Das Audix i5 ist ein dynamisches Mikrofon mit hohen Schalldruckreserven und dem Ruf, es locker mit einem sehr berühmten Konkurrenten aufnehmen zu können.
Dieser Konkurrent heißt natürlich Shure SM57, dessen grundsätzlich betagtes Design für viele Soundfreunde immer noch die erste Wahl für die Nahmikrofonierung speziell von Snares ist. Allerdings wünscht sich der ein oder andere einen moderneren Sound oder zumindest eine klangliche Alternative zu dem tontechnischen Dinosaurier.
Und hier setzt der Testkandidat an: Laut Audix soll das i5 eine schnellere Transientenwiedergabe besitzen und damit realistischer und frischer klingen. Das wollten wir natürlich genauer wissen, neben der Snaredrum musste sich der Schallwandler auch noch an Tom und Floortom beweisen. Wie das funktioniert hat, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
Details
Kurze Bauform, dicker Kopf
Aus der Verpackung kommt das Audix i5 mit dem üblichen Zubehör, darunter eine Kunststoffhalterung samt EU-Gewindeverkleinerung, eine Kunststofftasche und eine Anleitung. Das Mikro selbst liegt sehr solide in der Hand. Dabei fällt seine recht kurze Bauform und der breite, seitlich geschlitzte Kopf auf. Vorne ist das Gehäuse mit einem schwarzen Metallgitter versehen. Schraubt man den Kopf ab, kommt zunächst eine Art Schaumstoffhütchen zum Vorschein, darunter liegt die Kapsel. Bedienelemente besitzt das Audix i5 nicht.
Was bedeutet “VLM”?
So unauffällig wie das Äußere präsentieren sich auch die technischen Werte des i5. Es ist als dynamisches Mikrofon mit Nierenkapsel ausgelegt und kann Schalldrücke von bis zu 140 dB SPL verzerrungsfrei verkraften. Audix gibt die Empfindlichkeit mit klassenüblichen 1,6 mV/Pa an, der Übertragungsbereich liegt bei 50 bis 16000 Hertz. Interessant ist hingegen der „lächelnde“ Frequenzgang, den man auf den ersten Blick fast mit dem eines Bassdrum-Mikros verwechseln könnte. Peaks bei 150 und bei 5000 Hertz versprechen Druck in den unteren Mitten und im Präsenzbereich, die obere Mitten sind zurück genommen. Derartige Daten erzählen bekanntermaßen nur die halbe Wahrheit, wenn es um den Sound eines Mikros geht. Einen wichtigen Effekt soll hingegen – so Audix – die Verwendung einer extrem leichten Membran namens VLM (Very Light Membrane) besitzen. Kurze Reaktionszeiten sollen zu einer verbesserten Transientenwiedergabe und einem insgesamt natürlicheren Klang beitragen. Mal hören, ob das so stimmt.