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Behringer Crave Test

Praxis

Ausgepackt und losgelegt 

Naja, so einfach ist es nicht – denn so richtig intuitiv ist der Sequenzer mit seinen unterschiedlichen Modes und Doppelbelegungen leider nicht, genau wie der des Moog. Eine Aufschluss gebende Dokumentation oder ein Handbuch dazu sind auch nicht greifbar – erfahrungsgemäß ist solche Literatur bei Behringer ohnehin nicht detailliert.

Also heißt es fummeln, ausprobieren, stutzen, Aha-Momente erleben und doch wieder weiter rätseln. So richtig schlau bin ich bis zum Schluss nicht geworden. Fakt ist: Es gibt zwei Modes: Step und Keyboard. Im Step-Mode kann man Steps aktivieren und deaktivieren, Slide und Accents setzen sowie transponieren. Im Keyboard Mode kann man die Notenfolge direkt eingeben, allerdings nur, wenn der Sequenzer nicht läuft. Und aus den LED-Anzeigen wird man auch nicht richtig schlau.
Im Prinzip ist es genauso kompliziert wie beim Mother-32. Und bei aller Liebe für Vintage Synths: Ich finde solche Sequenzer umständlich, unzeitgemäß und verlange „Live-Write“. Man kann das Ganze aber auch inspirierend finden – it ain´t just my cup of tea.

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Klang

Klanglich macht Behringers Crave im Test eine absolut solide Figur – typisch nach Moog klingt er für mich zwar nicht – meines Erachtens nach eher deutlich moderner, trotzdem aber warm und fett. Die Bässe sind jedenfalls äußerst druckvoll, das Filter zwitschert und schmatzt – was will man mehr für 149,- Euro? Vielleicht etwas mehr Charakter, Charakter wie ihn ein Korg Volca Bass oder der Behringer Model D zum Beispiel haben. Aber auch das ist Geschmackssache.

Besonders viele klangliche Möglichkeiten hat man trotz der vielen Patchpunkte dennoch nicht. Es ist eben kein West-Coast-Design und die meisten sinnvollen Verknüpfungen sind schnell abgefrühstückt. Klar, die Möglichkeiten auch das Sequenzer-Tempo via CV zu steuern, sind wild und bieten verrückte Sounds – wie man das musikalisch verwerten will, muss man allerdings an anderer Stelle herausfinden.
Für mich ist der Crave demnach ein tolles Spielzeug und mit anderen Spielzeugen toll kombinierbar – allerdings sind achtmal 149,- Euro auch 1.192,- Euro und für die erhält man bereits einen „richtigen“ Synth, wie beispielsweise den Novation Peak. Aber das nur am Rande. Behringers Crave klingt fett, setzt sich sehr gut durch und macht ordentlich Druck. Ein Top-Synth für wenig Geld also, aber hört lieber selbst!

Audio Samples
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Behringer Crave, Filter-Modulation Behringer Crave, PWM-Modulation Behringer Crave, Tempo-Modulation Behringer Crave, LFO as 2nd OSC

Behringer Crave – Das sind die Alternativen

Natürlich gibt es in dem mittlerweile sehr stark umkämpften Markt auch einige Mitbewerber. Zwei davon, den Arturia MiniBrute2S und den cre8audio East Beast, stellen wir euch in dieser Tabelle kurz vor:

FeaturesBehringer CraveArturia MiniBrute2Scre8audio East Beast
OszillatorenCEM3340-VCO (SAW / Pulse mit PWM)Brute Oszillator (SAW, Pulse, Dreieck) mit Waveshaper, zweiter Oszillator (SAW / Dreieck / Puls)VCO mit Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Rauschen
Filter24dB-LP mit HP ModeAggressives 12 dB Steiner Parker Filter (SVF)PGH Filter (Multimode)
Envelopes & LFOs1 x ADS Hüllkurve, 1 x LFO2 LFOs, 2 Hüllkurven (ADSR / AD)1 x ADSR Hüllkurve, 1 x LFO
Sequencer32 StepsUmfangreicher 64-Step-Sequencer mit vier Spuren, Arpeggiator32 Steps, Arpeggiator
Modulationsmatrix32 Patchpunkte48 Patchpunkte20 Patchpunkte
Preis189 €469 €249 €
Preis / Leistung5/54/55/5
Bewertung im Test4,5 von 5 Sternen4,5 von 5 Sternen
Produkt bei ThomannBehringer Crave kaufen (Affiliate) Arturia MiniBrute2s kaufen (Affiliate)East Beast kaufen (Affiliate)
Behringer Crave Alternativen
Kommentieren
Profilbild von microbug

microbug sagt:

#1 - 27.04.2019 um 16:51 Uhr

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Dem Autor sei geraten, sich vor einem solchen Test mal bissl schlau zu machen. Erstens ist der Crave keine Kopie der Mother 32, sondern hat das Konzept übernommen, welches Moog aber genausowenig erfunden hat.
Die Mother 32 ist nicht "Made in USA", sondern nur "Assembled in USA", die Komponenten dazu werden ebenfalls in China gefertigt, aber bei Moog dann zusammengebaut, sonst wäre sie deutlich teurer, wie zB Minimoog Reissue oder Moog One, die bis auf die Tastatur und das Netzteil wirklich Made in USA sind. Für die Gummitastenmatte des Moog gibts irgendwann keinen Ersatz mehr, weil Spezialanfertigung, die Taster des Crave dagegen sind ganz Normale, die man jederzeit auswechseln kann. Auch das kann man ins Feld führen, wenn schon das übliche Moog vs. Behringer mal hier wieder bemüht wird.
Der LFO kann als zweiter VCO benutzt werden, das war in einem Video bereits zu sehen, wird vom Autor aber mit keiner Silbe erwähnt.

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 28.04.2019 um 10:02 Uhr

    0

    Hallo Microbug, vielen Dank für deine Hinweise, das werd ich gleich prüfen und ändern bzw. ergänzen. Danke dir und ein schönes WE!

    Antwort auf #1 von microbug

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    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.2 - 02.05.2019 um 20:31 Uhr

    0

    Moin mein Bester!Ich habe den LFO jetzt mal als zweiten OSC verwendet und ein entsprechendes Audiobeispiel oben ergänzt. So klingt es gleich viel interessanter, allerdings ist der sync etwas tricky. Danke für deinen Tipp!Das die Bauteile des Moogs aus China stammen habe ich vorausgesetzt und das "Made in America" entsprechend damals in Klammern gehabt. Mir ist es nämlich letztendlich egal, wo die Kiste herkommt und ob es eine Kopie ist oder nicht - solange es sich gut anfühlt bzw. klingt. Und das ist beim Crave ja eindeutig der Fall. Ich wollte also keinesfalls als Moog-Fanboy blind argumentieren! Tut mir leid, wenn das falsch rüber kam. Ich habe es entsprechend auch gleich auf "assembled" abgeändert.Beste Grüße,
    Felix

    Antwort auf #1 von microbug

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Profilbild von Gregor Rast

Gregor Rast sagt:

#2 - 17.10.2019 um 13:26 Uhr

0

Ich muss auch sagen : Bitte etwas intensiver mit den Geräten beschäftigen und am besten keine "Vorserien" Geräte testen sondern die Geräte testen die letztendlich ausgeliefert werden. Zum Crave kann Ich nix sagen, ist ja noch nicht erhältlich.
Aber die RD-8 und auch die MS-101 sind hier auch nur oberflächlich abgehandelt worden und es werden teilweise Sachen bemängelt die einfach nicht stimmen(ARP,Transponse,Anleitungen) ...Was nicht getestet wurde ist zbsp. den Seq. mit einem Trigger zu steppen : geht nicht...hätte man mal in die MS-101(auch Vorserienmodell?) Anleitung geschaut würde man den Crave Sequencer auch besser verstehen. Das zu einem Vorserienmodell noch keine Anleitung erhältlich ist sollte aber kein Negativpunkt sein..Also vielleicht nicht als "erster" ein Gerät testen wollen und auch kein vom Hersteller zur Verfügung gestelltes befummeln sondern die Kisten die es für jeden zu kaufen gibt intensiver Begutachten. In Zusammenarbeit mit einem der bekannten Musikkaufhäuser sollte es doch möglich sein nicht immer auf Testgeräte der Hersteller angewiesen zu sein.

Profilbild von komabot

komabot sagt:

#3 - 17.10.2019 um 13:32 Uhr

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Testbericht ist vom 26.4.19
Offiziell Ausgeliefert wird der doch erst seit kurzem.(september?oktober?)
Schon merkwürdig.

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