Mit den Junk Hats ist eine ganze Bandbreite holzig-rasselnder Sounds möglich
Bevor ich zum Praxiseinsatz komme, möchte ich anmerken, dass ich meine erste Junk Hat bereits kurz nach der Markteinführung gekauft habe. Später hat mir die Firma Gratis-Instrumente für mein maxbeatwerk-Projekt zur Verfügung gestellt, ich werde seitdem als Artist geführt. Die hier getesteten Exemplare gehören dem Vertrieb und werden auch wieder dorthin zurück geschickt. So, jetzt aber!
Zunächst montiere ich die OG Hat auf meiner Hi-Hat-Maschine. Der Hersteller empfiehlt, dafür die Filze der Clutch zu entfernen, bei meiner Pearl reicht es jedoch, einen Filz zu entfernen. Dann passt die Holzplatte – die natürlich deutlich dicker ist als ein Hi-Hat-Becken – perfekt dazwischen. Klanglich lassen sich dem Instrument mindestens drei Variationen entlocken. Am deutlichsten wird der Effekt der Konstruktion beim Treten der Junk Hat. Dann entsteht ein rasselnd holziges Geräusch, welches sich auch innerhalb lauter gespielter Snaredrums und Becken durchsetzt. Bei der 2.0 Ausführung kommen noch helle, sizzelnde Sounds hinzu, welche sich besonders durch eine separate Mikrofonierung noch weiter herausarbeiten lassen.
Die Baldman Percussion Junk Hats sind ideal zum „Anreichern“ des Backbeats
Die zweite Spielform ist das Anschlagen der Junk Hats mit dem Stock auf die Schlaglippe. Den dann entstehenden Sound würde ich lautmalerisch am besten mit „Tock!“ umschreiben. Diese Art der Benutzung entfällt natürlich bei den beiden kleineren Modellen, dafür können diese eben einfach direkt angespielt werden. Der Anschlag mit der Stockspitze ist relativ leise und dezent, hartes „Schultern“ löst jedoch einen holzigen, kompakten Akzent aus. Bei den großen Modellen wird dieser deutlich angereichert mit dem Klang der Ketten beziehungsweise der zusätzlichen Metallteile bei der 2.0 Version. Ich nutze diese Klänge vorwiegend als „Füllsounds“, die dem Beat Textur verleihen, aber nicht zu dominant wirken sollen.
Nach meiner Erfahrung erzielt man die besten Ergebnisse, wenn man die Junk Hats auf der Hi-Hat-Maschine nicht wie konventionelle Hi-Hats spielt, sondern als eigenständige Instrumente. Einen tollen Effekt erzeugt beispielsweise das „Anreichern“ von Backbeats mit dem simultanen Treten der Junk Hat.
Auch auf einem Snareständer machen die Junk Hats Spaß, sofern man nicht die Präsenz und Lautstärke einer regulären Snaredrum erwartet. Beim Haltekorb ist zu bemerken, dass dieser über relativ weit nach oben reichende Gummi-L-Stücke verfügen sollte, andernfalls rutscht das Holz-Top haltlos herum. In dieser Position liefern die beiden Junk Hats knochig-trockene, elektronisch angehauchte Sounds irgendwo zwischen Clap und Jamblock.