Praxis
Gute Latenzwerte
Das Behringer Bigfoot USB-Mikrofon wird von meinem Studiorechner, einem alten MacPro aus dem Jahr 2011, nach dem Anstecken problemlos erkannt und ist nach dem Auswählen in den entsprechenden Einstellungsmenüs sofort nutzbar. Dabei erscheint das Bigfoot in meinen Einstellungen zweimal, einmal als Eingabe- und ein zweites Mal als Ausgabegerät. Da ich mit Pro Tools arbeite, musste ich diese beiden Bigfoot-Treiber erst in einem kombinierten Pro Tools Aggregate zusammenfassen, bevor ich sowohl aufnehmen und das Ergebnis anhören konnte. Andere DAWs wie Ableton Live erlauben die Auswahl unterschiedlicher Audio-Treiber für Ein- und Ausgänge aus den Einstellungen heraus. Die Latenz erreicht gute Werte, bei einer Buffergröße von 64 Samples bleibt die Systemlatenz immer noch knapp unter 5 ms!
Alles easy!
Die Status-LED im Mute-Knopf des Behringer Bigfoot leuchtet bei angestecktem Mikrofon grün und signalisiert damit Betriebsbereitschaft. Nun kann mit dem hinteren Auswahlknopf die Richtcharakteristik des Mikros je nach Anwendung ausgewählt werden und mit dem Gain-Regler eingepegelt werden. Um den Aufnahmepegel zu kontrollieren, muss man sich auf die Pegelanzeige im Computer verlassen, weil das Behringer Bigfoot keinerlei Signal-LED besitzt. Die Status-LED hätte man ja theoretisch als Clip-LED nutzen können. Beim Bigfoot zeigt eine rot leuchtende LED lediglich, dass die Mute-Funktion aktiviert ist. Dann ist das Mikrofon stumm geschaltet, das Playbacksignal spielt weiter, was ja generell sinnvoll ist.
Erste Aufnahmen
Das Behringer Bigfoot ist ja vornehmlich für den Einsatz in einem Podcast- oder Youtube-Studio gedacht, also beginnen ich mit Sprachaufnahmen. Dabei fällt auf, dass ich – je nach Abstand zur Schallquelle das Gain recht weit aufdrehen muss, um auf meinen Wunschpegel von ca. -10 dB FS zu kommen. Sehr erfreulicher ist die Tatsache, dass der Preamp dabei nicht übermäßig zu rauschen anfängt!
Bei der Sprachaufnahme mit der Richtcharakteristik Acht offenbart sich dann eine kleine Schwäche des Bigfoot: Die Charakteristiken sind nicht 100%ig ausgewogen. Deutlich hört man den Unterschied bei der Acht: Der Sound sollte eigentlich von vorne und hinten identisch sein, aber von der Rückseite besprochen klingt das Bigfoot doch deutlich anders als in der Haupteinsprechrichtung. Ähnliches zeigt sich bei der Kugel, ich bin einmal mit dem Shaker um das Bigfoot herumgelaufen, und wieder klingt das Mikrofon von hinten anders als von vorne. Der Grund dafür ist sicher das Konzept der Mikrofonkapseln, be denen zunächst für Acht und Kugel die beiden Stereokapseln zusammengemischt werden müssen.
Gedacht ist das Bigfoot ja eher als Sprecher-Mikrofon, es muss sich aber auch im Instrumenteneinsatz nicht verstecken. Die Ukulele ist mit der Richtcharakteristik Niere aufgenommen. Die Akustikgitarre habe ich neben einer üblichen Mikrofonierung – Niere, ausgerichtet auf den Hals/Korpus-Übergang – noch im Stereo-Modus mit etwa einem halben Meter Abstand aufgenommen. Bei dieser Stereo-Aufnahme stand der Gain-Regler fast auf Anschlag und wie ihr hört, hört ihr nichts… also kein Rauschen, nur Gitarre!
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Minimal-Monitoring
Das Behringer Bigfoot schickt das Eingangssignal noch vor dem Rechner wieder auf den Kopfhörerausgang, das Prinzip kennen wir unter dem Namen „Direct Monitoring“ oder „Zero Latency Monitoring“. Da Behringer auf einen Mix-Regler von Eingangs- und Playbacksignal verzichtet, muss man das Verhältnis der beiden Signale im Kopfhörer über die Regler der Aufnahmesoftware anpassen. Ein Mix-Regler am Mikrofon selbst wäre natürlich die wesentlich praktikablere und elegantere Lösung. Um ein Echo des direkten und des aufgenommen Signals auf dem Kopfhörer zu vermeiden muss man außerdem dafür sorgen, dass die aufgenommen Spur in der DAW stummgeschaltet ist und nicht auf den Main-Ausgang geschickt wird.
Kopfhörerausgang: Die 5-Volt-Limitierung
Für die Aufnahmen habe ich zuerst meinen Beyerdynamic DT990 mit 250 Ohm verwendet, aber der Kopfhörerausgang besitzt für diesen hochohmigen Studiokopfhörer nicht genug Power. Aber das ist kaum verwunderlich: Die USB-Busche liefert ja nur maximal 5 Volt Spannung und die verteilt sich zudem das Gesamtpacket bestehend aus Mikrofon, Interface und Kopfhörerverstärker. Man sollte also in Verbindung mit dem Behringer Mikrofon einen Kopfhörer mit geringer Impedanz wählen, der spielt dann wesentlich lauter. Mit einem 32 Ohm-Kopfhörer stampft mir der Bigfoot ordentlich Pegel auf die Trommelfelle.
Hip-Hop Horst sagt:
#1 - 26.08.2021 um 12:03 Uhr
Boah ey voll krass, Alta.
gehtdichnixan sagt:
#1.1 - 26.08.2021 um 12:06 Uhr
Nee, voll lame.
Antwort auf #1 von Hip-Hop Horst
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHip-Hop Horst sagt:
#1.1.1 - 26.08.2021 um 12:07 Uhr
Waaas… Du checkst dem nich, Alta. Voll geil. Kein Ahnung du Spacko
Antwort auf #1.1 von gehtdichnixan
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHeinrich, der Oelfte sagt:
#1.1.2 - 26.08.2021 um 12:08 Uhr
Das finde ich auch, werte Herrschaften
Antwort auf #1.1 von gehtdichnixan
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenkaufmann, erich sagt:
#2 - 26.08.2021 um 12:09 Uhr
Gut. Was ist letzte Preis.
Markus sagt:
#3 - 26.12.2022 um 07:47 Uhr
Super Artikel, vielen Dank! Ich habe das Mikro schon eine Weile, weiß aber jetzt noch besser, wie ich z.B. Akustikinstrumente aufnehme, Latenz vermeide etc. 🙏