Praxis
Die Positionierung gestaltet sich etwas umständlich
Um herauszufinden, wie das Avantone The Kick klingt, entferne ich zunächst mein eigenes Subkick-Mikrofon, ein Solomon LoFReQ. Dabei fällt der deutliche Größen- und Gewichtsunterschied auf. Während das Solomon problemlos an einem niedrigen Mikrofonstativ befestigt wird und somit stufenlos justierbar ist, brauche ich beim gut drei Kilogramm schweren Avantone eine zeitlang, bis die Konstruktion einen kippelfreien Platz vor meiner Bassdrum gefunden hat. Beim ersten Abhören erfolgt eine unangenehme Überraschung, denn offensichtlich harmoniert die geringe Ausgangsimpedanz des Avantone nicht mit der Eingangimpedanz (1000 Ohm) meines Sebatron Röhrenvorverstärkers. Starke Verzerrungen sind die Folge, ich entschließe mich kurzerhand, auf die Preamps meines RME UFX auszuweichen, und siehe da: Hier funktioniert das Gerät vorbildlich. Es wäre anzumerken, dass ein originales Yamaha Subkick zwar ein Dämpfungsglied braucht, dann aber verzerrungsfrei auch an meinen Röhren-Preamps läuft. Für mein Solomon LoWFreQ gilt das ebenfalls, es besitzt ein integriertes Pad. Vielleicht sollte die Firma Avantone ebenfalls über diese kleine Investition nachdenken.
Straff und fett geht es beiden Testbassdrums zu
Klanglich läßt sich das Testexemplar allerdings nichts zu schulden kommen, im Gegenteil. An meiner kaum gedämpften 20×14 Zoll Oriollo Aluminum-Bassdrum fängt das The Kick nicht nur den Bassanteil vor dem Resonanzfell schön ein, sondern auch die Mittenfrequenzen, welche dem Gesamtklang eine schöne Räumlichkeit verleihen. Das Solomon Vergleichsgerät ist hier minimal boomiger, was ebenfalls seinen Charme hat. Ich habe für jedes Mikrofon jeweils zwei Durchgänge gespielt. Einmal mit zurück genommenem Schlägel für ungestörten Ausklang, einmal „buried“, also im Fell gelassen. Für beide Varianten gilt: Bereits geringe Unterschiede in der Dämpfung der Felle können hier eine weitgehende Angleichung der Ergebnisse zwischen beiden Subbass-Mikros bedeuten. Insgeamt schwingt das Avantone etwas schneller wieder ein, das Solomon reicht hingegen etwas weiter hinunter.
Für dich ausgesucht
Um zu beurteilen, wie das Testobjekt mit deutlich tieferen Grundtönen größerer Bassdrums umgeht, habe ich mein altes Yamaha 24×14 Zoll Recording Modell aus dem Regal genommen. Auch hier befindet sich nur wenig Dämpfung im Kessel, allerdings kommt ein vorgämpftes Aquarian Force 1 Schlagfell zum Einsatz, welches sowohl den Ausklang als auch die Obertöne begrenzt. Die Resultate können sich hören lassen. Ein tiefer, kontrollierter Bass wertet das Gesamtsignal deutlich auf. Auch hier fällt das Ergebnis etwas kürzer und straffer aus als beim Solomon.