Beatgrid optimieren in DJ.Studio Pro

Beatgrid optimieren in DJ.Studio Pro: Beats, die hinsichtlich ihrer Struktur four-to-the-floor mit statischem tempo spielen, lassen sich wie im Schlaf mixen, denn der Aufbau ist vorhersehbar. Entsprechend analysiert manche DJ-Software deren Beatgrids und die daraus resultierenden BPM nur anhand der ersten Takte.

Die dort gesetzten Marker werden einfach so fortlaufend auf den Rest des Songs übertragen. Die Rechnung geht auf, solange es sich nicht beispielweise um einen sogenannten Shuffle-Beat handelt, der auf Triolen basiert und damit eine DJ-Software meistens auf die Probe stellt.

Beatgrid optimieren in DJ.Studio Pro

Eine DJ-Software interpretiert mitunter die erste Zählzeit des zweiten Taktes falsch und platziert damit die Grids fehlerhaft, wodurch es sich bei den BPMs verrechnet. Spielt ein Schlagzeuger den Beat ohne Metronom ein, hält er meist nicht das Tempo straight, sodass es „swingt“ und die Grids nur zum Song-Beginn passen, aber mit jedem weiteren Takt driften. In beiden Fällen würden die Übergänge gewaltig holpern.

Tempowechsel, Intros, Auftakte und Fill-ins?

Auch Intros, Auftakte und Fill-ins bringen die an und für sich durchgetaktete Struktur eines Tracks und damit die gesetzten Grids durcheinander. Die Beats wären im Mix zwar sicherlich in Phase, aber nicht in Phrase. Mitunter wechselt der Track auch das Tempo, wie in „The Rockafella Skank“ von Fatboy Slim. 

Da die Software die BPM nur zu Beginn des Songs einmalig ermittelt, fällt das andere Tempo in der Analyse unter den Tisch und die Beatgrids sitzen dort nicht beatgenau, sodass eine saubere Blende an dieser Stelle einfach nicht gelingt.  

Selbst ein herkömmlicher Hip-Hop-Groove, deren Bassdrum nicht immer genau auf der Zählzeit, sondern versetzt synkopisch kickt, kann das Beatgrid-Editing durcheinander bringen. Kurzum, ich muss die Beatgrids in den Tracks wie folgt anpassen:

DJ.Studio Pro Update herunterladen

In regelmäßigen Abständen kommt ein neues Update für DJ.Studio Pro, das ihr herunterladen solltet. Entsprechend wird die Software immer intelligenter, was auch den Beatgrids zu Gute kommt.  

Bevor ihr loslegt, am besten DJ.Studio Pro auf die neueste Version updaten

Kontrolle und Setzen des Down-Beats

So intelligent DJ.Studio Pro auch sein mag, aber der Down-Beat – die erste Zählzeit des ersten Taktes, mit der der Mix starten soll – ist mitunter neu zu setzen. Manchmal sogar, wenn der Track nicht mit einem Intro oder Auftakt eingeläutet wird. Geht daher in die Track-Ansicht, zoomt die Wellenform auf eine Größe, bis die Beatgrids angezeigt werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Rechts unterhalb der Wellenformen befindet sich der Down-Beat-Marker samt Beatgrid-Adjustment

Kontrolliert den Anfang, ob der rot-weiße Marker wirklich beim Down-Beat, mit dem der Mix beginnen soll, sitzt. Wenn nicht, drückt an dieser Stelle den rot-weißen Button „Set first beat“ und die erste Hürde für den perfekten Mix ist genommen.  

In diesem Beispieltrack hat DJ.Studio Pro den ersten Beat übersehen. So wird entsprechend der Down-Beat neu gesetzt.

Beatgrid optimieren: Kontrolle der Taktraster in DJ.Studio Pro

Die Beatgrids werden in der großgezoomten Wellenform rot (Taktbeginn) und gelb (alle weiteren drei Beats eines Taktes) dargestellt. Mit den gedrückten Pfeiltasten spule ich durch den gesamten Titel schnell vor oder zurück, um mir einen Überblick zu verschaffen, ob die Marker genau an den Beats sitzen oder driften. Das Durchrasen erinnert mich ein bisschen an Daumenkino. Sollten die Grids genau an den Beats sitzen, bedarf es keiner weiteren Maßnahmen und ich kann den Auto-Mix einläuten.

Bei diesem Track wandern die Beats sichtlich

Manuelle und automatische Korrektur der Beatgrids

In der Track-Ansicht bietet mir DJ.Studio Pro neben den Adjustment-Pfeilen zum Verschieben des gesamten Beatgrids-Gitters vier weitere Optionen zum individuellen Anpassen der Marker: Manual, Fixed, Variable und AI. 

Bei der manuellen Korrektur greife ich mir den jeweiligen Marker eines driftenden Beats, um diesen fortan als weiß dargestellten manuellen Marker auf den Beat zu verschieben. Alle anderen davorsitzenden Marker verschieben sich auch entsprechend. Bei leichten Temposchwankungen kann man die Beatgrids damit recht schnell fixen. Allerdings bietet DJ.Studio Pro auch drei automatisierte Grid-Adjustments, die wirklich einen sauberen und schnellen Job erledigen:

Fixed: Wenn der Beat tight spielt und die Grids nur gesamt verschoben werden müssen, lasst die Korrektur von diesem Button übernehmen.

Variable: Bei Tracks mit dynamischem Tempo oder auch zwei oder mehreren verschiedenen BPMs passt DJ.Studio Pro die Beatgrids recht genau an den jeweiligen Beat.

AI: Die künstliche Intelligenz erledigt ein erstaunlich akkurates Beatgrid-Editing, egal, um welche Problem-Beats es sich handelt, selbst bei Härtefällen, wo das Tempo wahre Kapriolen schlägt. Allerdings erkennt die AI (noch) nicht immer den Beat vom Anschlag genau, sodass zwischen Marker und Beat mitunter eine kleine Lücke auftritt.

Aber: Erfordert das automatisierte Beatgrid-Editing eine Korrektur und ihr verschiebt die Grids von Hand, geht DJ.Studio Pro wieder in den manuellen Modus und die Grids sitzen leider nicht mehr dort, wo sie von DJ.Studio Pro vorher platziert waren. Ein Bug, der sicherlich bald behoben wird.

Links unten findet ihr die vier Beatgrid-Modi

Beatgrid optimieren in DJ.Studio Pro

Das Beatgrid-Editing an einigen Beispielen

Für diesen Crashkurs habe ich DJ.Studio Pro regelrecht herausgefordert. Bereits mein erster Test-Track, MC Lyte „Chyng Chyng“ (Jazzy Jeff Remix), erforderte etwas Nachbesserung, denn der Down-Beat war zu spät gesetzt und aufgrund des swingenden Grooves hingen die Grids den Beats bereits ab dem zweiten Takt hinterher. Allerdings waren die fehlerhaften Grids sowohl manual, fixed als auch mit AI in wenigen Sekunden behoben. 

Der Disco-Klassiker „Born To Be Alive“ von Patrick Hernandez gilt als wahre Herausforderung beim Mixen, denn in der ersten halben Minute schwankt dessen Beat plötzlich um einige BPM. 

Der AI-Modus analysiert die Beats so genau, dass man mit den gesetzten Grids einen so perfekten Übergang hinlegt, wie es von Hand nie gelingen würde. Selbst der variable Modus überzeugte bei diesem tückischen Track mit einem fast genauso akkuraten Beatgrid-Editing. 

Auch in Joan Jetts „I Love Rock ‘n‘ Roll”-Intro erlebt man eine Achterbahn-Fahrt der BPM, die der AI-Modus erkennt und mit den gesetzten Grids fehlerfrei folgt.

 „Don‘t Stop Me Now“ von Queen, das zu Beginn und am Ende um die Hälfte langsamer ist, ermöglicht DJ.Studio Pro ebenfalls ein souveränes Mixing selbst zu den beatlosen Parts.

Zum Schluss wollte ich DJ.Studio Pro wirklich ins Schwitzen bringen. Und zwar mit Hermes House Band „I Will Survive“, einem Titel, der bei mir nicht unbedingt in der Playlist steht, aber für diesen Crashkurs prädestiniert ist. 

Der Track besitzt ein durchschnittliches Tempo von 130 BPM, fährt aber im letzten Drittel auf 70 BPM runter, um letztlich Fahrt bis zu 194 BPM aufzunehmen. Für die AI ein Klacks, die Marker auch dort genau auf jeden einzelnen Beat zu setzen. Dafür gibt es von mir Applaus!

Beatgrid optimieren per AI

Video 1: So schnell funktioniert die AI-Beatgrid-Korrektur bei diesem Disco-Klassiker

Video 2: Selbst bei diesem Track weiß die künstliche Intelligenz der Software, die Grids beatgenau zu setzen 

Auch die von mir erwähnten Shuffle-Beats, sei es bei Depeche Mode „Personal Jesus“, Flo Rida „Right Round“ oder Katy Perry „I Kissed A Girl“, bei denen fast jede von mir getestete DJ-Software einen falschen BPM-Wert analysierte, setzt die Beatgrids auf Anhieb richtig, ohne dass sich die AI einmischen musste.

Solltet ihr auch mit Acapellas mixen, ohne dass sie als STEMS extrahiert worden sind, könnte für euch auch dieser Workshop zum Beatgrid-Editing hilfreich sein.

Resümee

Mit DJ.Studio Pro lassen sich vor allem dank dem von AI unterstützten Beatgrid-Editing selbst Tracks mit extrem dynamischen Tempi problemlos mixen, dazu so präzise, wie man es von Hand kaum hinbekommen würde. 

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