Bist du eher der akribische Beckenputzer, der den Anblick von Fettflecken auf seinen Becken partout nicht ertragen kann? Oder mehr der Naturliebhaber, der die langsame Metarmorphose seiner Beckenoberflächen hin zu einer ausgedehnten Patina zu schätzen weiß? Dazwischen gibt es sicherlich noch den Gelegenheitsputzer, der beim Saugen des Schlagzeugteppichs auch noch die Becken und die Trommelkessel mit einem feuchten Tuch bedenkt.
Wie dem auch sei: Für fast jede Lebenssituation gibt es inzwischen ein Hilfsmittelchen. So war zum Beispiel der orange-blaue Paiste Beckenreiniger jahrelang in Musikgeschäften und Proberäumen verbreitet. Mittlerweile ist er nicht mehr erhältlich, was dem Umweltbewusstsein unserer heutigen Tage geschuldet sein dürfte. Von allzu aggressiven Inhaltsstoffen, die auch die Logos der Becken angreifen, hat man sich beim vorliegenden Cymbal Spray des deutschen Fabrikats Beatware verabschiedet. Ob der Reiniger trotzdem etwas taugt, erfahrt ihr hier.
Details & Praxis
Problemlose Ergebnisse bei leichten Gebrauchsspuren
Für meinen Praxistest nehme ich mir einen neuen B20-Beckensatz vor, der gerade zum Test zu Gast ist. Diese Becken habe ich nur für einen Tag gespielt, dementsprechend sind Gebrauchsspuren sichtbar, aber insgesamt überschaubar. Nach dem Aufsprühen des Reinigungsschaums (in der Flasche sind 150ml enthalten) gehe ich mit einem weichen Tuch über die Stellen, an denen sich Sticksmarks und Fingerabdrücke angesammelt haben. Mit etwas Fingerschmalz lassen sich diese ohne Probleme wieder herauspolieren. In diesem Fall bringt der Cymbal Cleaner also die versprochene Leistung. Doch wie sieht es bei härteren Kandidaten aus?
Wie sieht es bei stärker verschmutzten Becken aus?
Ein stark verschmutztes Meinl Profile B8 Modell mit reichlich Patina und weißen Stickmarks und ein normal gebrauchtes und etwas matt wirkendes Paiste Twenty Hi-Hat Top sind die Kandidaten meiner Wahl.
Bei dem alten Meinl Becken entferne ich zuerst den Staub, danach wird der Reiniger aufgetragen und anschließend kräftig poliert. Der Glanz kehrt ohne Frage zurück, bei den hartnäckigen Flecken und dem kräftigen Grünspan lässt sich allerdings kein allzu großer Effekt erkennen. Hier hätte die oben angesprochene Paiste Politur-Creme sicherlich mehr ausgerichtet.
Für dich ausgesucht
Beim Paiste Twenty Becken verhält es sich recht ähnlich, ein Teil des Schmutzes sowie sämtliche Fettflecken lassen sich entfernen, hinterher glänzt auch dieses Becken stärker als vor der Behandlung. Auch wenn mein Putzlappen inzwischen deutlich grüner aussieht, bleiben auch bei diesem Becken die starken Verfärbungen und die hartnäckigen Patina-Anteile zwischen den Rillen und im Randbereich deutlich sichtbar.
Fazit
Der Beatware Cymbal Spray Reiniger hilft gut und problemlos bei leichten Gebrauchsspuren wie Fettflecken oder Stickmarks. Er ist einfach in der Anwendung und verströmt keine überbordenden chemischen Gerüche. Bei regelmäßiger Benutzung sollten besonders neue Becken länger ihren Glanz behalten. Laut Hersteller können 50m² Beckenfläche damit gereinigt werden. Bei stark gebrauchten Cymbals mit deutlicher Patina oder kräftigen Verschmutzungen fallen die Ergebnisse allerdings deutlich geringer aus. Hier war die alte Paiste Beckenpolitur (die allerdings auch die Beckenlogos angriff) deutlich effektiver.
- leichte Anwendung
- gute Ergebnisse bei Fingerabdrücken und frischen Stickmarks
- Logos bleiben erhalten
- wenig effektiv bei harten Verschmutzungen
- Hersteller: Hotrega
- Bezeichung: Beatware Cymbal Spray
- Herkunftsland: Deutschland
- Inhalt: 150ml
- Preis: (Verkaufspreis Oktober 2020) 10,90€