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Behringer B3030A Truth

Praxis

Testaufbau

Alle Speaker in unserem Vergleich werden einzeln auf meinen Stativen im 1m-Stereodreieck platziert. Außerdem werden sie in Vergleichssetups zu allen anderen Speakern abgeglichen. So auch die Behringer B3030A Truth, deren Handbuch ihr übrigens hier findet. Der Übersichtlichkeit halber werde ich mich bei dem Vergleich mit anderen Speakern aber nur auf die wichtigsten Gegner der Truths konzentrieren.

Vorsicht mit dem Bass

Der Bassbereich des B3030A zeigt sich zunächst transparent wie dezent und fällt zum Beispiel bei akustischer Gitarrenmusik kaum negativ auf. Bei bassreichem Techno sieht das dann aber auch schon ganz anders aus. Hier sind die beiden Port-Schlitze links und rechts vom Tweeter schon bei moderatem Pegel deutlich überfordert und pfeifen einem sowohl hör- als auch spürbar ins Gesicht. So haben tiefe Kicks schon mal Probleme, pünktlich zu punchen. Steuert man mit dem Bassfilter und der Lautstärke ausreichend entgegen kriegt man die Lage wieder in den Griff, muss dann aber auch ein wenig die Ohren spitzen. Und welcher Hip-Hop- oder Techno-Liebhaber will das schon?

Präsente Mitten

In den oberen Frequenzbereichen kommt die B3030A deutlich besser klar, so auch bei Rock, Gesang oder Akustik. Die Mitten sind etwas zurückhaltend, werden aber durchaus detailliert wiedergegeben. Die Stereobühne wird ebenfalls überzeugend aufgelöst und bietet genügend Lokalisationsfähigkeit. Ansonsten klingt das Panorama durchschnittlich breit, die Stereomitte sitzt wiederum fest.
Die doch recht laut abgestimmten, etwas geschminkten Höhen klingen zunächst auch detailliert, haben aber ab auch eine Tendenz zu beschönigen. Hier bot es sich erneut an, mit den Filtern herumzuprobieren. Bei -2 dB HF klang die Box beispielsweise schon deutlich entspannter.

Tuning

Trotz ihres eher durchschnittlichen Klangs und der etwas überzeichneten Höhen konnten wir mit folgenden Settings ein anständiges Ergebnis erzielen, womit man gut arbeiten konnte: LF -2 dB, Room Compensation 0 dB, HF -2 dB. Hier fällt auch eine Stärke der Truths auf, nämlich die umfangreichen Filter-Settings, welche ungünstige Raumakustik entschärfen und den Sound dem eigenen Geschmack anpassen können.

Preiswerter Akustik-Speaker

Der B3030A zählt im Rahmen des Testmarathons zu den Speakern, mit denen man in Anbetracht des Preises nicht zu hart ins Gericht gehen kann, hinterlässt er klanglich doch einen überzeugenden Ersteindruck. Besonders bei akustischer Musik klingt die Behringer souverän. Allerdings nur, wenn man sie nicht zu laut aufdreht.
Auf gleichen Preisniveau gibt es aber auch durchaus Konkurrenz wie etwa die KRK RP6 Rokit G3 oder die Mackie MR6 MK3. Hier heißt es also genau hinhören!

Fotostrecke: 2 Bilder Die Behringer B3030A von vorn …

Behringer B3030A vs. Mackie MR6 MK3 (EUR 199,- vs. EUR 198,-)

Die überbetonten Höhen des B3030A Truth fallen neben den ebenfalls etwas spitz klingenden Mackie MR6 MK3 eher weniger auf, den Mackies gelingt der Übergang von den Mitten zu den Höhen allerdings dennoch besser. Im direkten Vergleich klingen die Behringer in den oberen Mitten herum auch ein wenig hohler und zugleich dumpfer. Das Stereopanorama der Mackie profitiert ebenfalls von den offenen Mitten, wodurch die MR6 MK3 hier breiter auffächert als die Behringer. In Sachen Bass müssen die B3030A wegen ihrer deutlichen Portturbulenzen pegelmäßig viel früher kapitulieren. Abgesehen davon kann man den Behringern allerdings trotzdem ein etwas gefälligeres, angenehmeres und damit weniger anstrengendes Klangbild attestieren – auf Kosten der Details allerdings.

Behringer B3030A vs. KRK RP6 Rokit G3 (EUR 199,- vs. EUR 200,-)

Die KRK punkten mit ihrem Bass, denn dieser kommt auch bei hohem Pegel deutlich kontrollierter und punchiger als bei den Behringern, welche hier vor allem mit Portturbulenzen zu kämpfen hat. Ein Pocken ist aber auch bei der KRK auf satten Kickdrums hörbar. 
Im Abbildungsvermögen des Stereopanoramas geben sich beide nicht viel. In den Mitten klingen die beiden durchaus ähnlich, die Truth kann allerdings mit etwas nüchternerer und kritischerer Wiedergabe punkten. Die Rokits legen im mittleren Frequenzbereich eine leicht wärmende, beschönigende Tendenz an den Tag. Letztendlich kann man ein ähnliches Resümee, wie im Vergleich zwischen den Truth und den Mackie MR6 ziehen: Die KRK RP6G3 empfiehlt sich für das Abhören oder Genießen von bassreicher, moderner Musik wie etwa Hip-Hop, Dubstep oder Techno, während sich der B3030A Truth von Behringer besser zum (analytischen) Hören von Akustik oder kleinen Ensembles eignet.

Behringer B3030A vs. Focal Alpha 65 (EUR 199,- vs. EUR 299,-)

Der Focal Alpha 65 ist mit EUR 300,- Straßenpreis pro Stück ein Drittel teurer als die Behringer B3030A Truth. Das zeigt sich vor allem im recht großen Klangbild der Focal, welches deutlich fetter wirkt, als es die noch recht kompakten Speaker vermuten lassen. Hinzu kommt, dass die Focal gut bassstark ist bzw. sehr tief spielt. Jens Zimmermann stresste hier zwar auch bei höherem Pegel den Woofer, so massive Probleme mit Portturbulenzen wie die Behringer haben sie aber bei weiten nicht. In diesem Punkt stehlen die Focal den Behringern eindeutig die Show. Zu guter Letzt ist anzumerken, dass es bei den Focal keinen Klinkenanschluss gibt, wofür den Truths aber ein ein Cinch-Eingang fehlt.

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