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Baldringer Dual Drive Test

PRAXIS UND SOUND
Ich habe den Dual Drive in zwei unterschiedlichen Variationen vorliegen, die eine große Bandbreite gängiger Gitarrenzerrsounds abdecken. Das erste Pedal bietet zwei Marshall-Sounds. Kanal A ist mit einer Zerrstufe geschaltet, steht also auf Low Gain, während Kanal B im High Gain Modus zwei Zerrstufen bereithält.
Der A/B-Vergleich mit einem gut abgehangenen JCM 800 ist beeindruckend. Ich habe das Pedal vor einen JMP Marshall ohne Mastervolumen gehängt, einen 100 Watt Amp, den man so schnell nicht zum Zerren bringt –  es sei denn, man riskiert ein Erdbeben. Klasse! Die Dynamik des Dual Drive ist einfach atemberaubend. Der Sound ist ebenso brachial und direkt, wie man es von einem guten JCM 800 her kennt. Kanal B des Dual Drive liefert dann die Performance eines modifizierten JCM 800. Von einem gewöhnlichen Verzerrer habe ich solch eine authentische und harmonische Verzerrung noch nie gehört. Selbst in Zimmerlautstärke wird das Klangbild nicht zum kleinen sirzenden Brutzeln, sondern bleibt fett und stabil. Ein tolles Arbeitsgerät also auch für Top 40 Leute, die authentische Marshallsounds auch bei moderaten Lautstärken abfeuern müssen.
Ebenso verhält sich auch die zweite mir vorliegende Variation des Dual Drive, die in Richtung des Soldano SLO 100 zielt. Wer schon einmal den JCM 800 und den SLO 100 im direkten Vergleich gespielt hat, weiß, dass der SLO 100 weitaus polierter klingt als der raubeinigere Marshall. Genau dieser Unterschied kommt auch beim Dual Drive zum Vorschein – und zwar auf Knopfdruck. Der Sound ist im Vergleich zum Marshall unten herum etwas schlanker und färbt den Ton in Richtung aalglatt – klasse für sahnige Sololinien und Fusionflitzefinger. Mich  persönlich erinnert dieser Sound auch leicht an Mesa Boogie Sounds der 80er Jahre.

Audio Samples
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Marshall Mod mit einer Bratstufe Marshall Mod mit zwei Bratstufen Rectifier Mod Krank Mod

Aber kommen wir zur Rectifier-Variante. Hier geht es richtig brachial zur Sache. Der Sound steht mit beiden Füßen in einem massiven Bassfundament, ohne jedoch zu matschen oder zu mulmen. Ein Sound, der sich bestens für das richtig gemeine Brett eignet, jedoch nicht überbraten und plastikmäßig rüberkommt – was ja bei vielen High Gain Zerrern der Fall ist. Gainreserven sind ohne Ende vorhanden, und keine Sorge, mehr braucht kein Mensch! Wenn doch, bitte dringend Gitarrenunterricht nehmen! Ich bin jedenfalls begeistert vom Dual Drive. Die patentierte Schaltung bringt einen absolut hochwertigen Sound hervor, der herkömmliche Verzerrer im direkten Vergleich klein und gedrungen klingen lässt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der absolut clean eingestellte Gitarrenamp, denn vor einem angezerrten Kanal eingesetzt geht die Dynamik verloren und der Dual Drive kann sich nicht voll entfalten. Ebenso sollte der verwendete Verstärker mit dem Dual Drive nicht wie mit einem Booster überfahren werden. Die optimale Einstellung hat man, wenn die Zerrsounds lautstärkemäßig in etwa dem cleanen Sound bei ausgeschaltetem Pedal entsprechen. Der Baldringer Dual Drive ist ein absolutes Ausnahmegerät und der Brot-und-Butter-Zerrer schlechthin. Meine Empfehlung: Unbedingt antesten!

Kommentieren
Profilbild von Michael Boesen

Michael Boesen sagt:

#1 - 25.07.2011 um 16:36 Uhr

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dem was hier geschrieben steht kann ich nur vollstens zustimmen. Überragende Begeisterung mir steht ein Marble Club Reverb und ein JTM 45 für diese Anwendung zur verfügung, letzterer wird gerade von Dirk gemoddet.
Auch zusätzliche liebl. Zerrer arbeiten potimal zusammen, wenn man will, davor oder dahinter, was nochmal unterschiede für die Zusaätzlichen ausmacht,ich kann nur sagen Bingo, das Teil ist der absolute Knaller.

Profilbild von Gerhard Mayer

Gerhard Mayer sagt:

#2 - 28.03.2013 um 15:05 Uhr

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Kann ebenfalls den Autor bestätigen- 2 DD haben die jahrelange Suche nach dem perfekten sound ad acta gelegt; Dank der mods ist ALLES drin; Dirk ist ein guter Typ, der sich wirklich reinhängt, die persönlichen Vorlieben umzusetzen; An den Soundbeispielen fällt mir der etwas brazzelige Bass auf- ist wohl Geschmacksache des Autors- meine DD klingen offener und wesentlich tighter im Bass!

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