOOSTi loswerden: Da hochwertige, leistungsfähige externe Kopfhörerverstärker für den rauen Bühnenbetrieb mit entsprechend optimierten Eigenschaften bislang meines Wissens auf dem Markt rar gesät sind (Lake People und Radial Engineering etwa stellen vergleichbare Dosen her), kann man nur zu diesem Kistchen gratulieren. Die Kaskadierbarkeit ist ein hervorragendes Feature, die Nichterfüllung einiger Anschlussformat-Wünsche kann man einfach hinnehmen, ohne tagelang Trauer tragen zu müssen oder mit dicker Tinte unter „Contra“ in diesem Testbericht einen Eintrag vorzunehmen. Etwas fehlt mir aber dann doch: ein Mono-Switch. Bedenkt man, dass man sich gerade im Livebetrieb mit Mono-Mischungen begnügt (aus Gründen der Einfachheit und des Überblicks sowie der zur Verfügung stehenden Ressourcen wie Aux-Sends, Cue-Lines und dergleichen), steht man schnell vor dem Dilemma, nur einkanalig zu arbeiten. Zwar gibt es Tricks, darunter das Verwenden einer Monoklinke, doch lautet der Königsweg Summierung. Richtig schön wären separate L/R-Mutes, was die Fehlersuche vereinfacht sowie „Richtungsmischer“, also Balance bzw. Pan.
So, jetzt aber: Der BOOSTi klingt hervorragend! Auch wenn er nicht ausschaut wie die vielen Edel-Amps aus dem HiFi-Bereich, so liefert er doch klangliche Höchstleistungen. Selbst bei hohen Verstärkungen geringer Eingangspegel gilt das, denn wie aufgrund der Daten zu erwarten, arbeitet der Amp sehr rauscharm.
Für dich ausgesucht
Das Audiowerkzeug vermag es, Membranen schnell zu bewegen, um Transienten flott durch den Gehörgang zu transportieren. Erkennbar sind derartige Zusammenhänge unter anderem an Rauminformationen, der BOOSTi liefert ein messerscharfes Bild und vermag Reflektionen klar und nachvollziehbar darzustellen. Und auch im Bassbereich zeigt sich der kleine Kasten trockener und schneller als alle Amps aus Interfaces und HiFi-Systemen, die mir zur Verfügung standen. Sogar im Direktvergleich konnte ich keine negativen Auffälligkeiten zum im Lavry DA11 eingebauten HP-Amp finden. BOOSTi klang mindestens genauso gut.