Im zweiten Teil unseres Einsteiger-Workshops “Bass lernen für Anfänger” (hier geht es zu Teil 1) beleuchten wir einen Aspekt, auf den es zu achten gilt, noch bevor wir überhaupt den ersten Ton spielen: Es geht um die Wahl des richtigen Gitarren- bzw. Bassgurtes. Du bekommst Infos zur Wahl der richtigen Gurtlänge, Tipps zur Wahl des richtigen Gurtmaterials, der Verwendung von Straplocks usw. Alle essentiellen Informationen rund um das Thema “Bassgurt” werden detailliert in Videos besprochen.
(Copyright aller Fotos und Videos – außer, wenn anders gekennzeichnet: © newmusic.academy)
Quick Facts zum Thema Gitarrengurt / Bassgurt
Ein Gitarren- bzw. Bassgurt ist in erster Linie dazu da, um das Instrument im Stehen spielen zu können, sodass es frei am Körper hängt. Ein Gurt kann allerdings ebenfalls hilfreich sein, wenn der Bass im Sitzen gespielt wird. Besonders wenn der Bass stark kopflastig ist, hilft ein Gurt bei der Stabilisierung des Instrumentes am Körper des Spielers.
Die Länge des Gitarren- bzw. Bassgurtes ist ein essentieller Faktor für das individuelle Spielgefühl und daher per se eine sehr persönliche Angelegenheit. Es gibt wie so oft kein “richtig” oder “falsch”. Wohl aber gibt es einige Richtlinien, die die Entscheidung bei der Wahl des perfekten Gitarrengurtes erleichtern können. Hierzu zählt die Verwendung eines rutschfesten Materials, um etwaige Kopflastigkeit des Instrumentes zu kompensieren, oder die richtige Breite, um die Schultermuskulatur nicht unnötig zu belasten.
Die richtige Gurtlänge
Ein sehr wichtiger Faktor für den Einsteiger ist die Wahl der Länge des Gurtes, denn damit wird festgelegt, in welcher Höhe der E-Bass am Körper hängt. Es gibt hierzu die unterschiedlichsten Philosophien – sie reichen von der Halskrause bis zu den Knien. Ergonomisch betrachtet ist die “goldene Mitte” wahrscheinlich die sinnvollste Variante. Im folgenden Video erkläre ich, warum das der Fall ist:
Für dich ausgesucht
Beschaffenheit und Eigenschaften des Gurtes
Nicht zu unterschätzen ist auch die Beschaffenheit des Gurtes. Da wären das Material, die Breite, die Oberfläche der Schulterauflage, die Polsterung, die Verstellmöglichkeiten.
Das richtige Material des Gurtes
Beim Material sollte man darauf achten, dass es nicht zu steif ist, denn dann schneiden die Ränder des Gurtes in die Muskulatur, speziell im Hals-/Schulterbereich. Zu weiche Gurte hingegen bieten zu wenig Gewichtsverteilung, weil sich das Hauptgewicht dann in die Mitte der Gurtbreite verlagert, was wiederum in die Muskulatur der Schulter drückt.
Die richtige Breite des Gurtes
Ein Bassgurt sollte mindestens so breit wie drei Finger sein – gerne sogar noch breiter, denn nur breite Gurte können das Gewicht gleichmäßig auf der Schulter verteilen. Bässe sind nun einmal von Natur aus schwerer als Gitarren!
Die ideale Oberfläche des Gurtes
Auch wenn es sicherlich eine Frage der persönlichen Präferenzen ist, so sollte die Oberfläche der Gurt-Innenseite, welche auf der Schulter aufliegt, grundsätzlich gesprochen möglichst einigermaßen rutschfest sein. Es ist tatsächlich ungemein nervig, wenn einem das Instrument ungewollt immer wieder beim Spielen in eine andere Position vor dem Körper rutscht. Elektrische Bässe neigen nun einmal aufgrund ihres lang herausragenden Halses zu Kopflastigkeit – ein haftender Gurt wirkt hier unterstützend dagegen und kann auf diese Weise helfen, die Last auf die Greifhand zu reduzieren!
Die richtige Polsterung des Gurtes
Ihr werdet schnell merken, dass die Schultermuskulatur durch den hängenden Bass nicht gerade wenig belastet wird. Um hier längerfristig Verspannungen vorzubeugen, hilft eine gute Polsterung des Gurtes an der Stelle, an welcher der Gurt über die Schulter läuft.
>>>Dieser Artikel könnte dich auch interessieren: “5 Tipps für ein gelungenes Blues-Basssolo”!<<<
Die Verstellmöglichkeiten des Gurtes
Meistens unterscheiden sich die Gurte durch zwei unterschiedliche Verstellmöglichkeiten: Entweder per Schnallensystem, das einfach auf- oder zugezogen werden kann. Dies ist die komfortabelste Lösung, speziell, wenn man einen Gurt für unterschiedliche Instrumente verwendet. Allerdings neigen Schnallensysteme ohne Verschluss dazu, sich durch das Gewicht des Basses zu verstellen. Der Bass wandert dann eventuell ungewollt im Lauf der Zeit tiefer.
Andere Systeme, die eine feste Einstellung mittels Schrauben oder Schlitzen und ähnlichem gewähren, sind bombenfest, aber die Einstellung dauert länger und ist entsprechend fixiert. Im nachfolgenden Video gebe ich einige Hinweise zu den Gurteigenschaften:
Straplock-Systeme – auf Nummer sicher!
Sind die Aufhängungen eines Gurtes zu weich oder ist das Material durch lange Beanspruchung bereits ausgeleiert, so kann der Gurt möglicherweise eigenständig vom Gurtpin des Instrumentes rutschen – ohne Frage ein echtes Schreckens-Szenario! Wer befürchtet, dass das heißgeliebte Instrument also möglicherweise früher oder später den freien Fall antritt, der sollte sich unbedingt sogenannte Straplocks zulegen.
Dazu müssen allerdings neue Gurtpins an den Bass geschraubt werden, welche die ursprünglichen Pins ersetzen. Die entsprechenden Gegenstücke werden am Bassgurt befestigt. Die Halterungen werden dann in die passenden Gegenstücke am Bass eingeklinkt und können sich nicht eigenständig öffnen. Witzige Info nebenbei: Die allerersten Gurtpin-Lock-Systeme waren übrigens zweckentfremdete Verschlüsse von Cabrio-Dächern!
Wichtig: Jeder herkömmliche Gurt kann im Handumdrehen mit diesen vergleichsweise günstigen Systemen nachgerüstet werden, die danach dauerhaft bombenfesten Halt bieten!
Viel Spaß und Erfolg bei eurer Suche nach dem richtigen Gurt und bis zum nächsten Mal!
Euer Oliver