Praxis
Im Praxisteil eines bonedo-Tests so zu tun, als könne man den Leser mit etwas überraschen, ist natürlich hinfällig, da ja die wesentliche Marschrichtung schon durch unsere Pro-und-Contra-Liste und die Sternchenbewertung klar sein sollte. Außerdem ist vielleicht auch schon das Video aus dem Testmarathonbekannt, in dem das Audix f9 bereits recht gut wegkommt. Aber das soll keine Rolle spielen, denn schöne Sachen kann man bekanntlich mehrmals machen. Deshalb noch einmal: Überraschung, das f9 klingt ziemlich gut!
Im Ernst: Man kann in dieser Preisklasse natürlich keine Wunder erwarten und diese liefert das f9 auch nicht, doch zeigt es sich erstaunlich ausgewogen. Dass das Luftband, also der Frequenzbereich knapp unter 20 kHz, eher schwach ist, wird durch den Boost kurz darunter ausreichend kompensiert. Sicher klingt es dadurch noch lange nicht wie ein brettlineares Oberklassemikrofon, doch funktioniert das deutlich besser als bei denjenigen Mikrofonen, die ausschließlich mit Boosts um die oder unterhalb von 10 kHz gegen den Eindruck von Höhenarmut arbeiten. Hört man sich eine Weile auf das Audix ein, kann man dennoch ausmachen, dass die Höhen eine leichte Tendenz zur Drahtigkeit und Künstlichkeit haben.
Wirklich signifikante Unterschiede zwischen den beiden Mikrofonen konnten nicht ausgemacht werden, sogar weitaus weniger, als bei manchen als gematchte Pärchen angebotenen Probanden. Zwar ist das Stereobild der beiden f9, was die Schärfe und Ausgewogenheit angeht, recht gut, doch sind es die nicht ganz so explosive Dynamik und die in letzter Instanz doch nicht ausreichend kristallinen Höhen, die das Ergebnis etwas trüben. Die Welt ist aber in Ordnung und bleibt es auch, wenn man das Preisschild eines f9 nochmal konsultiert: Preis und Gegenleistung stehen sich hier nicht gegenüber, sondern umarmen sich geradezu. Diesbezüglich kann ich dem Fusion-Audix sogar bessere Noten ausstellen als dem der nächsthöheren Serie.
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Im Studio hat man mit einem Pärchen f9 recht ordentliche Allrounder, sollte aber natürlich bei der Abnahme von Signalen, die sehr natürlich zu wirken haben und niederigen Pegel aufweisen, auf hochwertigere zurückgreifen. Bei einem Chor beispielsweise kann bei entsprechendem Abstand das Rauschen doch etwas auffällig werden – aber selbst hier kann Audix viele andere Stäbchen in die Schranken verweisen. Interessant wird es natürlich bei höheren Pegeln. Seine Eigenschaften lassen es auch für den Einsatz an Drums, Percussion und auch Amps geeignet erscheinen. Zudem wirkt das Mikrofon robust und gut verarbeitet.