Installation des Austrian Audio MiCreator Studio
Das Austrian Audio MiCreator Studio lässt sich absolut mühelos aufstellen. Auf einer ebenen Fläche abgestellt, steht es mit seinem Gewicht von 370g sicher. Zwei Antirutschstreifen sorgen außerdem dafür, dass die Einheit auf glatten Oberflächen nicht so schnell ihre Position verlässt. Auch die Installation auf einem Mikrofonstativ gelingt mühelos. Ein Desktopstativ oder ein kleines Dreibeinstativ kann jeweils für eine Positionierung näher am Sprecher sorgen. Dadurch wirkt der aufgezeichnete Stimmklang noch einmal deutlich direkter.
Wer zusätzlich das Satellite als zweites Mikrofon aufbauen möchte, den wird es beruhigen, dass es hinsichtlich Stativgewinde und Gewindeadapter die gleichen Möglichkeiten bietet wie das MiCreator Studio. Da auch das Satellite ein ordentliches Gewicht mitbringt und Antirutschfüße hat, ist hier ebenfalls guter Stand garantiert. So lässt sich ganz entspannt arbeiten.
Handling
Die Verkabelung der beiden Mikrofone untereinander ist selbsterklärend und entsprechend einfach. Die Buchsen sind klar und deutlich beschriftet. Dass sich die Ein- und Ausgänge auf der Rückseite der Geräte befinden, vereinfacht die Handhabung ungemein. Die Schiebeschalter rasten ausreichend stark ein, ohne dass sie schwergängig wären. Ihre Haptik bleibt aber vom Qualitätsgefühl leicht hinter den übrigen Bauteilen und der ansonsten eher schweren Ausführung der beiden Geräte zurück.
Sicher sind USB-Mikrofone praktisch. Aber es gibt auch einen Haufen Nachteile gegenüber XLR-Mikros.
Beim Verbinden des MiCreator Studio per USB-Kabel mit einem Rechner, führt die LED-Anzeige des Geräts einen kleinen Nightrider/KITT-Tanz auf. Ein rotes Lauflicht geht dabei abwechselnd von links nach rechts und zurück, bis die Verbindung erfolgreich hergestellt wurde. Danach leuchtet die Anzeige dann grün auf und zeigt den Lautstärkestand des Endlosdrehreglers an. Mit einem leichten Drücken auf ihn kann dessen Tasterfunktion ausgelöst werden. Daraufhin leuchtet im LED-Feld rot eine LED auf, die das Mixverhältnis von internem zu angeschlossenem Mikrofon anzeigt. Auch dieses lässt sich per Drehregler justieren. Der Kopfhörerausgang kommt übrigens mit respektabler Leistung daher und bietet für die Lautstärkeregelung 65 Stufen.
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Wie klingt das Austrian Audio MiCreator Studio?
Zum Klanglichen: Hier überrascht mich das Austrian Audio MiCreator Studio bei naher Mikrofonierung mit einem Sound, dessen obere Höhen deutlich gedämpft wirken. Am anderen Ende des Frequenzspektrums sorgt ein satter, aber nicht zu ausgeprägter Nahbesprechungseffekt für einen warmen und vollen Klang. Dazwischen finden sich warme, unaufgeregte Mitten, die Stimmen im Präsenzbereich ausreichend unterstützen. Im Audiobeispiel hört ihr eine Aufnahme, bei der die Vorverstärkung des Mikrofons auf “high” eingestellt ist. Dennoch ist kein übermäßiges Rauschen zu hören. Zisch- und Popplaute sind nicht überbordend. Transienten werden ausreichend dynamisch umgesetzt. Bis auf den Nahbesprechungseffekt bleibt der Klang des Mikrofons auch bei mittlerer Distanz zur Schallquelle in diesem Klangbild.
Und auch bei entfernterer Mikrofonierung bleibt der Sound des Mikrofons stabil. Erfreulicherweise ist es mit der gewählten Vorverstärkung empfindlich genug, um ein wenig Bewegung vor dem Mikrofon zu verzeihen. Das gilt auch in der Horizontalen. Bis zu 45° Abweichung von der frontalen Besprechung zu jeder Seite machen dem Klang nichts aus. Sehr gut gefällt mir, dass die Signaldämpfung von seitlich auftreffendem Schall nichtsdestotrotz deutlich ausfällt. Das prädestiniert das Mikrofon dafür, auch in geschäftigeren Umgebungen eingesetzt zu werden.
Und sogar als Gesangsmikrofon macht das Austrian Audio MiCreator Studio eine gute Figur. Gerade für Stimmen, die einen eher scharfen Klang haben, eignet sich das Mikrofon hervorragend. Sie werden von ihm deutlich entschärft. Auch für die Kombination von MiCreator Studio und MiCreator Satellite findet ihr in den Audiobeispielen Aufnahmen. Wer ist ganz genau nimmt, bekommt mit der Ausrichtung der beiden Mikrofone allerdings kleinere Probleme. der aufgrund ihrer unterschiedlichen Höhe sind klassische Stereoanordnungen, wie XY oder AB nicht ohne weiteres zu realisieren. Hier muss dann mit kleinen Stativen nachgeholfen werden um die Mikrofone auf eine Höhe zu bringen.
Die Gitarrenaufnahmen in den Audiobeispielen sind einmal als AB-Mikrofonie und einmal in einer Stereo-Split-Anordnung aufgenommen worden. Dabei wurde das eine Mikrofon auf den Gitarrenhals und das andere auf das Schallloch ausgerichtet. So lässt sich der Akustikgitarren-Sound im Mix individuell gestalten. Wenig verwunderlich werden auch bei der Akustikgitarre die oberen Höhen gedämpft, so dass der Sound für meine Ohren nicht seine volle Offenheit entfalten kann. Aber das ist Geschmackssache. Klanglich sind beide Mikrofone selbstverständlich vollkommen identisch und sorgen dafür, dass mit dem MiCreator Studio und MiCreator Satellite eine Vielzahl unterschiedlicher Aufnahmesituation bewältigt werden kann. Das macht Spaß!
Was mir an dem System nicht so gut gefällt ist, dass es bei entsprechender Positionierung beider Mikrofone selbstverständlich zu Laufzeitunterschieden kommen kann. Wer dafür kein Ohr hat, erhält dann ein Audiosignal mit leichtem Kammfiltereffekt. Das ist in Interviewsituationen bei einem Mikrofon mit Achtercharakteristik oder bei der Stereoaufnahme mit einer Schiene natürlich weniger ein Problem. Von Vorteil ist das freie Platzieren aber für Singer-Songwriter, die beispielsweise ein Mikrofon auf ihre Gitarre und ein anderes auf ihren Mund richten können. Sie erhalten hier ein gut aufeinander abgestimmtes System, das dank integriertem Audio-Interface nur wenig Platz einnimmt.
Alternativen zum Austrian Audio MICreator Studio
Falls ihr das Austrian Audio MiCreator Studio mit anderen USB-Mikrofonlösungen vergleichen möchtet, findet ihr in der folgenden Tabelle wichtige Kenndaten, die genau das auf die Schnelle ermöglichen:
Austrian Audio MiCreator Studio | Sennheiser Profile | Rode NT-USB | |
Arbeitsweise | Kondensator | Kondensator | Kondensator |
Richtcharakteristik | Niere | Niere | Niere |
Frequenzbereich | 20 Hz – 20 kHz | 20 Hz – 18,5 kHz | 20 Hz – 20 kHz |
max. Schalldruck | 130 dB SPL | 125 dB SPL | 110 dB SPL |
Empfindlichkeit | – 35dBFS / ‑15dBFS (schaltbar) | – 50 dBFS / ‑10 dBFS (regelbar) | [unbekannt] |
Eigenrauschen | 22 dB SPL (A) | 34 dB SPL (A) | [unbekannt] |
Digitalanschluss | USB-C | USB-C | USB-B |
max. digitale Auflösung | 48kHz / 24-Bit | 48kHz / 24-Bit | 48kHz / 16-Bit |
zusätzlicher Mikrofoneingang | Ja | nein | nein |
Kopfhörerausgänge | 2 | 1 | 1 |
Gewicht | 370 g | 350 g | 520 g |
Straßenpreis | 199,– € | 109,– € | 111,– € |