Bass lernen für Anfänger (Teil 8): Slide, Grace Note, Triller, Shake & Bending

Willkommen zur nächsten Runde in Sachen Artikulationen auf dem E-Bass. Artikulationen dienen dazu, einen bestimmten Effekt zu erzeugen – es geht also darum, „wie“ wir einen Ton spielen. Zudem sind sie ein wichtiges Merkmal der eigenen musikalischen Individualität, d. h. des persönlichen Stils. Man sollte ihre Bedeutung daher nicht unterschätzen, denn richtig dosiert kann man seinen Basslines damit einen tollen prägenden Stempel aufdrücken. Heute beschäftigen wir uns mit verschiedenen Kandidaten, mit deren Hilfe wir unserem Spiel eine wunderbare Portion „Schmutz“ verleihen können: Die Rede ist von den Artikulationestechniken Slide, Grace Note / Vorschlagsnote, Triller, Shake und Bending.

Slide, Grace Note, Triller, Shake und Bending im Workshop
In diesem Workshop lernst du alles Wissenswerte über die Artikulationsmöglichkeiten Slide, Grace Note, Triller, Shake und Bending (Bildquelle: Shutterstock / von nadia_acosta)

Slide

Der Slide erklärt sich eigentlich von selbst, wenn man das Wort vom Englischen ins Deutsche übersetzt: „Rutschen“ oder „Die Rutsche“. Wir rutschen also von einem Ausgangston zu einem Zielton, der zumeist nicht noch einmal extra angeschlagen wird.

Ein Slide kann auf mehrere Arten und zu unterschiedlichen Zwecken stattfinden, z. B. als Auftakt zu einem wichtigen Akzent, wie den Beginn des Songs, dem Wechsel vom Vers zu Chorus, etc. Dabei sollte man sich für einen Slide eine sinnvolle Entfernung vom Start- zum Zielton suchen, welche auch harmonisch Sinn macht. Das könnte z. B. die Oktave oder Quinte sein, die ich hier im ersten Beispiel verwende:

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Slide 1 – WAV

Im nächsten Beispiel nutze ich einen Slide, um nach vier Takten wieder auf die Zählzeit 1 zurückzuführen. Dies hat schon den Charakter eines Fills, ohne jedoch aufdringlich zu wirken.

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Slide 2 – WAV

Eine weitere Einsatzmöglichkeit für einen Slide ist, einem ausgewählten Ton etwas „Schmutz“ zu verpassen. Dieser kleine Trick kann Basslines etwas aufpeppen und lebendiger wirken lassen. Wichtig ist dabei, den Slide „in time“ zu spielen, wie z. B. hier in einem Achtelgroove:

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Slide 3 – WAV

Grace Note / Vorschlagsnote

Ebenfalls in die Kategorie „Schmutz“ gehört die sogenannte Grace Note bzw. zu Deutsch “Vorschlagsnote”. Bei einer Grace Note rutscht man sehr schnell vom Start- zum Zielton, um diesem etwas mehr „Farbe“ zu verleihen. Da die Grace Note genau auf der Zählzeit des eigentlichen Zieltons gespielt wird, verzögert sich dieser dadurch ninimal, was daher gleichzeitig für einen subtilen Laid-Back-Effekt sorgt. Nicht nur der Slide, sondern auch der Hammer-On aus diesem früheren Workshopteil eignet sich dafür. In diesem Beispiel habe ich beide Varianten verwendet.

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Grace Note – WAV

Triller

Eher weniger verbreitet am E-Bass ist der sogenannte Triller. In klassischer Musik gibt es zahlreiche Abwandlungen des Trillers – am E-Bass sind jedoch eigentlich nur zwei Triller-Arten wirklich interessant. Zunächst wäre da der einfache Triller (Pralltriller), der nichts anderes als eine einzelne schnelle Hammer-On/Pull-Off-Kombination mit einem Halb- oder Ganzton höher ist.

Als zweite Variante ist noch der Triller interessant, der über die komplette Dauer der Note gespielt wird, also mehrere Hammer-On/Pull-Off-Kombinationen mit einem Halb- oder Ganzton beinhaltet. In Anlehnung an ein bekanntes Riff mit Triller könnt ihr beide Varianten hören.

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Triller 1 – WAV

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Triller 2 – WAV

Shake

Den Shake gibt es eigentlich in jeder Stilistik, am häufigsten aber fraglos in Funk, Soul und R&B. Beim Shake „wischt“ man lediglich schnell über das Bundstäbchen einen Halbton nach oben und wieder zurück. Das könnte man zwar auch mit einem einfachen Triller erledigen, der Shake klingt aber einfach ganz wunderbar dreckig und super funky. Hier findet ihr den Shake zunächst in einer melodischen Idee (nur im Video) und in Kombination mit mehreren Artikulationen in einem funky Groove:

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Shake – WAV

Bending

Das Bending erklärt sich ebenfalls durch die Übersetzung ins Deutsche, denn “to bend” bedeutet bekanntlich „biegen“. Auf ein Saiteninstrument übertragen trifft jedoch der Begriff „ziehen“ das tatsächlich Gemeinte wohl besser. Man zieht also die Saite, was deren Spannung erhöht – der Ton wird beim Bending also höher.

Da die relativ dicken Basssaiten dabei eine Menge Widerstand leisten, muss man bei Bendings durchaus etwas Energie investieren. Dazu packt man am besten richtig zu und legt den Daumen leicht über den Rand des Griffbretts. Auf diese Weise hat man eine gute Hebelwirkung und kann die Saite für das Bending nach oben schieben.

Beim Bass sprechen wir beim Bending für gewöhnlich um nicht mehr als einen Halbton. Um auch richtig zu intonieren, kann man den Zielton zunächst „normal“ anspielen, um sein Ohr quasi zu kalibrieren (siehe Video). Manchmal spielen wir Bendings aber sogar mit einer Amplitude von weniger als einem Halbton. Ein auf diese Weise gespieltes Bending verleiht dem Ausgangston Farbe und Ausdruck – beide Versionen seht ihr im Video. Lockert man den Druck auf die Saite (Release), kehrt man wieder zur Ausgangsnote zurück. Ein schnelleres leichtes nach oben und unten ziehen kann auch für ein schönes Vibrato sorgen, wie im zweiten Beispiel zu sehen und hören ist.

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Viel Erfolg mit den hier vorgestellten Artikulationsmöglichkeiten und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

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