Es ist schon interessant, was man mit den “Macken” von Technik so alles anfangen kann. So gibt es zum Beispiel in Facebooks “Live”-Möglichkeit ein technisch bedingtes Delay. Wenn man also etwas direkt sendet, dann dauert es ein paar Sekündchen, bis man es als Zuschauer sehen kann. Das machte sich eine Band namens “The Academic” zunutze, indem sie ihren Livestream per Beamer wieder ins Bild holte – also quasi ein Video-Feedback generierte. Und zu dem gesendeten Audio haben die Jungs dann einen Song aufgebaut. Dieses Prinzip ist natürlich alles andere als neu. Man benötigt dazu nicht einmal einen Looper, wie er als Effektgerät in den letzten Jahren in Mode gekommen ist, denn Reverse-Funktionen, Canceln von Recording Takes, Effekte und dergleichen werden nicht benötigt. Im Endeffekt ist die Arbeit der Band so, als würden sie in ein digitales Delaygerät hineinspielen, dessen Feedback auf Maximum gestellt ist (und dessen Delays dadurch weder leiser noch höhenärmer oder verrauschter werden). Schaut es euch in Ruhe an, es ist wirklich interessant, wie der Song fahrt aufnimmt!
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Mehr InformationenNatürlich stellt sich einem die Frage, ob da alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Wenn man den Einstieg betrachtet ist natürlich klar: Das Delay muss konstant bleiben, die Zeit muss minutiös berechnet werden, sonst hapert es irgendwann – denn es scheint ein Click im Spiel zu sein. Und der muss stimmen! Und das Signal, das wir hören, wird nicht aus der originalen Feedbackschleife von Facebook kommen. Das liegt daran, dass beim Streaming psychoakustisch reduzierende Verfahren zum Einsatz kommen. Immer wieder durch die Schleife, reduziert und wieder hergestellt, reduziert und wieder hergestellt, das geht ein paar Durchläufe vielleicht noch gut, aber bestimmt nicht -zig Mal! Unser Tipp ist also, dass da im Hintergrund doch irgendwo ein Loop läuft. Aber zumindest technisch könnte das Audiosignal das Original sein. Es erscheint aber plausibler, dass da eine DAW im Spiel ist. Wenn wir so etwas machen würden, würden wir uns doch zumindest die Möglichkeit offenhalten wollen, jedes Signal durch Mixing, vielleicht sogar kleineres Editing, ganz genau einrichten zu können. Wenn man also zwar wirklich zum Loop spielt, aber die einzelnen Signale nachher wieder aufeinanderschichtet und jedem Durchlauf einen eigenen Channel (mit eigenen Effekten) spendiert, kann man in aller Ruhe ganz vorzüglich mixen, wie man es mit normalen Songs auch macht. Denn schließlich ist das Youtube-Video hier ein Video – und kein Livestream. 😉
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Aber cool ist es alle Mal. Inspiriert? Dann lest hier noch die 10 größten Fehler im Umgang mit Delaysund schaut euch die Video-Workshops von Rico Loop an! Mixen lernen? Hier lang!