PRAXIS
Bei einkanaligen Amps kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Normalerweise probiert man mit den Reglern herum, bis man ihre Wirkungsweise kennt, und stellt dann den Klang nach seinen eigenen Vorstellungen ein. Beginnen wir mit den cleanen Sounds. Der Cougar 15 bringt bei kleiner Einstellung des Volume-Reglers, der im Prinzip als Gainregler arbeitet, einen sehr guten unverzerrten Röhrensound, der nicht nur im Jazz, sondern auch bei Country eine gute Figur macht. Leute, die mit einem Pedalboard arbeiten und keine Ampzerre benötigen, können den Amp so auch als reinen “Lautmacher” verwenden.
Dreht man das Volume-Poti weiter auf, beginnt eine leichte Sättigung der Vorstufe, je nach Gitarre zwischen 10 und 11 Uhr. Der Übergang zur Anzerre kommt recht geschmeidig, der Sound hat aber nichts mit dem Glanz eines AC 30 zu tun, dazu ist er nicht homogen genug. Natürlich lässt sich auch die Endstufe zum Zerren überreden, um diesen Übergang weicher hinzubekommen, allerdings geht diese Maßnahme auch bei nur 15 Watt Röhrenpower mit einem hohen Lautstärkenpegel einher.
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Einen wirklich überzeugenden Zerrsound bringt der Cougar 15 dann bei Einstellungen des Volumereglers ab 14 Uhr, und das auch bei sehr geringen Lautstärken. Die erzielbaren Distortion-Grade reichen von leicht angecruncht bis hin zur kräftigen Hardrockzerre. Ein Metalbrett bekommt man hier auch mit sehr ausgangsstarken Humbuckern nicht hin. Besonders bei der Gestaltung der verzerrten Sounds offenbart sich der Tone-Regler als sehr einfluss- und hilfreiches Klangwerkzeug. Mit ihm kann der Mittenbereich in vier Stufen angefettet werden, je mittiger der Sound, umso mehr Sahne kommt ins Spiel und desto dichter wird er.