Editing
Schnipp-Schnapp…
…Nase ab! Manchmal fallen nach dem Mix noch Teile auf, die fehlerhaft sind, nach der Bearbeitung der Dynamik im Mastering nicht mehr so funktionieren wie sie sollten, oder schlicht und einfach peinliche Aussprachefehler oder sonstigen Murks mit der (zumeist englischen) Sprache beinhalten. Es kommt auch vor, dass im Compiling des Albums (davon wird gleich ausführlich die Rede sein) festgestellt wird, dass manche Parts schlicht zu lang oder zu kurz sind oder sogar die Reihenfolge der Teile im Song besser eine andere hätte sein sollen.
Mit allen im Mastering verwendeten Programmen lassen sich Schnitte herstellen. Wichtig bei allen Edits ist, dass sie zur Kontrolle mit genügend Vorlauf, ausreichender Abhörlautstärke und vor allem mehrfach abgehört werden, um eventuelle Knackser ausfindig zu machen. Aus dem Standard-Editing werden die meisten von Euch die Regeln kennen, die selbstverständlich auch hier gelten: Geschnitten werden sollte dort, wo Nulldurchgänge in jeweils identischer Richtung erfolgen. Da derartige Stellen bei Stereosignalen nicht immer dort zu finden sind, wo es auch rhythmisch passt, wird man selbst bei eigentlich “harten” Schnitten kurze Crossfades von etwa zehn Millisekunden Länge einsetzen. Oft findet man gute Schnittstellen direkt vor Bassdrum- oder Snareschlägen. Beim Durchhören sollte man immer auf alle Instrumente achten, ein angeschnittenes Becken-Release oder eine Hallfahne ohne passende Quelle sind peinlich! Manche Systeme bieten so genannten “Dreipunktschnitt” an, bei dem der User sämtliche Pegelpunkte des aus- und einzufadenden Materials frei festlegen kann. Werden die Fades länger, ist in jedem Fall darauf zu achten, dass keine Lautstärkeüberhöhungen oder -löcher entstehen. Außer bei Besonderheiten im Material erreicht man dies, wenn man das Überkreuzen der Fade-Out und -In-Kurven bei jeweils -3 dB durchführt, denn beide Signale addieren sich wieder auf 0 dB. In den Systemen wird diese Option oft auch automatisch angeboten und nennt sich “Equal Power”-Crossfade.