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Bad Cat Cougar 50 & Cougar 50H Test

PRAXIS

Zur Erklärung vorab: Die Einstellungen des Tone- und Mid Boost-Rasterpotis habe ich mit 1, 2, 3, 4 in den Beispielen angegeben. Dabei bedeutet 1 die äußerste linke Position und 4 die äußerste rechte. Die Einstellungen der restlichen Potis entsprechen den Uhrzeiten. Klanglich sind Combo und Head übrigens so gut wie identisch, die Audiofiles habe ich mit dem Topteil und einer Box gemacht. 
Zu Beginn des Tests werden wir uns dem unverzerrten Kanal widmen. Und der macht seinem Namen alle Ehre, denn mit der Ausgangsleistung einer Single Coil Gitarre lässt er sich nicht zum Zerren bringen, selbst nicht mit voll aufgedrehtem Volume-Regler. Auch nicht mit dieser Strat bei Tone auf 1.

GitarreVolumeTonePresenceReverb
Stratocaster171127
Audio Samples
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Clean

Und siehe da, die Box entlässt einen wunderbar schlanken Stratsound, absolut bandtauglich, und auch die Lautstärke passt für Proberaum und Bühne. Zumal eine angenehme Endstufenkompression den Ton schön schmatzig färbt.
Widmen wir uns dem Tone-Regler, ebenfalls mit der Strat. Auf der linken Position (1) erhalten wir den dünnsten Klang, Bässe und Mitten sind leicht abgesenkt, und wie man hören kann, geht der Sound in Richtung Fender. Je weiter man ihn nach rechts dreht, desto mehr Bässe und Mitten kommen hinzu und sorgen dafür, dass bei hartem Anschlag der Amp auch in diesem Kanal ganz leicht zu zerren beginnt. Ihr hört alle vier Einstellungen in den folgenden Beispielen.

GitarreVolumeTonePresenceReverb
Stratocaster171-2-3-4127
Audio Samples
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Tone 1 Tone 2 Tone 3 Tone 4

Mit der Ausgangsleistung einer Humbuckergitarre kann der Cougar 50 im Clean-Kanal schon richtig rotzig klingen. Allerdings wird dafür die entsprechende Lautstärke benötigt und für eine amtliche Old School Zerre sollte der Volume-Regler mindestens auf 15 Uhr stehen. Die ist dann aber auch richtig schön dynamisch und verlangt energischen Einsatz, denn nur bei harter Betätigung der Saiten kracht es richtig. Für sportlich motivierte Gitarristen das ideale Betätigungsfeld.

GitarreVolumeTonePresenceReverb
Les Paul152147
Audio Samples
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Crunch

Auch wenn der Clean-Kanal mit dem absoluten Minimum an Regelmöglichkeiten ausgestattet ist, sind alle Sounds möglich, vom drahtigen Funk bis zum fetteren Jazz. Mir persönlich fehlt hier keine zusätzliche Klangregelung. Man sollte den Tone-Regler so einstellen, dass er mit der jeweiligen Gitarre optimal harmoniert, denn die Abstimmung des oberen Frequenzbereichs klappt hervorragend mit dem Presence-Regler. Das geht alles wunderbar einfach und vor allem schnell. Und den Rest übernehmen die Finger.

Beim Lead Channel beginnen wir mit der geringsten Verzerrung und Bass, Middle, Treble und Presence auf 12 Uhr. Für einen ordentlichen Druck in der Mitte ist der Mid Boost schon mal auf 4 eingestellt. Wird der Gainregler komplett abgedreht, führt der Lead-Kanal den maximalen Gain vom Clean-Kanal weiter. Hier haben wir einen sehr natürlich klingenden Crunchsound mit knackigen Bässen.

GitarreGainBassMidMidBoostTreble MasterPresenceReverb
Les Paul7121241214127
Audio Samples
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Lead Gain 7

Jetzt wird Gain ein wenig weiter aufgedreht, der Pegel erhöht sich und wird mit dem Master ausgeglichen. Unsere böse Katze fährt sehr schnell ihre Krallen aus und kommt bereits auf 8 Uhr mit einer satten Packung Distortion um die Ecke. Bei Gain auf 9 wird der Klang noch dichter, hier erhalten wir bereits ein fettes Zerrbrett. Respekt! Das lässt einiges erwarten, aber hier sind erst einmal die beiden Einstellungen mit Gain auf 8 bzw. 9 Uhr.

GitarreGainBassMidMidBoostTreble MasterPresenceReverb
Les Paul8-9121241213127
Audio Samples
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Lead Gain 8 Lead Gain 9

Der Zerrbereich wird bis 12 Uhr noch etwas stärker, nach 12 wird der Klang lediglich dichter und das Kompressionsverhalten nimmt wesentlich zu. Mir gefallen Regelwege und Einstellmöglichkeiten des Gain-Reglers im Lead Kanal sehr gut, der Cougar 50 zeigt sich auch im Zerrbereich sehr flexibel und bietet von dynamischem Crunchsound bis zu singenden Leads jede mögliche Nuance.Hier die Einstellungen der anderen Regler bei Gain zwischen 12 und 17 Uhr.

GitarreGainBassMidMidBoostTreble MasterPresenceReverb
Les Paul12-17121241212127
Audio Samples
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Lead Gain 12 Lead Gain 17

Das Sustain bei höheren Gain-Einstellungen bietet großen Spaß für Solo-Sounds. Der Ton bleibt extrem gut stehen und klingt lange aus. Auch das Obertonverhalten ist ausgezeichnet, Artificial Harmonics sprechen sehr schnell an und man kann mit diesem Gerät seinen eigenen Spielausdruck sehr gut zur Geltung bringen.

GitarreGainBassMidMidBoostTreble MasterPresenceReverb
Les Paul15121141212137
Audio Samples
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Lead Sustain

Bevor wir uns den Wirkungsgrad der passiven Klangregelung anhören, werfen wir einen Blick auf den Soundunterschied, der mit dem Mid Boost eingestellt werden kann. Hier lässt sich der Grundcharakter von „Modern Amerikanisch“ bis „Old School British“ ändern. Nimmt man Position 1 (ganz nach links), dann sind die Mitten leicht abgesenkt – eine gute Ausgangslage für einen typischen modernen Rock- oder Metal-Sound. In den nächsten drei Einstellungen werden die Mitten stufenweise angehoben und bei Position 4 (ganz rechts) haben wir das britische Mittenbrett, das bei den vorangegangenen Beispielen bereits zu hören war. Diese Funktion verleiht dem Amp eine hohe Flexibilität im Zerrbereich. Dabei hat jede Einstellung ihre Daseinsberechtigung und unterliegt letztlich nur dem persönliche Geschmack und der Klangvorstellung des Gitarristen. Hier alle vier Positionen bei mittlerer Einstellung der Klangregelung.

GitarreGainBassMidMidBoostTreble MasterPresenceReverb
SG912121-2-3-41214127
Audio Samples
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Mid Boost 1 Mid Boost 2 Mid Boost 3 Mid Boost 4

Die Klangregelung hat einen hohen Wirkungsgrad, und wenn ein Regler bewegt wird, dann tut sich auch etwas. Damit sind natürlich auch sehr unterschiedliche Einstellungen und Sounds möglich. Als Beispiel habe ich zwei Extreme aufgenommen, zuerst eine Metal-Zerre mit viel Gain und einer guten Portion Höhen. Der Treble-Regler steht auf 2 Uhr, aber da wäre noch mehr drin, denn auch der letzte Bereich des Regelwegs hat noch starke Auswirkung auf den Klang. Vor allem beeinflusst das Poti auch die anderen Frequenzbereiche, bei höheren Werten werden Bässe und Mitten zusätzlich leicht abgesenkt. Wer nie mit einer solchen Klangregelung konfrontiert war, der wird sich erst daran gewöhnen müssen, aber die Wirkungsweise ist erstklassig.

GitarreGainBassMidMidBoostTreble MasterPresenceReverb
SG1414811412157
Audio Samples
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Metal

Jetzt geht es in die andere Richtung. Ein muffiges Riff ist angesagt, diesmal mit Treble und Presence weit zurückgedreht, und schon sieht die Sache ganz anders aus.

GitarreGainBassMidMidBoostTreble MasterPresenceReverb
Les Paul1213102912107
Audio Samples
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Muff-Riff

Zu guter Letzt lassen wir noch den eingebauten Federhall zu Wort kommen. Dieser klingt zwar relativ lange nach, lässt sich aber recht feinfühlig einstellen. In der ersten Hälfte des Regelweges kann man den Effekt sehr gut dosieren, sodass er zum Beispiel leicht im Hintergrund einen etwas räumlichen Klang erzeugt. Wer es gerne etwas heftiger hat, kann dann mit einer Einstellung nach 12 Uhr bestens bedient werden. Jack White hätte seinen Spaß gehabt.

GitarreGainBassMidMidBoostTreble MasterPresenceReverb
Telecaster101313312131214
Audio Samples
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Reverb
Kommentieren
Profilbild von Bonedo Leser

Bonedo Leser sagt:

#1 - 07.05.2012 um 22:12 Uhr

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Hallo Thomas,
irgendwie kann die Beschriftung der Soundbeispiele nicht ganz stimmen.
Das Muff und das Metal-Riff haben danach genau die gleichen Einstellungen.
Viele Grüße

Profilbild von Nick (bonedo.de)

Nick (bonedo.de) sagt:

#2 - 08.05.2012 um 01:30 Uhr

0

Hallo "Bonedo Leser",danke für die Aufmerksamkeit! Da ist ein kleiner Fehler passiert, jetzt stimmen die Werte wieder.Grüße,
Nick
(Redaktion bonedo.de)

Profilbild von Guitar-pete

Guitar-pete sagt:

#3 - 08.05.2012 um 21:04 Uhr

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Liebes bonedo-Team,Schöner Test. Würde den Amp gerne anspielen. Nur wo? Bei google finde ich keinen Händler (mehr).
Grüße

Profilbild von Chris

Chris sagt:

#4 - 09.05.2012 um 12:19 Uhr

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Hallo! Besten Dank für den interessanten Test, da bekommt man Lust, die "fiese Katze" mal zu testen. Allerdings scheinen die Amps nirgendwo in Deutschland (mehr) lieferbar zu sein, und auch die Hersteller-Website schweigt zu dieser Produktlinie. Wisst ihr, ob die Amps in absehbarer Zeit in Deutschland erhältlich sein werden?

Profilbild von Hansi (bonedo.de)

Hansi (bonedo.de) sagt:

#5 - 10.05.2012 um 12:52 Uhr

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Hallo "bonedo-Leser". Wir haben mal ein wenig nachgeforscht: Bad Cat Amps werden ab Ende Juni 2012 exklusiv bei Thomann erhältlich sein. Laut Produkt-Manager werden die verfügbaren Modelle aber bereits ab dem kommenden Wochenende im Shop gelistet sein.

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