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Backstage-Quickie: 10 Fragen an Wax

Wax hat mit “Rosana” einen der erfolgreichsten Songs des Sommers 2013 abgeliefert. Hier gibt es ein Kurzinterview mit dem Rapper aus den USA.

Man könnte meinen der Sommerhit ist ein typisch deutsches Phänomen. Jedes Jahr presst das Radio eine tanzbare Nummer mit einem möglichst eingängigen Refrain ohne zuviel Anspruch und ein paar exotischen Elementen in die Sonnen- und Urlaubs-belasteten Hirne der “Krauts”. Dabei ist natürlich alles erwünscht, was irgendwie an exotische Länder mit ACE-weißen Stränden erinnert und sich leicht im Sangria-Rausch mit-grölen lässt.

Diese Kriterien erfüllt auch der Track “Rosana” von Wax. Mit seinem entspannten Beat und einem eingängigen Refrain hat sich der Song in die Herzen der Deutschen (Platz 7) und vor allem der österreichischen Nachbarn (Platz 1) gespielt.

Dabei ist der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Michael Jones heißt und aus dem kleinen Städtchen Dunkirk in der Nähe von Washington DC stammt definitiv kein Wegwerf-Künstler wie viele der Schwitz-Musik-Fabrikanten der letzten Jahre.

Bereits 2006 brachte der mittlerweile in Los Angeles lebende Wax sein erstes Album “Grizzly Season” auf den Markt. Zwei weitere LPs folgten, bevor er 2011 einen Vertag beim Rick Rubin Label Def Jam unterschrieb. Hilfreich bei den Verhandlungen mit dem Kultlabel waren sicherlich auch die Youtube-Videos, die er zusammen mit seinem Bruder veröffentlichte und damit eine bereits beeindruckende Verbreitung erreichte.

Doch lassen wir den Künstler selbst sprechen! Wax im Interview:

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Interview

1) Wie wurde Musik dein Leben und deine Karriere?

Ich mache Musik seitdem ich ein kleines Kind war und wollte schon immer meinen Lebensunterhalt damit verdienen. Nach vielen Jahren Spielen/Touren/Recording löste sich die Band in der ich war auf und beendete den Versuch mit Musik Karriere zu machen. Ich habe aber immer weiter Sachen aufgenommen und nachts und am Wochenende zum Spaß sehr kleine Open Mic Shows gespielt. In dieser Zeit ging es mit Youtube los und mein Bruder und ich haben angefangen Videos von unserer Musik zu posten. So haben wir nach einer Weile beinahe zufällig eine Fanbase aufgebaut. Weil ich alle “normalen” Jobs die ich hatte gehasst habe, bin ich nach Los Angeles gezogen um eine Karriere mit Musik zu verfolgen. Dort habe ich Essen ausgefahren bis ich genug Geld mit der Musik verdient habe um zu kündigen. Seit dem sind meine Einnahmen durch Alben- und Single-Verkäufe, Touring, Youtube-Ads und Merchandise ständig gewachsen. Mit allem zusammen geht es mir ziemlich gut. Jetzt habe ich einen Major Hit Song, mit dem vieles natürlich leichter wird.

2) Was würdest du machen, wenn du kein Musiker wärst?

Die einzigen Jobs, die mir jemals Spaß gemacht haben waren auf dem Bau und im Lieferservice. Ich bin nicht gut als Bauarbeiter, aber ich mochte die Ungezwungenheit, die dort herrscht. Deshalb würde ich wahrscheinlich auf irgendeine Weise Lieferwagen fahren. Da wird man nicht den ganzen Tag vom Chef angebrüllt und kann im Truck den ganzen Tag Musik hören.

3) Was ist das Besondere an deinem Instrument?

Ich spiele ein paar unterschiedliche Instrumente, aber das einzige was wirklich heraussticht ist das Rappen. Ich weiß das manche Musiker sagen, dass Rappen nicht mit dem Spielen eines Instrumentes vergleichbar wäre und es sehr einfach ist… und ich bin ihrer Meinung bis zu einem gewissen Punkt… Auf der anderen Seite ist das Spielen einiger Akkorde auf der Gitarre auch nicht gerade eine Raketenwissenschaft und wenn Rappen so einfach ist, warum sind dann so viele Leute so schlecht darin?

4) Was ist die wichtigste Musikequipment-Erfindung aller Zeiten – und warum?

Ich weiß nicht ob es eine wichtigste Erfindung gibt, aber ich würde definitv Multi-Track Recording weit vorne einordnen. Es hat die Art zu Arbeiten wirklich verändert, vor allem was das Ausarbeiten einer Aufnahme zu dem exakten Endprodukt angeht. Man könnte aber etwas ketzerisch behaupten, dass dadurch Studio Musiker auch schlampiger geworden sind, weil sie genau wissen, dass du nicht mehr alles in einem einzigen Take perfekt machen musst.

5) Erinnerst du dich an deine erste Studio-Erfahrung und wie war das für dich?

Yeah das war großartig! Vorher waren alle Aufnahmen mit dem die ich gemacht habe auf einem Vierspur-Gerät mit meinem Bruder zusammen. Wir dachten damals das es wahnsinnig gut klingt, obwohl wir überhaupt keine Effekte oder so was benutzt haben. Als wir mit unserer Band das erste Mal ein professionelles Studio gebucht haben hat mich der Sound von den Drums einfach umgehauen. Wir hatten glücklicherweise einen großartigen Techniker. Vorher wusste ich nix über Equalizer oder Kompressoren.

6) Auf welche deiner Aufnahmen bist du am meisten stolz?

Vielleicht ist “stolz” nicht das richtige Wort, aber ich bin besonders “dankbar” für meinen Song “Rosana”. Er hat mir erlaubt um die Welt zu reisen und Orte zu sehen, die ich nie zuvor gesehen hab. Und alles nur wegen 3,5 Minuten Sound!

7) Erzähle uns von deiner schönsten oder schlimmsten Erfahrung auf der Bühne.

Die beste war wahrscheinlich die Show, die ich gerade in Österreich gespielt habe. Auf einem großen Open Air vor 70.000 Leuten. Das war ein Gefühl!

Die Schlimmste war als meine alte Band eine Clubshow in Charlottesville, Virginia. Wir sind vier Stunden gefahren und es war in der Zeit in der wir als Barband die ganze Nacht gespielt haben. 1.5 Stunden Set, 20 Minuten Pause, 1,5 Stunden Set… Wir kamen an, bauten auf und spielten die Show. Nicht eine Person kam in den Laden während der ganzen Nacht. Es waren buchstäblich nur der Barkeeper und unser Merchandise-Verkäufer im Publikum. Am Ende haben wir nur noch die ganze Zeit improvisiert und das war eigentlich ganz lustig. So ist da mit der Musik, auch der schlimmste Gig ist immer noch super.

8) Was ist deine Lieblingsbeschäftigung auf Tour, pflegst du irgendwelche Rituale?

Meine Lieblingsbeschäftigung auf Tour ist mit Fans abzuhängen. Wir trinken und rauchen mit unseren Fans jede Nacht nach der Show. Was Rituale angeht, bevor wir auf die Bühne gehen stellen wir uns alle im Kreis und halten unsere Hände in der Mitte. Dann kommt mein Manager, ein riesiger Sportfan, undgibt uns eine dieser Halbzeit-Motivations Trainer Reden und wir schreien irgendetwas sehr lautes am Ende. Er sagt jedes Mal etwas anderes und er setzt uns jedes Mal unter Strom.

9) Was würdest du ändern, wenn du im Musikbusiness das Sagen hättest?

Ich würde den Leuten an der Spitze weniger Geld zahlen, anstatt ständig die Leute auf den unteren Ebenen zu feuern.

10) Welchen Rat würdest du jungen Musikern geben, die sich als Profi durchsetzen wollen?

Mach dir weniger Sorgen über das Geschäft und denk lieber daran gute Musik zu machen. Wenn dich keiner signen will, dann bist du noch nicht gut genug! Werde besser und dann passieren Sachen automatisch.

Hier gibt es den potentiellen Sommerhit zu kaufen:

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