Ja, der Blick ins Handbuch bleibt nicht aus, es sei denn, man heißt vielleicht Siegfried und ist ein waschechter Drachentöter.
Die Bezeichnung des EQs wirft zuerst Fragen auf, lässt sich dank der guten und artikulierten Klangregelung aber selbst für untrainierte Ohren erahnen.
Die Awaken-Sounds bieten alles, was man sich von einer wohligen Röhren-Verzerrung wünscht. Extrem warme und runde Blues-Leads sind selbst mit maximalem Gain-Anteil zu genießen und haben mit einem erbosten Ungeheuer noch relativ wenig zu tun.
Mit einem Dreh am Shriek-Regler fängt der Drachen dann aber schnell das Schreien an, und spitze, aggressive Klänge kommen zum Vorschein.
So lassen sich alle Sounds bedienen, die für eine fundierte Rhythmus-Begleitung oder nicht allzu aufdringlich verzerrte Solo-Passagen benötigt werden.
Im Slayer-Mode geht’s dann schon ganz anders zu.
Die Zuschaltung der Transistor-Verzerrung sorgt für beste Shredder-Sounds mit ordentlich Biss und Sustain. Der Breath-Regler in seiner Maximalstellung ermöglicht alles, was an akzentuierten Flagoelettes zu einem ordentlichen Metal-Solo gehört.
Die Verzerrung geht Richtung unendlich und erlaubt schon fast, fuzzy zu werden.
Für ein angenehmes Metal-Brett genügt deshalb bereits ein kleines Feuer, sprich eine Vormittags-Position im Regler-Bereich des Fire-Potis.
Der EQ verhält sich auch bei enormer Distortion immer noch freundlich und drückt den Soundcharakter in die gewünschte Richtung.
Für dich ausgesucht
Natürlich besitzt auch dieses Gerät seinen eigenen Klangcharakter, wie es bei den meisten Distortion-Pedalen der Fall ist.
An diesem Gerät gibt es eigentlich nur das Fehlen eines Mitten-Reglers zu bemängeln, mit dem man die HiGain-Sounds noch ein wenig böser gestalten könnte, wenn man wollte. Dennoch haben wir hier ein Distortion-Tool der besonderen Art, das zwar Metal-mäßig anmutet, aber auch mit sehr geschmackvollen Blues- und Crunch-Sounds um die Ecke kommt.