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Behringer JT Mini Test: Miniausgabe des Jupiter 8?

Der Behringer JT Mini ist der kleinste Nachfolger des Synth-Flaggschiffs Roland Jupiter-8. Bevor Behringer den JT-16 als großen Jupiter-Klon liefert, kann der Behringer JT mini schon angespielt werden. Wie gut sich der parafone Synth schlägt, erfahrt ihr im JT mini Test.

Eher ein Gadget oder doch ein ernstzunehmendes Musikinstrument? Der JT Mini ist der kleinste Nachfolger des Synth-Flaggschiffs Roland Jupiter-8.
Eher ein Gadget oder doch ein ernstzunehmendes Musikinstrument? Der JT Mini ist der kleinste Nachfolger des Synth-Flaggschiffs Roland Jupiter-8.

Sein Vorbild ist eine Ikone und heute auf den Hits der 80er Jahre wie „Axel F“ oder „Thriller“ zu hören. Aktuell bekommt man den 1981 erschienenen Roland Jupiter-8 Vintage Synth gebraucht kaum noch unter 10.000 Euro. So freut man sich über erschwingliche Alternativen.

Behringer JT Mini – das Wichtigste in Kürze

  • Roland Jupiter-8 als winziges Desktop-Modell
  • Paraphon mit drei Stimmen / VCOs
  • Poly/Unisono/Arp Mode
  • Analoges 12/24db-Tiefpass-Filter
  • Motion-Sequenzer
  • Nur eine Hüllkurve, ein LFO 
  • Touch-Keyboard mit 27 Tasten, aber schlechtem Spielgefühl
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Behringer JT Mini
Behringer JT Mini
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(2)

Mit einem aktuellen Verkaufpreis von 109 Euro ist der Behringer JT Mini sogar enorm preiswert. Schon jetzt aber vermisse ich einige meiner geliebten JP-8 Features: ein Unisono mit bis zu vier Stimmen (beim JTmini aber immerhin mit drei), Dual Layer und auch die Crossmodulation gibt es nicht beim Behringer JT Mini. Das Leihgerät parkte ich auf meinem originalen Roland Jupiter-8. Soviel vorweg: Man braucht die beiden Synthesizer eigentlich nicht zu vergleichen – es zeigen sich zwei verschiedene Instrumente.

David gegen Goliath? Ein Duell zwischen JT Mini und JP-08 gibt es nicht - der originale Roland Jupiter-8 bleibt unerreicht.
David gegen Goliath? Ein Duell zwischen JT Mini und JP-08 gibt es nicht – der originale Roland Jupiter-8 bleibt unerreicht.

Behringer JT Mini ist ein Roland Jupiter-8 im Taschenformat

Der JT Mini ist ein junges Familienmitglied. Er gehört zur Behringers Mini/Micro-Serie mit den Modellen JT-4000M, Phara-O Mini und einem weiteren Kandidaten, den ich schon mit gemischten Gefühlen im Behringer Pro VS Mini Test vorstellte.

Der Behringer JT Mini ist mit knapp 400 Gramm sehr leicht und nicht viel größer als eine Musikerhand. Leider erfolgt die Stromversorgung ausschließlich über den USB-C-Anschluss und eine Kopfhörer-Buchse (3.5 mm) muss komplett als Audio-Ausgang herhalten. An weiteren Anschlüssen gibt es eine Sync-Buchse (in/Out) für Jams mit einer Hardware wie Sequenzer oder Groovebox), sowie eine klassische MIDI-In-Buchse. Weiteres Zubehör findet ihr nicht im Karton.

Behringer JT Mini Synthesizer Test
Der Behringer JT ist sehr klein, alle Anschlüsse liegen auf der Frontplatte.

Die Oberfläche des JT Mini ist überraschend gut bestückt. Neben den beiden größeren Drehreglern zur Anwahl der Betriebsmodi und Fußlagen bietet das Panel zehn kleinere Regler sowie vier Fader der ADSR-Hüllkurve. Bis auf den Resonanz-Regler geben sie MIDI-Daten heraus. So ist der JT Mini als MIDI-Controller verwendbar. Nicht gelungen finde ich das Touch-Keyboard mit 27 berührungsempfindlichen Tasten, es spielt sich miserabel.

Das spezielle Keyboard des Behringer JT Mini taugt eher zur Anwahl diverser Funktion als zum Musizieren.
Das spezielle Keyboard des Behringer JT Mini taugt eher zur Anwahl diverser Funktion als zum Musizieren.

Analoge Klangerzeugung mit drei VCOs und Einschränkungen 

Der Jupiter-8 bietet VCO 1/2, während der Behringer JT mini sogar mit drei VCOs protzt, die paraphones Spiel mit drei Stimmen erlauben. Ihr solltet euch aber nicht blenden lassen, denn die Klangerzeugung ist gegenüber dem originalen Synth deutlich eingeschränkt. 

Die Klangparameter sind beim JT Mini sehr überschaubar. Leider kommt man nicht an die drei einzelnen VCOs heran.
Die Klangparameter sind beim JT Mini sehr überschaubar. Leider kommt man nicht an die drei einzelnen VCOs heran.

Es fehlt einiges, so etwa Oszillator-Sync, X-Mod, Sinus-Wellenform beim VCO, Noise Generator, Portamento und es gibt auch nur eine Hüllkurve beim JT Mini. An Keyboard Split/Layer mit zwei verschiedenen Sounds braucht ihr auch nicht zu denken. Ein analoges Tiefpass-Filter mit 12 oder 24 dB Flankensteilheit, sowie ein LFO sind aber vorhanden. 

Behringer JT Mini: Hüllkurve
Ein weiteres Manko: Der Behringer JT Mini begnügt sich mit nur einer ADSR-Hüllkurve.

Den Jupiter-8 kenne ich als einen der stimmstabilsten Analog-Synthesizer. Beim JT Mini braucht ihr ein wenig Geduld. Nach einer Aufwärmphase von einer guten Viertelstunde passt aber die Stimmung.

Betriebsarten, Motion Sequencer und Synthtribe

Grundsätzlich lässt sich der JT Mini wahlweise polyfon mit drei Stimmen, im Unisono- oder im Arpeggiator-Mode mit den klassischen Modi Up, Down, Up&Down und Random spielen. Über die Function-Taste plus Tastatur kommt ihr an weitere Funktionen heran. Hier sind nicht nur Filtertyp und LFO-Wellenformen wählbar, sondern auch der Motion-Sequenzer mit seinen 16 Schritten kann aktiviert werden.

Drei Modi lassen sich beim Behringer JT Mini anwählen: Poly, Unisono oder Arpeggiator.
Behringer JT Mini: Modes
Drei Modi lassen sich beim Behringer JT Mini anwählen: Poly, Unisono oder Arpeggiator.
Behringer JT Mini: Modes.

Die Aufnahme von monophonen Phrasen und bewegten Parameter wie Filter Cutoff oder PWM Mod läuft bei tickendem Metronom relativ einfach. Ich ertappe mich dabei, vor allem technoide Phrasen einzugeben. Dabei gilt der Roland Jupiter-8 als König des Synthpops und war schon lange vor dem Aufkommen von Techno und Dance im Einsatz – auch hier beobachte ich, dass JT-Mini und JP-08 eben unterschiedlich sind.

Selbstverständlich kommuniziert der JT Mini mit der kostenfreien Synthtribe-App von Behringer. Globale Einstellungen und Firmware Updates lassen sich durchführen.

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