Details
Bio
Joel Thomas Zimmerman, so der bürgerliche Name von deadmau5, wurde am 5. Januar 1981 in der kanadischen Stadt Niagara Falls in der Provinz Ontario geboren. Im Gegen-satz zu einigen anderen Superstar DJs, war es nie sein Traum oder sein Plan, mit Musik berühmt zu werden. Allerdings schickten ihn seine Eltern acht Jahre lang zum Klavierunterricht, wo ihm, wie er selbst sagt, „klassische Musik in seinen Kopf gehämmert“ wurde. Doch Joel war schon von klein auf begeistert von Computern und verbrachte seine Freizeit lieber mit Minesweeper oder beim Golfen vorm Bildschirm als am Klavier. So verwundert es nicht weiter, dass Zimmerman in seiner Jugend zunächst in einem Computergeschäft arbeitete.
Zu dieser Zeit begann der Computerfreak erstmals, in seiner Freizeit mit Trackern an elektronischer Musik zu basteln. Joel besorgte sich einen ersten Multitrack Step-Sequencer und Sampler, wie er zu Beginn der 90er unter DOS-Usern sehr verbreitet war und wurde Mitglied der „Scream Tracker Szene“ in Ontario. Auch in verschiedenen Internet Communities war der junge Nerd aktiv. Ab 1998 arbeitete Joel Zimmerman als Co-Produzent bei einem Radiosender und mit 22 Jahren nahm er eine Stelle als Software-Entwickler in Toronto an. 2005 begann er erstmals unter dem Namen „deadmau5“ Musik zu produzieren. Eines Tages hatte er wegen eines üblen Geruchs in seinen PC geschaut und fand das Skelett einer toten Maus. Von da an nannten ihn seine Freunde „dead mouse“. Aber im IRC kann ein Nickname maximal nur acht Zeichen lang sein. Also nannte er sich dort „deadmau5“, wobei die 5, wie im Leetspeak üblich, für S steht und wie der Buchstabe ausgesprochen wird. Diesen Namen hat er dann einfach beibehalten. Als Logo benutzte deadmau5 von da an einen stilisierten Mauskopf, der zu seinem Markenzeichen wurde (und weswegen er gerade eine Klage von Disney an der Backe hat, die behaupten, er hätte „ihre Maus“ geklaut …Lach-und Sachgeschichten!
2006 veröffentlichte deadmau5 seine bisher erfolgreichsten Singles Not Exactly und Faxing Berlin, die jedoch erst ein Jahr später in die DJ-Charts einsteigen konnten. So kam Not Exactly in den Jahrescharts der Deutschen Dance Charts für 2007 auf Platz 37. Im selben Jahr gründete der Chartstürmer mit mau5trap sein eigenes Label, wo er neben selbstproduzierten Tracks u.a. auch die Musik von Moguai und Fehrplay veröffentlicht. Im letzten Jahr ging das Label eine Kooperation mit Capitol Records in Los Angeles ein und residiert seitdem in Hollywood.
Eine besondere Freude dürfte es für den Computerfreak sein, dass sein Alter Ego deadmau5 in diversen Spielen auftaucht. Bei „Watch_Dogs“ (2014) hat er z.B. als „Defalt“ mit einem Rattenkopf einen Auftritt als DJ und Hacker der gegnerischen Partei. Auch in dem Computerspiel „Goatsimulator“ bekommt er einen Auftritt. Auf dem Dach eines Wolkenkratzers ist deadmau5 als DJ in Montur voreinem Mischpult zu sehen und vor ihm tobt eine tanzende Menge.
In einigen Spielen der Computerspielreihe „GTA“ gibt es einen Radiosender, der seinen Namen trägt und einen Mix von ihm in Endlosschleife abspielt. In der Erweiterung „Reaper of Souls“ für das Computerspiel „Diablo 3“ gibt es ein Amulett mit Namen „Halcyon’s Aufstieg“, welches der deadmau5-Maske ähnelt. Es lässt den Gegner für ein paar Sekunden herumhüpfen, wenn man eine spezielle Fertigkeit aktiviert. Zu diesem Amulett gibt es ein Zitat: „Raise your weapon, raise your weapon … and it’s over“ in Anlehnung an seinen Song „Raise Your Weapon“.
DJ Ranking
2008 wurde deadmau5 das erste Mal von den Lesern des DJ Mags nomininert. Damals wurde er auf Platz 11 der beliebtesten DJs gewählt. Das war die beste Platzierung, die ein Neueinsteiger je erreicht hat. Von da an ging es steil bergauf für den DJ mit der Mausmaske. 2009 schaffte er es auf den sechsten und 2010 sogar auf den vierten Platz. In diesem Jahr landete der Kanadier auf Platz 12 und hatte dafür lediglich ein paar zynische Tweets übrig wie: „HOORAAY!!!! IM THE 12th BEST CD PLAYER IN THE WORLD!!. suck it! id like to thank the committee. my fans, all that shit. etc etc.“ Und während DJ Kollegen wie Aoki ihre Fans z.B. mit amüsanten Filmchen ermuntern, auch 2014 wieder für sie zu stimmen, twittert das Enfant terrible fleissig und in gewohnt bissiger Manier weiter: „Great. the dj mag poll again. I cant believe people still care for this. But, most importantly, who will win BEST EQ KNOB TOUCHING?“ Was sein Bankkonto betrifft, kann sich deadmau5 auf jeden Fall nicht beklagen. Auf der Cash King Liste 2014 von Forbesder bestverdienenden DJs landete er mit 16 Millionen Jahresumsatz auf Platz zehn. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass er kaum ein Zehntel der Gigs spielte, wie einige der ranghöheren Namen auf dieser Liste. Aber sämtliche Auftritte, die er angenommen hat, vor allem große Festivals, haben sich wohl bezahlt gemacht. Man munkelt, er verdiene teilweise bis zu einer halben Million Dollar Gage in nur einer Nacht. Hinzu kommt erfolgreiches Merchandising rund um seine Marke. Also auch wenn ihm das Image eines Trolls anhaftet, er ist clever und geschäftstüchtig.
Style
deadmau5 ist in erster Linie ein Produzent elektronischer Tanzmusik, die sich am ehesten als Progressive House in Kombination mit melodiösem Trance bezeichnen lässt. Sein Tempo liegt für gewöhnlich zwischen 125 und 128 BPM, er mag weites Stereo-Panning auf den Lead-Spuren und arbeitet gern mit dem Filter-Cut Off und analogen Delays und er hat eine Schwäche für analoge Synthesizersounds.
Bekannt ist deadmau5 vor allem durch sein Markenzeichen, dem überdimensionalen Maushelm, den er mit dem dazugehörigen Logo entwickelt hat, um seinen DJ Namen besser zu transportieren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Variationen und Inkarnationen seiner „mau5“, mit denen der junge Künstler seit 2005 die größten Festivalfloors der Welt rockt.
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Aktuelle Veröffentlichungen
Am 7. Januar hatte deadmau5 auf Twitterangekündigt, dass die Aufnahmen für sein neues Album abgeschlossen seien. Am 14. Juni erschien gleichzeitig auf den Labels mau5trap, Astralwerks und Virgin EMI Records das mittlerweile siebte Studioalbum des polarisierenden Kanadiers –„While 1<2“(sprich: While One is less than two …) Dieser Titel ist eine Anspielung auf ein Phänomen der Computer-Programmiersprache, bekannt als „infinite loop“, eine Endlosschleife. Viele der 25 Songs auf dem Doppel-Album wurden ursprünglich auf deadmau5s Soundcloud Account hochgeladen. Diesen hatte die umtriebige und trickreiche Mau5 allerdings Anfang Januar überraschenderweise gelöscht. Und das, obwohl dieser mit mehr als 33 Millionen Plays und mehr als 400.000 Followern zu den größten Accounts aller EDM-Künstler zählte. Am 20. Mai erschien mit dem Trancemarsch „Avaritia“die erste Singleauskopplung als Vorschau. Eine Woche später folgte „Seeya“, eine Zusammenarbeit mit der Sängerin Colleen D’Agostino von der Band „The Material“ und es schloss die dritte Single „Infra Turbo Pigcart Racer“ am 2. Juni an. Die vierte VÖ des Albums „Phantoms Can’t Hang“ erschien eine Woche vor dem offiziellen Album-Release. Als kleines Schmankerl hatten sämtliche Auskopplungen zunächst auf Soundcloud Premiere, bevor sie am darauf folgenden Tag über Beatport oder iTunes erhältlich waren. „While 1Billboard ist das Album auch nach 15 Wochen noch platziert, mittlerweile auf Rang 20. Wer sich für die komplette Diskographie der toten Maus interessiert, wird aufseiner Website fündig und kann sich dort auch über sämtliche Grammys und sonstige abgeräumte Preise informieren.