Musikerslang ist zugegebenermaßen ziemlich cool und kann Außenstehende gleichermaßen beeindrucken wie verwirren, doch die inflationären Anglizismen und Wortschöpfungen können auch ganz schön nerven. Zudem verfügt nicht jede(r) über so fundierte Englischkenntnisse, um sofort ableiten zu können, was zum Beispiel „der Double Trussrod des Set Necks“ in einem Testbericht eines Musikermagazins bedeutet. Aufgrund der Fachbegriffe und dem häufigen Gebrauch von Umgangssprache ist zudem Google oft keine große Hilfe. Daher haben wir für euch ein kleines Nachschlagwerk erstellt, in dem sich die wichtigsten Begriffe zu den Bereichen Bass, Verstärker, Boxen und Effektgeräte finden. Diese Liste wird natürlich ständig aktualisiert, zudem sind wir selbstverständlich offen für eure Vorschläge – meldet euch bei Bedarf einfach in den Kommentaren unter dem Artikel bei uns!
Die Erklärungen zu den einzelnen Begriffen haben wir an dieser Stelle bewusst kurz, knackig und praxisorientiert gehalten. Ansonsten hätten wir es ja auch eher mit einer wissenschaftlichen Abhandlung zu tun als mit einem Glossar – und das würde das Thema sicherlich verfehlen! Wer bei einem bestimmten Begriff noch mehr in die Tiefe gehen möchte, findet auf Bonedo dazu nicht selten den passenden Artikel. Scheut euch also nicht, einfach mal unsere Suchfunktion (Lupe oben rechts) zu benutzen.
Bass-Glossar – Fachbegriffe für Bässe
Aktiv, Aktiv-Elektronik, Active: Bass besitzt einen internen Vorverstärker, meist in Verbindung mit einem Equalizer
Balance: Regler zur Wahl oder Mischungsverhältnis der Tonabnehmer – gibt es natürlich nur bei Instrumenten mit zwei Pickups
Binding: dekorative Einfassung für das Griffbrett, meist bestehend aus Kunststoffleisten
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Block Inlays: Rechteckige (manchmal trapezförmige) dekorative Einlagen auf dem Griffbrett, je nach Ausführung aus Kunststoff, Abalone, etc.
Body: zu Deutsch Korpus, das größte Stück Holz des Basses, welches Brücke, Tonabnehmer und Elektronik beheimatet
Bolt On: Mit dem Korpus verschraubter Hals des Basses
Boost Only: Die Frequenzen eines Equalizers (oder einzelner Bänder) können nur angehoben (boost) und nicht abgesenkt werden (cut)
Bridge: zu Deutsch Brücke oder Steg, ist mit dem Korpus verschraubt und dient als Befestigung für die Saiten. Hier können Saitenlage und Oktavreinheit eingestellt werden.
C-Neck (auch D- oder U-Neck): Profil das Halses, welches anhand der Form von Buchstaben beschrieben wird
Compound Radius: Profil des Halses ist nicht symmetrisch, sondern bei den dickeren Saiten runder und bei den dünneren Saiten flacher
Cut: Absenken der Frequenzen an einem Equalizer
Cutaway: Aussparung am Korpus, um mit Arm und Hand die höheren Lagen des Griffbretts zu erreichen
Dots, Side Dots: Punktförmige Einlagen auf dem Griffbrett und/oder an der Kante des Griffbretts
EQ (Equalizer): Hier lassen sich Frequenzen anheben oder absenken und so der Sound gemäß der eigenen Klangvorstellungen formen
Fretborad / Fingerboard: Das dünne Stück Holz, auf dem sich die Bünde bzw. Bundstäbe befinden, ist in der Regel auf den Hals geleimt
Frets / Fret Wire: Bund, Bünde, bzw. Bundstab oder Bunddraht
Fretted: Bass mit Bünden
Fretless: Bass ohne Bünde
Headless: Bass ohne Kopfplatte
Headstock: Kopfplatte
Humbucker: Tonabnehmer, der aufgrund seinen internen Aufbaus mit zwei Spulen wirkungsvoll Brummgeräusche verhindert
J-Bass oder J-Style Bass: Ein Bass, der sich hinsichtlich seines Designs und der Tonabnehmerbestückung (zwei Singlecoil-Tonabnehmer) an das Vorbild des Fender Jazz Basses anlehnt
Humcancelling: bezieht sich ebenfalls auf Tonabnehmer, welche aufgrund ihres inneren Aufbaus Einstreugeräusche verhindern können (z. B. Singlecoil mit Phantomspule, gestackter Humbucker etc.)
Machine Heads: Stimmmechaniken
Neck: zu Deutsch der Hals des Basses
Neck-Through: durchgehender Hals, an dem die Flügel des Korpus angelehnt werden
Noiseless: bezieht sich ebenfalls auf Tonabnehmer, welche durch ihren inneren Aufbau Nebengeräusche verhindern können
Nut: Sattel, über den die Saiten auf das Griffbrett geführt werden
Passiv: Bässe mit passiver Elektronik, meist bestehend aus Volumenregler(n) und/oder Balance (Wahl der Tonabnehmer) und einer Tonblende
P-Bass oder P-Style Bass: Ein Bass, der sich durch sein Design und seine Tonabnehmerbestückung (ein Split Coil) an das Vorbild des Fender Precision Basses anlehnt
Pickguard: Auf Deutsch Schlagbrett, das die Korpusoberfläche vor Spielspuren schützt
Pickups: Auf Deutsch Tonabnehmer
Scale (Length): Auf Deutsch Mensur (Länge der schwingenden Saite)
Set Neck: Hals, der mit dem Korpus verleimt wurde
Sandwich: Holz-Bauweise, bei dem der Korpus aus mehreren Lagen unterschiedlicher und miteinander verleimter Hölzer besteht
Single Coil/Singlecoil: Tonabnehmer mit einer einzelnen Spule
Split Coil: Typischer Tonabnehmer bei Precision-Bässen, bestehend aus zwei Spulen, die jeweils in ihrem eigenen Gehäuse sitzen
Soap Bar: Tonabnehmer in der Form eines rechteckigen Seifenriegels (auf Englisch Soap Bar), kann sowohl Singlecoil oder Humbucker enthalten
String Guide: Bauteil auf der Kopfplatte, welches die Saiten niederdrückt und so den Winkel zum Sattel erhöht. Erhöht den Anpressdruck auf den Sattel und verbessert somit die Übertragung der Schwingungen
String Through Body: Saiten, die an der Brücke durch den Korpus gefädelt werden können, was den Anpressdruck auf die Brücke erhöhen und somit die Übertragung der Schwingungen verbessern soll
Trussrod: Halsspannstab im Inneren des Halses, mit dem sich dessen Krümmung einstellen lässt
Tuner: Stimmmechaniken
Zero Fret: Auf Deutsch Nullbund – gemeint ist ein Bundstäbchen unmittelbar nach dem Sattel, welches die Intonation verbessert und die Leersaiten mehr nach gegriffen Tönen klingen lässt
2-Band, 3-Band …: Anzahl der Frequenzbänder eines Equalizers – 2-Band besteht meist aus Bass und Höhen, 3-Band aus Bass, Mitten, Höhen
Wie ist der Aufbau eines E-Basses? In diesem Artikel betrachten wir sämtliche wichtigen Details eines E-Basses und beleuchten die einzelnen Funktionen.
Bass-Glossar – Fachbegriffe für Verstärker und Boxen
Amp: Kurzform für Amplifier, allgemeiner Begriff für einen Verstärker
Aux In: Eingang für externe Soundquellen wie Smartphone, Tablet etc. – meist als 3,5-mm-Klinke
Box: auf Deutsch Kasten oder Schachtel, meint die Bassbox
Cab / Cabinet: Synonym für Box
Cab Sim: Simulation des klanglichen Verhaltens einer Box, kann heutzutage an vielen modernen Amps für den D.I. Out dazugeschaltet werden
Combo: Verstärker und Box in einem Gehäuse
D.I. Out (auch Balanced Out): Ausgang des Preamps oder Bassamps, an dem ein symmetrisches Signal (daher immer XLR-Buchse) anliegt, führt zu einem Mischpult oder Audiointerface
EQ / Equalizer: Klangregelung zum Anheben oder Absenken von Frequenzen
Front Ported / Rear Ported: Angabe, ob Bassreflexöffnung der Box nach vorne (Front) oder nach hinten (Rear) gerichtet ist
FX Loop: Auf Deutsch Effektschleife – aus dem „Send“-Ausgang wird das Signal in eine oder mehrere Effekte geschickt und über den „Return“-Eingang wieder in den Verstärker zurückgeführt
Gain: Regelt die Lautstärke des Eingangssignals
Head: zu Deutsch Kopf – anderes Wort für Amp, da dieser auf der Box steht und daher mit etwas Fantasie wie ein Kopf anmutet
Jack: Klinkenstecker
Line Out: Ausgangssignal des Preamps, meist als Klinkenbuchse, im Gegensatz zu D.I. nicht symmetrisch
Master: Regelt die Ausgangslautstärke
Mids oder Midrange: Mitten bzw. Regler für Mitten an einem Equalizer
Pre / Post: Legt fest, ob das Preamp-Signal für den D.I. Out vor (Pre) oder nach (Post) dem Equalizer abgegriffen wird
Preamp: Vorverstärker mit Gain und Klangregelung
Poweramp: Endstufe
Speaker: Englischer Begriff für Lautsprecher, oft auch als Synonym für Box verwendet
Speakon: Bevorzugte Steckverbindung zwischen Bassamp und Box, Stecker rasten in die Buchse ein und können somit nicht mehr versehentlich herausgezogen werden
Treble: Höhen bzw. Regler für Höhen an einem Equalizer
Tube: Auf Deutsch Röhre gemeint sein kann aber auch die Angabe, dass die Verstärkung generell in Form einer Röhren-Schaltung stattfindet, z. B. Tube Amp, Tube Preamp
Tuner Out: Ausgang für ein Stimmgerät
Tweeter: Hochtöner der Box
Wie ist ein Lautsprecher aufgebaut? Wie unterscheiden sich 10-Zoll-, 12-Zoll und 15-Zoll-Basslautsprecher in klanglicher Hinsicht? Und welcher Speaker passt zu welchem Stil? Wir haben die Antworten!
Bass-Glossar – Fachbegriffe Effektpedale
Booster: Erhöht bei Aktivierung die Lautstärke des Signals, z. B. für Soli etc.
Blend / Mix: Mischungsverhältnis zwischen unbearbeiteten und Effekt-Signal
Chorus: Erzeugt eine Kopie des Signals und verstimmt dieses minimal, in der Mischung mit dem originalen Signal entsteht dadurch ein schwebender Sound
Compressor: Regelt das dynamische Spektrum des Signals, mit ihm lassen sich unerwünschte Pegelspitzen in den Griff bekommen
Distortion: Simuliert die Übersteuerung einer Vorstufe. Verglichen zum Overdrive ist der Klang einer solchen Verzerrung deutlich schärfer und aggressiver
Delay: Erzeugt eine oder mehrere zeitverzögerte Kopien des Originalsignals – der Effekt gleicht einem Echo
Depth: Beschreibt bei Modulations-Effekten (Chorus, Phaser etc.) die Intensität des Effekts.
D.I. Box: Erzeugt ein paralleles und symmetrisches Signal, welches zu einem Mischpult weitergeleitet werden kann
Dry: Regler für das Level des unbearbeiteten Clean-Signals
Envelope Filter: Anhand eines Bandpass Filters wird der Frequenzgang des Signals auf einen bestimmten Bereich eingeschränkt (Tiefe und Höhen werden abgeschnitten, Mitten bleiben übrig).Dieser Bereich wird dann durch das Frequenzband geschoben. Ausgelöst wird diese Verschiebung, wenn das Signal eine Lautstärkeschwelle überschreitet. Das Resultat ist ein „quäkender“ Effekt, siehe Wah Wah
Flanger: Ähnlich wie Chorus, zur Verstimmung kommt aber noch ein zeitlicher Versatz der beiden Signale hinzu
Foot Switch: Fußschalter
Fuzz: Verzerrung basierend auf einer Transistorschaltung. Daraus ergibt sich ein sägender, schon fast synthetischer Klang
FX: Kurzform für Effekt
Overdrive: Diese Art von Verzerrung basiert historisch gesehen auf einer übersteuerten Röhrenendstufe, was eine milde, warme und eher moderate Verzerrung hervorbringt
Octaver: Fügt dem Originalsignal ein weiteres hinzu, welches eine oder zwei Oktaven tiefer ist als das Original. Manche Octaver können zudem auch in die andere Richtung arbeiten und zusätzlich bei Bedarf ein oder zwei höhere Oktaven hinzufügen
Phaser: Erzeugt eine Kopie des Signals und schickt dieses durch mehrere Filter. Bei der Mischung mit dem Originalsignal sind dann Sinuswellen unterschiedlicher Frequenz zeitlich zueinander verschoben. Dadurch kommt es teilweise zu Phasen-Auslöschungen – dieser Sound ist einem Chorus nicht unähnlich.
Wah Wah: Anhand eines Bandpass Filters wird der Frequenzgang des Signals auf einen bestimmten Bereich eingeschränkt (Tiefe und Höhen werden abgeschnitten, Mitten bleiben übrig).Dieser Bereich wird dann durch das Frequenzband geschoben. Gesteuert wird diese Verschiebung mit einem Fußpedal. Das Resultat ist ein „quäkender“ Effekt, der dem Ansprache von „Wah Wah“ gleicht.
Patch: Kurzes Kabel, um Effekte miteinander zu verbinden
Rate / Speed: Beschreibt bei Modulations-Effekten (Chorus, Phaser etc.) den Grad der Verschiebung der beiden Signale, erhöht ebenfalls die Intensität des Effekts
Power Supply: Stromversorgung
Get funky: In diesem Workshop lernst du 10 bekannte Songs kennen, deren Bassline mit einem Envelope Filter eingespielt wurde!
Viel Spaß und bis zum nächsten Mal, Thomas Meinlschmidt