Praxis
Preis-/Klang-Verhältnis: hervorragend
Der Legende nach hatte König Midas die Gabe, dass alles, was er anfasste, zu Gold wurde. Dass diese Gabe auch ein Fluch war, bestätigte sich spätestens in dem Moment, als er versehentlich seine eigene Tochter in eine Statue aus dem begehrten Edelmetall verwandelte. Aber um wieder zum Punkt zu kommen: Können auch die Vorverstärker aus dem Hause Midas eine ähnlich veredelnde Wirkung haben und anliegenden Signalen einen edlen Glanz verleihen? Nun ja, in dieser Hinsicht darf man wohl auf dem Teppich bleiben. Natürlich handelt es sich hier nicht um ausgesuchtes Equipment aus dem High-End-Sektor, das hervorragenden Sound hervorbringt.
Ein Vergleich mit dem zehnmal so teuren RME OctaMic XTC ist dementsprechend extrem unfair und wirkt so, als würde man David gegen Goliath antreten lassen – und zwar beim Gewichtheben. Die eigentliche Frage muss hier also lauten: Kann man sich mit den klanglichen Einbußen anfreunden, die durch die Verwendung so günstiger Preamps im Gegensatz zu professionellem Equipment entstehen? Hören wir mal rein!
Bei der Aufnahme von Gesang wirkt das Signal aus dem ADA82000 allgemein etwas undefiniert, der Frequenzbereich scheint vor allem in den Höhen eingeschränkt und auch die räumliche Darstellung der Phantomschallquelle in der Mitte der beiden Lautsprecher ist nicht so klar wie beim Referenzgerät. Bei den Processed-Versionen, für die EQ und Kompressor auf beiden Tracks mit den jeweils gleichen Settings eingesetzt wurden, um den Klang zu erweitern, treten die Eigenschaften noch deutlicher hervor. Der Punkt, dass man diese Unterschiede nur auf einer guten Abhöre oder zumindest auf guten Kopfhörern wirklich deutlich wahrnimmt, zeigt aber auch, dass es gerade bei den Qualitätsunterschieden von Preamps meist um die oberen zehn Prozent geht und dass der ADA8200 hier nicht dramatisch abfällt. Bedenkt man den günstigen Preis, dann kann der Sound also durchaus beeindrucken. Und eine weitere wirklich gute Nachricht: Von dem berüchtigten „Behringer-Rauschen“, durch das sich so manches Gerät des Herstellers in der Vergangeneheit nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat, ist nichts zu bemerken!
Bei der Nutzung aller acht Kanäle für eine Schlagzeugaufnahme ist ein ähnliches Klangverhalten wie beim Gesang zu bemerken. Es handelt sich hier um zwei unterschiedliche Takes, deren Einzelspuren über Messungen des RMS-Pegels in der Lautheit angeglichen wurden. Auch in diesem Fall wurden für die Processed-Version die jeweils gleichen Einstellungen an EQs, Kompressoren und Gates vorgenommen. Dass das direkte Umschalten zwischen den ungleichen Kandidaten nicht wirklich schmerzhaft ist, und die Unterschiede auch in diesem Fall noch recht subtil bleiben, zeigt das Video.
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