Beatport hat Pulselocker gekauft und damit die patentierte „Locker“-Technologie erworben, die es DJs ermöglicht, ohne Internetverbindung auf einen integrierten Musikcache aus der Cloud zugreifen können. Die User sollten dann in der Lage sein, direkt aus ihrer DJ-Software auf die Beatport-Bibliothek zuzugreifen.
Schluss, aus, vorbei
Im November 2017 war dann aber erst mal Schluss: Pulselocker stellte den Betrieb sang-und klanglos ein. Jetzt ist zu vermuten, dass die Einstellung des Pulselocker-Services wahrscheinlich mit den Übernahmegesprächen zusammenhing. Details über den Deal sind kaum bekannt, aber es ist zu erwarten, dass Beatport seinen vor fast drei Jahren eingestellten Streaming-Service mit Hilfe der Pulselocker-Technologie wieder aufnehmen wird, Abonnenten werden dann die gesamte Beatport Library auch offline nutzen können. Für die Open Air Saison 2018 kommt der Service allerdings vermutlich zu spät. Beatport CEO Robb McDaniels sagte Billboard, dass es mindestens bis zum dritten Quartal 2018 dauern wird, bis seine Firma ihre gesamte Datenbank auf die Pulselocker-Integration umgestellt hat.
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Was machen die anderen?
Es wird interessant zu sehen, wann und wie welche Anbieter von DJ-Software den neuen Service integrieren. Wird rekordbox DJ den Pulselocker-Service wieder aufnehmen, nachdem die Zusammenarbeit so abrupt und einseitig beendet wurde? Und wird Native Instruments seine personelle Nähe zu Beatport nutzen, um Pulselocker tiefer in Traktor zu integrieren, als die Konkurrenz? Andere Shops und Streaming-Anbieter werden es jedenfalls schwer haben, gegen diese geballte Power aus Quantität und Qualität zu bestehen.
Beatports offizielle Erklärung dient auch dazu, frühere Pulselocker-User milde zu stimmen, schließlich war Pulselockers völlig überraschende Schließung im November letzten Jahres auch ein Schlag ins Angesicht aller Anwender, die noch kurz vorher ihre monatliche Abo-Gebühr bezahlt hatten und plötzlich nicht mehr an ihre Tracks herankamen. Es braucht wohl einen verlässlichen Marktgiganten wie Beatport, um solch plötzlich verlorenes Vertrauen wieder herzustellen. Wenn das jetzt der Startschuss war, dann wird 2019 das Jahr, in dem Streaming für DJs seinen endgültigen Durchbruch feiert.
In der offiziellen Meldung erklärt Beatport: „Die Übernahme von Pulselockers Kerntechnologie durch Beatport bestätigt unser Engagement, unsere Plattform in die nächste Generation zu führen und die DJ-Community auf neue und innovative Art und Weise zu betreuen. Unsere Implementierung der Pulselocker-Technologie wird einige Zeit dauern, aber wir versprechen, Sie zu aktualisieren, sobald sie für das Tageslicht bereit ist.
Wenn Sie ein ehemaliger Pulselocker-Kunde oder Technologiepartner sind: Willkommen in der Beatport-Familie! Wir können zwar keine konkreten Einzelheiten zu unseren Umsetzungsplänen mitteilen, sind aber gerne bereit, mit jedem zu sprechen, der Fragen, Kommentare, Bedenken oder Vorschläge hat.“