In dieser bonedo Kaufberatung dreht sich alles um Bassdrum-Beater. Denn das, was bei eurer Fußmaschine „oben raus kommt“, hat einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf den Sound eures Schlagzeugs. Natürlich spielen die Größe der Trommel, der Raum, die Auswahl und das Tuning der Felle sowie eure Spielweise ebenfalls eine entscheidende Rolle. Der – Achtung Wortspiel! – Knackpunkt wird jedoch in erster Linie vom Bassdrum-Schlägel definiert, nämlich von seiner Materialbeschaffenheit, seiner Form und seinem Gewicht.
Warum ist der richtige Bassdrum-Beater entscheidend?
Ein Beater mit harter, glatter Oberfläche liefert einen knalligen, attackreichen Sound, je softer das Material ausfällt, desto weicher und tonaler wird es zugehen. Bei Drumrecording-Sessions im Studio lassen sich alternative Sounds im Handumdrehen erreichen. Umgekehrt kann euch der falsche Schlägel das Leben unnötig schwer machen. Wer das weiß, kann nicht nur einen Haufen Geld und Zeit sparen, auch das Spiel selbst profitiert dank der richtigen Auswahl des Beaters. Wie ihr den richtigen Beater für eure Musik und eure Spielweise findet, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.
Der Allrounder: Bassdrum-Beater aus Filz
Er ist Teil nahezu jeder Fußmaschine, kann für fast alles eingesetzt werden und gilt daher als absoluter Allrounder. Die Rede ist natürlich vom Filzschlägel, englisch: Felt Beater. Seine Standardform ist rund, der – meistens weiße – Filzbezug liegt um einen festen Kern herum. Beim Auftreffen verformt sich das Material leicht und passt sich an das Fell an, das Resultat ist ein definierter, aber nicht harter oder platschiger Sound. Mit einem Filzbeater könnt ihr zwischen Rock und Jazz alles spielen, optimal ist er meines Erachtens für Rock, Pop, Funk und HipHop, also Backbeat-basierte Musik, die weder einen besonders jazzig-weichen noch maximal knalligen Bassdrum-Sound benötigt. Moderne Filzbeater besitzen oft eine runde Schlagfläche, beliebt sind auch sogenannte Kombibeater, welche sich auf Kunststoff als Schlagfläche umdrehen lassen. Wie die Plastikbeater klingen, lest ihr im nächsten Abschnitt.
Der Attack-Lieferant: Bassdrum-Beater aus Plastik
Wenn ihr einen besonders präsenten und fokussierten Bassdrum-Sound benötigt, könntet ihr bei Beatern aus Plastik, beziehungsweise Beatern mit Plastikschlagflächen fündig werden. Das feste Kunststoffmaterial liefert einen deutlich knalligeren Attack als Filz und eignet sich dadurch besonders für laute und vor allem schnelle Stile wie Metal, Hardrock und Extreme Metal. Der verdichtete Sound sorgt dafür, dass die hohen Klanganteile des Attacks dominant werden, der Ton der Trommel tritt in den Hintergrund. Wenn ihr diesen Effekt noch verstärken möchtet, empfehlen sich zusätzliche feste (Kevlar-) Patches auf dem Bassdrum-Fell.
Härter im Sound als Kunststoff: Bassdrum-Beater aus Holz
Klanglich sind Beater aus Holz den Kollegen aus Plastik sehr ähnlich, je nach Modell liefern sie jedoch noch eine Spur mehr Attack und klingen tatsächlich so, wie das Material es vermuten lässt, nämlich härter. Holzbeater sind also dort gut aufgehoben, wo maximaler Attack und Druck nötig sind. Anders als die meisten Plastikbeater, welche als Kombibeater mit zusätzlicher Filzfläche angeboten werden, besitzen Schlägel aus Holz meistens keine weitere Soundoption.
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Fokussiert, aber organisch: Bassdrum-Beater aus Leder
Eigentlich ein Klassiker aus vergangener Zeit, waren Beater aus Leder viele Jahre praktisch von der Bildfläche verschwunden. Der Retro-Boom hat ihnen jedoch eine Renaissance verschafft, wie Hersteller wie Low Boy Custom Beaters und Dragonfly Percussion beweisen. Allerdings führen die unterschiedlichen Bauweisen auch zu jeweils unterschiedlichen Sounds. Grundsätzlich erzeugt Leder einen zwar definierten, aber gleichzeitig sehr organischen Anschlagssound, die synthetische „Platschigkeit“ von Plastik gibt es hier nicht. Beater aus Leder sind meistens etwas teurer als vergleichbare Modelle aus Filz oder Kunststoff, ihr differenzierter Ton eignet sich allerdings für viele Anwendungen, bei denen dynamisches Spiel mit der Option auf kräftigen Attack benötigt wird.
Soft und gemütlich: Bassdrum-Beater aus Fleece oder Wolle
Wenn die Bassdrum ein weiches oder fast gar kein Anschlaggeräusch erzeugt und stattdessen einen offenen Ton hören lässt, ist oft ein Beater aus Fleece, Woll-Imitat oder Wolle im Spiel. Modelle wie der Vic Firth Fleece Beater oder der Vater Vintage Bomber sind daher gern genutzte Werkzeuge von Jazzdrummern. Aber auch zur Begleitung zurückhaltender Akustikgigs eignen sich die puscheligen Teile sehr gut. Natürlich vertragen sie auch eine kräftigere Spielweise, wirklich aggressiv werden sie jedoch nie – schnell übrigens auch nicht, dafür sorgt bei den meisten Modellen ein deutlich erhöhtes Gewicht.
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trommler 1 sagt:
#1 - 12.07.2011 um 19:34 Uhr
Vater VIntage Bomber !
Schöner weicher warmer BD Ton, nicht nur für Big Band Sounds
Dave sagt:
#2 - 27.01.2014 um 12:52 Uhr
Und interessant sind dann die nein Beater von Vic Firth! :) Bin gespannt!
Schacht sagt:
#3 - 08.03.2014 um 13:59 Uhr
"Die Schlägel, Sticks und Felle sind beinahe genau so wichtig für den Sound wie der Kessel. Erstaunlich […]"Erstaunlich ist höchstens, dass Sie in ihrer Redaktion niemanden haben der weiss, dass die Dinger Schlegel heissen, nicht Schlägel. Das kommt davon, wenn sich Produktmanager für Musiker halten, und umgekehrt.Nichtsdestotrotz - freundliche Grüße.
martin sagt:
#4 - 09.03.2014 um 13:05 Uhr
geht beides. https://de.wikipedia.org/wi...
Drumredaktion Bonedo sagt:
#5 - 22.04.2014 um 16:10 Uhr
Wir arbeiten aktuell an einem allumfassenden Beater-Vergleich mit ca 45 Klöppeln. Freut euch drauf! Das wird endlich mal eine gute Übersicht!
alexandr sagt:
#6 - 21.07.2014 um 00:37 Uhr
Die Axis Beater sind auch erwähnenswert, erzeugen einen sehr satten to