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Austrian Audio CC8 Test

Das Kleinmembran-Kondensatormikrofon Austrian Audio CC8 hat es wirklich nicht leicht. Worte wie Tradition, Geschichte, Vermächtnis und Legende diese werden in der Welt der Audio-Elektronik zu gerne gehört und gelesen.

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Auf den ersten Blick hat es eine Firma wie Austrian Audio also schwer, denn den kleinen Hersteller gibt es erst seit wenigen Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Beatles, die Callas, John Coltrane oder andere Berühmtheiten des letzten Jahrtausends mit den Produkten der Marke für die Ewigkeit konserviert wurden, ist also eher gering. Trotzdem hat man es innerhalb kurzer Zeit geschafft, ein kleines aber feines Portfolio an Mikrofonen und Kopfhörern zu entwickeln, die sich einer wachsenden Fangemeinde erfreuen. Hinter Austrian Audio steckt nämlich ein Teil der ehemaligen AKG-Kernbelegschaft, die sich mit dem Weggang des Traditionsherstellers aus Wien nicht anfreunden wollten und kurzerhand ihre eigene Firma gegründet haben.
Bisher fehlte allerdings ein wichtiges Produkt im Sortiment, nämlich ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon. Mit dem CC8 in Nierencharakteristik ist dieses nun verfügbar und soll sich mit hochwertiger Bauweise und guter Ausstattung für sämtliche professionellen Einsätze empfehlen, die nach schneller Transientenwiedergabe, exakter räumlicher Abbildung und einfach nach einem guten Sound verlangen. Das sagt – wenig verwunderlich – das Marketing von Austrian Audio. Ob es aber auch tatsächlich so ist, lest ihr auf den folgenden Zeilen in diesem Testbericht.

Details

Optisch eigenständig

Ein einzelnes CC8 hat den Weg in mein Teststudio gefunden. Schon beim Auspacken wird klar, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt. In der Pappschachtel steckt ein Case mit Reißverschluss, darin liegt das Mikrofon selbst, eine einfache Halterung samt EU-Reduziergewinde, ein Windschutz, ein Qualitätscheck-Nachweis sowie eine kurze Anleitung. Austrian Audio bietet auch ein Stereopärchen im Set an, welches dann zusätzlich über einen Koffer sowie eine Stereoschiene verfügt. Laut Hersteller werden alle CC8 Mikros jedoch so exakt selektiert, dass auch einzelne Mikros problemlos gepaart werden können.

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Wohl keine Modularität geplant

Mit etwas 14 Zentimetern Länge und etwas über zwei Zentimetern Korpusdurchmesser besitzt es durchschnittliche Maße. Ein paar Details fallen ins Auge. So besitzt das verschraubte Kapselgehäuse drei vergitterte „Fenster“ zu den Seiten hin, die Einsprechseite ziert ein roter Ring. Wie oben erwähnt, handelt es sich beim CC8 um ein reines Nierenmikrofon, die Verschraubung deutet darauf hin, dass keine modulare Erweiterung geplant ist. Das Speiseteil verfügt über vergoldete XLR-Pins, zwei per Stift bedienbare Schieberegler ermöglichen die Anpassung des Mikros an verschiedene Recording-Situationen. Der untere schaltet ein zweistufiges Low Cut bei entweder 60 oder 120 Hertz, der obere reduziert den Ausgangspegel wahlweise um zehn oder 20 dB. Wer gerne liest, findet auf dem grau lackierten Gehäuse verschiedene Informationen wie die Seriennummer, die Herstelleradresse und den Verweis auf den Herstellungsort Österreich. Ein eingelassenes, rot abgesetztes Firmenemblem aus Metall rundet den durchweg hochwertigen Gesamteindruck ab.

Fotostrecke: 4 Bilder Das grau lackierte Gehäuse wird mit roten Akzenten aufgelockert…

Kein Elektret

Technisch haben wir es mit einem sogenannten Echtkondensatormikro zu tun, die zur Schallwandlung nötige elektrische Ladung kommt also nicht von einem permanent polarisierten Elektret, sondern wird per Phantomspeisung des Vorverstärkers bereitgestellt. Laut Hersteller hat man sich bei der Entwicklung der Kapsel von einem bekannten Design des Ex-Arbeitgebers AKG inspirieren lassen, nämlich von der CK1, welche in ihrer Urform 1969 erstmals verwendet wurde. Von einer Kopie möchte man aber bewußt nicht sprechen, eher von einer Weiterentwicklung. 20 bis 20000 Hertz gibt das Datenblatt als nutzbaren Frequenzgang an, der entsprechende Geräuschpegel liegt bei 16 dB SPL (A-gewichtet). Letzteres deutet auf ein geringes Eigenrauschen hin. Dass die Empfindlichkeit 15 mV/Pa beträgt, lässt vermuten, dass sich mit dem CC8 auch leise Schallquellen nebengeräuscharm aufzeichnen lassen. Auch dank des Pads bleibt das Mikro andererseits bei ohrenzerstörendem Lärm noch weitgehend verzerrungsfei, 156 dB SPL gibt Austrian Audio als Schmerzgrenze an.

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