BaconPaul Six Sines Test

Auch wenn der Name BaconPaul nicht gerade nach Informatik oder Audio-Technologie klingt, ist der Name vor allem im Zusammenhang mit Surge XT in der Szene ein Begriff. Und von dem haben sicherlich alle Freeware-Synth-Liebhaber schon einmal gehört. Nun wandelt der Programmierer mit BaconPaul Six Sines auf Solopfaden.                 

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DETAILS + PRAXIS

So bekommt ihr Six Sines

Six Sines bekommt ihr auf dem Github-Profil von BaconPaul. Auf der Releases-Page findet ihr die Installer-Dateien für Linux, macOS und Windows. Die verfügbaren Formate sind AU, VST3 und CLAP.

Ausgetüftelte Klangerzeugung und Modulationsoptionen

Die Inspiration für BaconPaul Six Sines stammt vom Rack-Synthesizer Yamaha TX81Z – und damit auch vom großen Bruder Yamaha DX11. Auch wenn der Name des Plugins etwas anderes vermuten lässt, lässt es insgesamt sieben verschiedene Wellenformen zu.  

Workflow und Interface von Six Sines bedürfen einer Einarbeitungszeit.
Die Modulationsmöglichkeiten von Six Sines sind außergewöhnlich.

Six Sines basiert auf FM-Synthese und verfügt über sechs Operatoren. Diese dienen entweder als Klang- oder Modulationsquelle. Jeder Operator kann allerdings nur sich selbst und alle nachfolgenden Operatoren modulieren. Für die letztgenannte Option stehen zwei Modulationsarten zur Verfügung: Phase (Phi-Symbol) und Ring (A-Symbol). 

Über die Matrix könnt ihr ein ganzes Netz an Modulationen erstellen. Das führt nicht unbedingt zu einem einfachen Workflow, da ihr jeden Synth-Wert in die Modulationen mit einbinden könnt. Wer sich eingehender mit Six Sines beschäftigen möchte, sollte sich deshalb mit dem recht ausführlichen Handbuch bei Github beschäftigen.   

Einige Presets beindrucken klanglich 

Die Presets von Six Sines bekunden den tollen FM-Sound des Freeware-Synths und lassen das Potential der Modulations-Matrix erahnen. Klangbeispiel 1 kommt aus der Kategorie Bells und heißt Inharmomen. Interessant daran ist vor allem das Schwingungsgeräusch der einzelnen Töne, das seine Geschwindigkeit mit der Zeit verändert. Der Name des Presets mag eine Anspielung auf die sogenannte Inharmonizität sein, ein Phänomen, mit dem Klavierstimmer zu kämpfen haben.

Audio Samples
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01 Bells Inharmomen 02 Keys Iconoclasm 03 Pads Death From Below 04 Pads Bag Of Bells In The Next Room

In Beispiel 2 verbirgt sich eigentlich ein Keys-Sound, so gespielt klingt er aber eher nach einem fiesen Acid-Bass. Mit fies und dunkel könnte man auch das nächste Beispiel beschreiben: ein Pad-Sound, der wiederum eher nach Bass klingt. Zum Schluss folgt dann noch ein weiterer Pad-Sound, der zusammen mit Valhalla Supermassive einfach fantastisch klingt. 

FAZIT

BaconPaul Six Sines ist nicht unbedingt der zugänglichste Freeware-Synthesizer da draußen, klanglich ist das Teil dafür aber der Hammer. Und wenn man sich erstmal durch die unzähligen Optionen gekämpft und Konzept und Workflow überblickt hat, ist das Sounddesign mit diesem Synth eine wahre Freude. Die Möglichkeiten, die aus der FM-Synthese und einer derart flexiblen Phase- und Ring-Modulation resultieren, findet man bei Freeware nicht oft. Für fortgeschrittene Sounddesigner ist Six Sines auf jeden Fall eine schöne Herausforderung mit hohem Belohnungspotential.           

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Toller FM-Sound
  • Phase- und Ring-Modulation 
  • Matrix bietet fantastische Modulationsmöglichkeiten
Contra
  • kein Contra
Artikelbild
BaconPaul Six Sines Test

Features

  • FM-Synthese
  • Sieben Wellenformen
  • Sechs Operatoren
  • Phase- und Ring-Modulation 
  • Operatoren-Mixer
  • Modulations-Matrix
  • Für Windows, macOS und Linux
  • Erhältliche Formate: AU, CLAP, VST3
  • Webseite: github.com/baconpaul/six-sines
  • PREISE: BaconPaul Six Sines ist kostenlos
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