ANZEIGE

Behringer CMD DV-1 Test

Praxis

Für den Praxislauf mit der DVS-Edition 2.09 zitiere ich ein 2009er MacBook (2,26 GHz und 8 GB RAM) und einen American Audio 14MXR in den Ring, der mit einem integrierten Zweikanal-USB-Audiointerface für zwei DVS-Softwaredecks ausgestattet ist. Das Pult lässt sich im Controller-Modus auch als „MIDI-Vierkanäler“ mit Master/Cue-Ausgabe deklarieren, kommt aber unter dem Aspekt, dass ich mit meinen beiden Vestax-Turntables und Timecodes arbeiten möchte, in seiner Standard-Betriebsart zum Einsatz. Die mittleren beiden Kanalzüge sind dann die USB-Playouts. Der Mixer ist sicherlich ein „Spar-Tipp“ und für alle, die mit einem digitalen Vinyl-System anbandeln wollen, keine schlechte Alternative zu teurer Gerätschaft. Schließlich kostet er mit einem Listenpreis von 339 Euro nur einen Bruchteil eines Native Instruments Z2 (UVP 799), Denon X-1600 (UVP 1049) oder Pioneer DJM-850 (UVP 1499).

Fotostrecke: 2 Bilder Der Behringer Controller neben dem American Audio 14MXR

Kreativabteilungen

Was das in meinen Augen gelungene Layout betrifft: Zwei Bataillone Regler und Tasten für die Effektsektionen tummeln sich zusammen mit den vier separaten bipolaren Hoch/Tiefpass-Kanalfiltern, die in ihrer Funktionsweise selbsterklärend sein dürften, in der oberen Hälfte. In den Effektsektionen kann ich auf zwei von vier frei zuweisbaren FX-Racks über jeweils vier Regler und Buttons simultan zugreifen. Das LED-Feedback ist eindeutig und unterstützt den Workflow sehr, der sich wie folgt abzeichnet: Rack auswählen, Effekt einschalten, Effektparameter (z.B. Timing) und Mischungsverhältnis festlegen. Die Anwahl eines Effekttypen vom Controller aus war zum Testzeitpunkt nicht möglich.
Vielleicht sind die Endlosdrehregler für die FX nicht jedermanns Sache, doch sie erfüllen ihren Zweck. Vor allem, wenn „alte“ Reglerpositionen nach einem Rack-Wechsel abzuholen sind (Stichwort Pickup-Mode). Hierbei fällt mir auf, dass die Aktualisierung der LED-Indikatoren nicht direkt nach dem Umschalten erfolgt, sondern erst, wenn ich den entsprechenden Regler bewege, was sich wahrscheinlich mit einem der nächsten Updates beheben ließe, sodass der Kranz die Reglerposition unmittelbar aktualisiert. Die Auflösung beträgt bei einem Standard-Effekttypus ungefähr fünf Prozent, sodass ich in 20 Schritten von null auf hundert innerhalb einer „270 Grad Drehung“ komme. Das habe ich auch schon filigraner erlebt.
Möchte ich nun mit der unteren Controllersektion arbeiten, ist zunächst der Deck-Fokus über die großen Tasten A-D zu setzen, woraufhin sich meine Handlungen „deckspezifisch“ auf Loops und acht Hotcues auswirken, die ich mittels Behringers Steuereinheit anlegen (Store-Taste), ansteuern und löschen (Delete) kann. Wichtig, um Scratch-Marker anzuspringen. Der Fokus erfolgt nicht auf einem anderen MIDI-Kanal sondern über Notenbefehle (siehe Grafik). „Slice“ (klingt vielversprechend) und „Phrase“ wirken sich, entgegen ihrer Beschriftungen auf die Looplängen aus. Ist „Slice“ aktiv, kann ich mit den Autoloop-Tasten Schleifen von 1/16 bis ½ abrufen. „Phrase“ hingegen verweist auf die Zyklen von 1-16. Ferner ist es mir möglich, das Masterdeck zu deklarieren. Die Funktion „Instant Doubles“ war zur Niederschrift dieser Zeilen nicht mit von der Partie. Auch fehlt es der Einheit an Tasten für den absoluten und relativen Modus, manuellen Loops, Sync oder Beatjump. Nichtsdestotrotz ist der DV-1 trotz einiger Kritikpunkte in Anbetracht des Preises und der Feature-Dichte ein Controller, den es sich anzusehen lohnt. Eine Bitte an den Hersteller: Wie wäre es, noch Mappings für Serato, Traktor und Mixvibes nachzureichen?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.