Lebendiger, räumlicher Sound an Toms
Wenn eine Firma zwei, auf den ersten Blick, recht ähnliche Mikrofone gleichzeitig auf den Markt bringt, dürften sich viele Soundfeunde fragen, wo wohl die klanglichen Unterschiede liegen. Und so habe ich das OD5 als Referenzmikro an den Toms meines alten Yamaha 9000 Drumsets herangezogen. Am 12“ x 8“ Racktom macht das Austrian Audio OC7 einen äußerst ausgewogenen, offenen und trotzdem fokussierten Eindruck. Solo abgehört, fällt sowohl die akkurate Abbildung der Trommels selbst als auch der Übersprechungen der anderen Instrumente auf. Und so ist es kein Wunder, dass sich das gesamte Ensemble entsprechend hochwertig darstellt. Ein interessante Tatsache ist jedoch, dass das OD5 vom Grundklangcharakter ziemlich nahe an seinem großen Geschwister-Mikro liegt. Im Kontext muss man sich schon ein bisschen konzentrieren, um sie auseinander zu halten. Im Solo-Modus outet sich das OD5 mit seinem mittigeren, weniger plastischen Sound.
Am großen 16“ x 16“ Floortom macht das Austrian Audio OC7 nicht minder Spaß, denn es bringt den Körper der Trommel samt der tiefen Frequenzanteile druckvoll und gleichzeitig detailliert herüber. Auch hier glänzen die geringen Übersprechungen mit problemloser Integrierbarkeit, ohne das Gesamtergebnis zu vermatschen. Die, bei Kondensator-Mikrofonen an Toms zuweilen auftretende Härte gibt es beim OC7 ebenfalls nicht, im Gegenteil. Gut gefällt mir auch, dass das Mikrofon auf kleine Veränderungen der Position sensibel reagiert, dabei aber trotzdem sehr gutmütig bleibt.
An der Snaredrum fängt das OC7 ein detailliertes Signal ein
Hören wir uns nun an, wie sich das Testobjekt an einer edlen, 14“ x 5,5“ großen, Craviotto Kirschholz-Snaredrum schlägt. Als Vergleichmikrofon kommt abermals das OD5 zum Einsatz, zusätzlich habe ich euch auch mein Telefunken M80aufgenommen. Letzteres schätze ich besonders für seinen crispen, durchsetzungsstarken Sound, welcher nicht zufällig an ein Kondensator-Mikro erinnert.
Der Soundcheck zwischen den beiden Austrian Audios zeigt abermals, dass die Mikrofone gar nicht so weit auseinander liegen, wie die unterschiedlichen Konstruktionskonzepte vermuten lassen. Tatsächlich muss auch hier genauer hinhören, um zu erkennen, dass das OC7 etwas offener und lebendiger in den Höhen daher kommt, als sein dynamischer Kollege. Gerade im Vergleich mit dem M80 ziegt sich jedoch, dass es auch den Kesselklang der Trommel sehr realistisch darstellt. Dagegen wirkt das M80 in den Mitten fast etwas verschlossen, während der Präsenzbereich um 5000 Hertz klar betont wird. Dadurch wirkt das M80 etwas kompakter, das OC7 liefert mehr Raum und mehr Realismus. Welchen Sound man bevorzugt, hängt wie so oft vom Einsatzgebiet und vom persönlichen Geschmack ab. Jedenfalls handelt es sich beim OC7 auch um ein wirklich tolles Snaremikro, welches außerdem unschlagbar einfach zu justieren ist.
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Video: Austrian Audio OC7 und OD5 im Vergleich
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