ANZEIGE

Baton Rouge L6 CE Test

Praxis

Klang und Spielpraxis

a) Handling
Die L6 CE sollte noch mit einem Gurtpin am Halsfuß nachgerüstet werden. Der Hals mit ausgeprägtem C-Shaping liegt gut in der Hand. Mit einem relativ breiten Sattel (4,6 cm) vergrößern sich auch die Räume zwischen den Saiten und gleichzeitig erhalten die Finger der linken Hand mehr Aktionsradius. Auch beim Zupfen bieten die großen Abstände den Fingern viel mehr Raum.
Eine Dreadnought mit kurzer Mensur (63,0 cm) bekommt man eher selten zu Gesicht. Ein Vorteil: Die Belastungen (Spreizen, Dehnen) für die Greifhand sind weniger groß, weil die Bünde auf der ganzen Länge schmaler werden. Der erste Bund ist mit einer Breite von 35,36 mm vergleichsweise schmaler (zum Vergleich: 36,37 mm bei 64,8 cm Normalmensur). Die Gitarre wurde werkseitig gut eingestellt und hält auch den Beginner mit einer guten Saitenlage und verminderter Saitenspannung im Spiel.
Vollklingende Akkorde (z.B. Barrégriffe) lassen sich auf der kompletten Skala sauber intonieren. Allerdings konnte man (bei diesem Modell) zwischen dem fünften und siebten Bund auch gelegentlich Schnarrgeräusche hören. Den 14. bzw. 15. Bund auf den Diskantsaiten erreicht der Solist (Single-Line-Spieler) dank Cutaway völlig problemlos, bevor der spitze Halsfuß dann die Grenze markiert.

Die Akustikgitarren von Baton Rouge werden Berücksichtigung europäischer Fertigungs- und Sozialstandards in China gefertigt.
Die Akustikgitarren von Baton Rouge werden Berücksichtigung europäischer Fertigungs- und Sozialstandards in China gefertigt.

b) Klang
Der massige Resonanzkörper generiert einen Naturton mit einer tiefen Grundfrequenz, im oberen Frequenzbereich ist die Zederndecke für einen runden, sachlichen Ton verantwortlich, ohne jedoch zu glänzen. Insgesamt erscheint das Frequenzband in der ganzen Breite leicht abgesenkt. Die Beurteilung des Klanges bleibt aber letztlich Sache des persönlichen Geschmacks. Heftige Attacken mit dem Plektrum steckt die Decke relativ gut weg, ohne zu klippen – die L6 CE braucht ein Studiomikro nicht zu fürchten.
Shadow Performer Pro Tuner und Nanoflex Transducer aus dem Hause Shadow sind gut aufeinander abgestimmt. Das System produziert einen kristallklaren elektroakustischen Ton, bei dem das übliche Piezoschnarzen nicht zum Tragen kommt, und mit dem Vierband-EQ kann ein differenziertes Soundbild erstellt werden. Reserven, die der EQ im Bass- und Diskantbereich darüber hinaus bereitstellt, werden nicht gebraucht. Aufgrund seiner kompletten Abschirmung ist der Shadow Performer Pro Tuner zu 100% brummfrei. Das System bewährt sich auch unter Studiobedingungen. Allerdings sollte man nicht gerade ein Solospielstück intonieren, da der elektroakustische Ton mit einem leicht eingeschränkten Dynamikumfang über die Studioboxen kommt.

c) Hörbeispiele

Audio Samples
0:00
1. Picking (Mikrofon) 2. Strumming (Mikrofon) 3. Picking (Pickup) 4. Strumming (Pickup) 5. Bass-Line (Mikrofon) 6. Single Line (Mikrofon)
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.