Auf der Suche nach der ultimativen Snare Drum – B.log

Max, wie viele Snares hast du (über den Daumen gepeilt) schon gespielt und besessen? Oder woher hast du deine umfangreichen Kenntnisse zum Thema Snare Drum?

Gespielt habe ich sicher schon weit über 100 Snares, besessen etwa 60-70. Neben dem Spielerischen hat mich beim Musikmachen schon immer der Sound fasziniert und wie dieser entsteht. Und so begann schon in jungen Jahren eine verhängnisvolle Equipment-Aus-check-Spirale, die vermutlich auch nicht mehr aufhört. Die Snare ist dabei einfach ein so zeitlos-simpler aber effektiver Geräuscherzeuger, der die Welt zum Tanzen bringt. 

Deine momentanen Favoriten, und warum diese? 

Seit einigen Jahren findet sich fast immer meine geliebte Wahan Stainless Steel 14×4 in meinen Setups. Die ist unglaublich schnell am Stick, hat dabei einen präsenten aber nicht scharfen Ton und eine extrem direkte Ansprache. Toll finde ich auch immer die Brady Ply Snares, für die gilt ähnliches. Sie sind allerdings insgesamt – besonders für Holzsnares – eher aggressiv im Ton. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mir eine Noble & Cooley 14×5 SS Classic Cherry Snare gekauft, die ich unglaublich fett und ausgewogen finde. Gleichzeitig besitzt sie eine wirklich großartige Ansprache. Snares müssen bei mir eine sehr gute Teppichansprache haben, das erleichtert auch die Arbeit im Studio, weil man Ghostnotes nicht nachträglich mit technischen Hilfsmitteln herausarbeiten muss. Außerdem erziehen solche “gnadenlosen” Trommeln zu diszipliniertem Spiel. 

Hast du es schon mal bereut, eine Trommel wieder veräußert zu haben?

Ja, meine erste Brady 14×5,5 Jarrah Ply würde ich sofort zurück kaufen. Eine 14×5 Sonor SQ2 mit dünnem Birkenkessel, eine George Way Studio und eine Ludwig 14×5 Brass waren auch Verkäufe, die ich lieber etwas länger hätte überlegen sollen.

Die Suche nach der persönlichen Traum-Snare kann scheinbar in eine regelrechte Sucht ausarten, ist es da nicht besser gleich bei einer Trommel zu bleiben? 

Haha! Ja, das ist sicherlich “besser”. Man spart große Geldmengen, unfassbar viel Zeit, Rechtfertigungen vor Freunden und Familienangehörigen, mitleidige Blicke von Kollegen. Zwei Dinge sprechen allerdings dagegen. Das erste wäre die Frage, bei welcher Snare man denn dann bleibt und das zweite wäre der Verzicht auf sehr viel Spaß und auch Erkenntnisgewinn. Denn je nachdem, wie man es betreibt, bedeutet das Ausprobieren von Musikinstrumenten ja nicht nur, Gegenstände zu kaufen, sondern vor allem auch, sich mit seinem Instrument zu beschäftigen. Ich kenne keinen einzigen bekannten Musiker, der sich nicht intensiv mit Klang und der Funktionsweise seines Instrumentes befasst hätte. 

Abschließend, welchen Geheim-Tipp hast du für den schmalen Geldbeutel?

Bei neuen Snares sind tatsächlich diese Mapex Spezial Editionen von Thomann nur schwer zu schlagen. Ich bin immer wieder erstaunt, was man da fürs Geld bekommt. Wer sein Geld nicht für moderne Chinaware ausgeben möchte, dem lege ich wärmstens eine alte Ludwig Acrolite oder eine Sonor Phonic aus Ferromangan Stahl ans Herz. Die liefern Weltklasse-Sound für manchmal weniger als 100 Euro. Meine günstigste Acrolite habe ich einst für 47 Dollar aus den USA gekauft. Insgesamt gilt übrigens, dass ein billiger Metallkessel meist besser klingt als ein billiger Holzkessel. 

Die ultimative Snare - irgendwo muss sie doch sein...
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Profilbild von Bronko

Bronko sagt:

#1 - 08.05.2015 um 18:32 Uhr

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60 bis 70 Snares klingt aber nach schwerer Kaufsucht. ;-)
Ich suche schon ewig eine Sonor Signature Glockenbronze in 6,5. Wenn ich die hätte, könnte ich alle anderen verkaufen...

Profilbild von Bernd

Bernd sagt:

#2 - 09.05.2015 um 12:34 Uhr

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@bronko Bei Facebook gibt es eine Vintage Sonor Gruppe, da werden öfter mal Hinweise auf alte Schätzchen gepostet.

Profilbild von drumflex

drumflex sagt:

#3 - 28.10.2015 um 10:45 Uhr

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Leider fast schon Klischee, aber definitv ('ne alte) Ludwig Supraphonic/Super Sensitive, egal ob in 5" oder 6,5". Für meinen Geschmack klingt keine (Metall-)Snare so schön sauber, ausgewogen und vielseitig. Ich behaupte auch, dass sie eine der wenigen Snares ist, die man am Sound wiedererkennen kann.
In Sachen Holz bin ich von meiner DRcustoms 14"x6,5" Bambus Snare schon auch sehr begeistert, obwohl der Kessel eher nur die "kräftigeren" Musikstile bedienen kann - das aber mega gut! ;-)

    Profilbild von bonedo Chris

    bonedo Chris sagt:

    #3.1 - 29.10.2015 um 07:48 Uhr

    0

    Hi drumflex,
    mit den alten Supras (so zumindest meine Erfahrung) kann man Glück haben. Neben den toll klingenden "Legenden" hatte ich einige baugleiche Modelle unter den Stöcken, die ich im direkten Vergleich mit modernen Vertretern anderer Hersteller als wenig crisp und sensibel, und, besonders im akustischen Vergleich im Raum, insgesamt enttäuschend fand. Generell sind besonders die Ludwig Alu Snares (durch ihren leicht indirekten Sound) unter dem Mikrofon super zu händeln, und von daher rührt ja auch das "Brimborium" um diese Trommeln. Die Preispolitik der aktuellen Ludwig Modelle ist noch ein ganz anderes Thema, die schreckt wohl eher ab... Schöne Grüße, Chris

    Antwort auf #3 von drumflex

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