Knapp zwei ist es Jahre her, dass ich AVID Pro Tools getestet habe. Im folgenden Avid Pro Tools 2022.9 Test schauen wir deshalb noch kurz die wesentlichen Neuerungen zusammengefasst in der Übersicht an, bevor wir uns den neuen Funktionen in AVID Pro Tools 2022.09 Test widmen.
Details
Pro Tools 2021 bis 2022.7, die Fortschritte zusammengefasst
Im Jahr 2021 gab es fünf Updates für Pro Tools, viele boten aber nur Bugfixes. Wesentlichere „Neuerungen“ waren Support der Apple-Silicon-CPUs im Rosetta-Modus, die Einführung der HDX-Hybrid-Engine und Delay-Compensation für Sidechains auf allen Systemen (vorher nur HDX).
Konstruierte Beschränkungen lockern
Erhöhungen der maximalen Spurenanzahl sowie der Ein- und Ausgänge für Core Audio oder ASIO sind zu begrüßen, sind aber keine echten „Neuerungen“ – sondern nur mutwillig gesetzte Beschränkungen, um beispielsweise die Standardversion stärker vom teuren Pro Tools Ultimate abzugrenzen. Die neuen „Beschränkungen“ in 2021 waren immerhin großzügiger.
Avid Pro Tools 2022.9: Neuer Version-Mix
Mit Pro Tools 2022.4 hat Avid dann die Benennung der Pro-Tools-Spielarten verändert. Seitdem gibt es Pro Tools in drei Geschmacksrichtungen: Artist, Studio und Flex (Ultimate). Mit dieser Umbenennung ist das ehemals „normale“ Pro Tools in Pro Tools Studio umgewandelt und damit aufgewertet worden.
Mit Pro Tools Studio können nun bis zu 512 Audiospuren und 64 I/Os verwaltet werden – für die meisten Produktionen vollkommen ausreichend. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Surround- und Atmos-Mixing zu erledigen, was bislang ebenfalls nur der teuren Version vorbehalten war
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Pro Tools Artist hingegen ist die „Light“-Edition und mit bis zu 32 Audio Tracks und 16 I/Os augestattet. Das fette Flex kann über Core Audio oder ASIO wiederum bis zu 256 I/Os verwalten. Nutzer der HDX-Karten haben außerdem mit der Hybrid-Engine einen Sprung in die Zukunft gemacht, wie ich ihn bei meinem Test von Pro Tools Carbon ausführlich geschildert habe.
Weitere Themen, die in den Updates eine Rolle spielten, waren der Dark Mode und die Dolby-Atmos-Integration. Auf deren kleinteilige Veränderungen mochte ich aber nicht weiter im Detail eingehen.
Avid Pro Tools 2022.9 – immer noch kein native M1-Version
Nutzer der neuer Mac-Computer mit Apple Silicon haben seit über einem Jahr immerhin lauffähige Versionen. Eine native Unterstützung dieser Computer fehlt aber nach wie vor – schon etwas peinlich.
Immerhin: die Rosetta-Unterstützung läuft schon ziemlich rund. Das kann ich besonders am Vergleich meines MacBook Air (2021, 16 GB RAM, 1 TB SSD) mit mehreren Intel-Rechnern, wie meinem Mac mini 2018 (64 GB RAM, 1 TB SSD) und zwei Mac-Pro-Rechnern (2010 und 2012) ablesen. Vor allen Dingen die Filmvertonung läuft auf den beiden modernen Rechnern ohne Probleme. Die älteren Mac Pros fühlen sich aufgrund ihrer in die Jahre gekommenen Grafiksysteme zäher an.
Stephan Ozsvath sagt:
#1 - 24.09.2023 um 19:58 Uhr
Hallo, ich nutze seit Jahren Pro Tools. Mittlerweile Pro Tools Studio - an einem iMac (bj. 2015) Neuerdings funktioniert das Bouncing auf Festplatte nicht mehr. Bis jetzt keine Lösung gefunden - habt Ihr eine Idee? Danke. Grüße Stephan O.