Basics – DJing #3

DJ-Software

Kümmern wir uns nun noch um DJ-Softwares, derer es mittlerweile auch so einige auf dem Markt gibt. Welche Software man nun verwendet, ist wie immer reine Geschmackssache und eine Art „Glaubensfrage“ – wie es eben beim Recording auch der Fall ist. Doch ein paar Faktoren, wie Laptop, Betriebssystem, Audio-Interface, etc. sollte man auch in seine Überlegungen mit einbeziehen, wenn man sich sein eigenes digitales DJ-Setup zusammenstellen möchte.

Komplettes Final Scratch-Setup
Komplettes Final Scratch-Setup

Laptops
Man sollte bei der Auswahl des Laptops für den DJ-Betrieb darauf achten, dass dieser die Mindest-Systemvorrausetzungen der Software mehr als erfüllt. Außerdem läuft der Rechner immer umso stabiler, je mehr Arbeitsspeicher (RAM) vorhanden ist.  Auch ist es in der Praxis wenig hilfreich, mit einem riesigen Display auf der Bühne glänzen zu wollen. Dies nimmt nur viel zu oft den ohnehin zu geringen Platz weg. Ein 13“-Display ist oft schon mehr als ausreichend, um alle wichtigen Funktionen zu erkennen.  Neben einem stabilen Gehäuse ist auch eine gute Lüftung des Laptops wichtig. Diese darf auf keinen Fall, wie bei einigen Modellen üblich, über den Geräteboden erfolgen. In Clubs ist es in der Regel heiß und stickig und eine solche Lüftung ist sehr schnell (z.B. durch Bühnenmolton) verstopft. Das ist dann der schnelle Tod eines jeden Rechners.

Man sollte sich im Vorfeld darüber informieren, welchen Chipsatz-Treiber der gewünschte Rechner hat und ob dieser mit der Software kompatibel ist.
Generell ist die Betriebssicherheit das Wichtigste beim DJing mit Computer. Daher sollte man seinen Rechner immer „sauber“ halten und regelmäßig die Festplatte defragmentieren (Es sei denn, man entscheidet sich für ein Apple MacBook. Mac OS X erledigt die Defragmentierung selbstständig im Hintergrund – warum dieser Faktor bei Windows immer noch in alter Steinzeit-Manier verläuft, weiß wohl einzig und alleine Herr Gates…!?).
 
Betriebssystem
Natürlich sollte man sich im Vorfeld auch informieren, ob die gewünschte Software für das installierte Betriebssystem und dessen Version erhältlich ist. Welches Betriebssystem nun das Beste ist, ist eine Philosophie-Frage und soll daher unbeantwortet bleiben. Generell ist aber dringend davon abzuraten, sich als erster das allerneuste Betriebssystem zu besorgen und sofort jedes verfügbare Systemupdate zu installieren. Oft geht dann erst mal gar nichts mehr. Je rasanter Apple und Microsoft & Co ihre Neuerungen auf den Markt schmeißen, umso länger brauchen die Software-Entwickler, um alle Fehler auszumerzen. Da sollten man dann lieber anderen Zeitgenossen den Vortritt lassen und sich die Updates dann installieren, wenn sämtliche Fehler ausgemerzt sind. Dazu am besten in den entsprechenden Foren nachsehen.

Audio-Interface
Das Audio-Interface wandelt die digitalen Daten der Software in analoge Audio-Signale um und umgekehrt. Die Verbindung zum Laptop erfolgt in der Regel über Firewire oder USB. Bei einigen Herstellern (z.B. RME) zieht man allerdings eine Verbindung über eine PCMCIA-Karte vor. Oft haben diese Audio-Interfaces zum Anschluss von externen Controllern auch MIDI-Anschlüsse. Die meisten Anbieter von DJ-Software (z.B. Scratch Live & Traktor Scratch) verkaufen ihr System zusammen mit einem ausschließlich dafür gedachten Audio-Interface. Während andere Hersteller (z.B. MixVibes, Digiscratch, etc.) wiederum die Auswahl des Audio-Interfaces freistellen. Außerdem gibt es Modelle, bei denen das Interface und der Controller eine Einheit bilden (z.B. Vestax VCM-100,  EKS XP-5). Hier steht einem in der Regel die Wahl der Software frei.

Etablierte DJ-Systeme

Rane-Serato Scratch Live
Dieses System hat Dank seiner großen Zuverlässigkeit und geschicktem Marketing eine große Verbreitung bei DJs auf der ganzen Welt. Es besteht aus einem USB-Audio-Interface (16 Bit/ 44,1 kHz) mit MIDI-Anschluss (für Controller), der Software und zwei Timecode-Vinyls/ CDs.
Es lässt sich nicht über externe Controller bedienen und auch die einzelnen Komponenten (Software, Interface, etc.) lassen sich nicht getrennt voneinander betreiben.
Alternativ dazu funktioniert die Software auch mit dem Battle-Mixer Rane TTM 57, der bereits ein Audio-Interface integriert hat. Es gibt auch eine Video-Zusatzoption (Video-SL), mit der zeitgleich zur Musik auch die entsprechenden Video-Files gemixt werden können.
Um diese Option aber sinnvoll nutzen zu können, sollte man im Besitz des TTM 57 Mixers sein.

Copyright: rane.com
Copyright: rane.com

Native Instruments-Traktor Scratch
Dank der Erfahrung durch die jahrelange Zusammenarbeit mit der Firma Stanton (Final Scratch), hat Native Instruments ein sehr ausgereiftes System auf den Markt gebracht. Das USB-Audio-Interface hat eine Samplerate von 24Bit/96kHz und bietet acht Ein- und Ausgänge sowie einen MIDI-Anschluss. Genau wie beim Serato-System erfolgt die Steuerung über Timecode-Vinyls oder -CDs.  Alternativ lässt sich die mitgelieferte Software auch über externe Controller steuern.

Copyright: native-instruments.com
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Im nächsten Teil unserer DJ-Basics kümmern wir uns um CD-Player und Effektgeräte für die DJ-Fraktion.

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