Damit hat wohl keiner gerechnet. Peavey bringt einen Digitalmixer heraus, der sich auf den Live-Einsatz konzentriert. Ist das ein bisschen spät und welche Features bringt Aureus – so der Name – dafür mit?
Peavey Aureus
Guter Name eigentlich! Hört sich irgendwie griffig und nobel an. Beim Blick auf das Mischpult fällt als erstes das Touchdisplay (mit 10 Zoll Größe) ins Auge. Zugriff auf alle wichtigen Kontrollen mit nur wenigen Multi-Touch-Bewegungen verspricht uns der Hersteller. Und wenn euch das nicht ausreicht, könnt ihr sogar noch ein Tablet für Monitoring auf die zusätzliche Ablage „on top“ positionieren. Cool!
28 Ein- und 14 Ausgangskanäle, acht Busse, zwei Main-Ausgänge und vier DCA (Digitally Controlled Amplifier) stecken in diesem Mischpult. Neben 16 XLR-Kombo-Eingängen stehen auch USB und Bluetooth für eingehende Signale bereit. Ausgangsseitig greift ihr auf 10 XLR-, zwei RCA- und sechs Digital-Outputs (USB und AES) zu.
Neun motorisierte 100 mm Fader, acht Aux-Sends und insgesamt 45 hintergrundbeleuchtete Buttons kümmern sich um die Bedienung. Neben dem Touchscreen und einem Tablet lässt sich Aureus auch über Wi-Fi oder Ethernet fernsteuern. Und sogar über HTML5-kompatible Browser ist die Bedienung möglich. Bis zu 10 Devices gleichzeitig steuern so Parameter – der individuelle Mix für alle Leute in der Band ist somit kein Problem.
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23 interne Effekte teilen sich auf zwei Engines auf. Mit einem vollparametrischen 5-Band-EQ habt ihr die Frequenzen im Griff. Am Touchdisplay organisiert ihr neben EQ und Effekten ebenso die Einstellungen für Kompressor, Gate oder gar Szenen und Shows. Einstellungen speichert ihr als Presets, genauso wie gleich einen ganzen Mix.
Gerade mal 38 cm ist der Mixer breit, nicht ganz 50 cm tief – theoretisch könnt ihr Aureus in ein Rack bauen. Maße und Ausstattung legen nahe, dass sich dieser Mischer in erster Line für Gigs und Installationen in Jugendzentren, Kirchen, kleineren Clubs und vergleichbaren Veranstaltungsorten anbietet.
Die Mitbewerber sind in diesem Segment aber nicht zu unterschätzen, ich denke da speziell an das Behringer X32. Kommt Peavey ein bisschen spät mit dem Mischer um die Ecke? Audio Networking fehlt hier völlig, ist aber vielleicht auch nicht in jeder Situation unbedingt gefragt. Allerdings ist die Konkurrenz auch teilweise preislich verdammt gut aufgestellt. Trotzdem: Kudos an Peavey! Nicht jeder Hersteller kommt wahrscheinlich gerade auf die Idee, ein Live-Mischpult vorzustellen.
Preis und Verfügbarkeit
Aureus ist in Kürze erhältlich, der Preis beträgt knapp 1500 US-Dollar.