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Behringer kauft Korg – fast.

Behringer Korg Engineer
Behringer Korg Engineer

Behringer strahlt. Der Ingenieur hinter dem MS-20, aber auch dem Z1 und dem Component-Modeling, Hiroaki Nishijima, leitet nun ein Entwicklungszentrum für Behringer.

Gerade erst haben sie einen Klon des MS-20 (K2) in Desktop-Form herausgebracht, also noch ohne die Beteiligung der Korg-Leute, doch nun eröffnet besagter Hiroaki Nishijima ein ganzes Entwickler-Center mit weiteren Entwicklern in Tokyo.

Behringer kauft Korg? Zumindest (einen) wichtige(n) Entwickler!

Sicherlich wollten die Ingenieure nicht unbedingt alle nach China umsiedeln. Das muss auch nicht unbedingt sein, denn es gibt ja auch die Midas-Leute in England. Offenbar hat man einige ältere Mitarbeiter von Korg abwerben oder begeistern können, für Behringer zu entwickeln. Ob man in Zukunft Z1-Clones oder einen MS2000 sehen wird? Das wäre zumindest technisch möglich, rechtlich vielleicht noch nicht. Theoretisch könnten sie auch einen zweiten MS-20 herausbringen, der die Fehler oder Nachteile des Originals verbessert, ohne den Charakter zu verschlechtern.

Es wird spannend. Interessant ist, dass es die alten Entwickler sind, ähnlich wie denen von Roland, die als Analog-Mafia zusammenarbeiten. Es ist denkbar, dass auch die einen Brief erhalten haben. Dort sind es definitiv Leute, die theoretisch nicht mehr arbeiten „müssten“ (insofern es ein funktionierendes Rentensystem gibt – das habe ich nicht recherchiert). Wie auch immer, Roland hat zumindest überteuerte Cloud-Angebote und hat dafür die Hardware und Plug-ins offenbar gekillt – da ist Platz für andere.

Was bedeutet das langfristig?

Behringer hat sehr offensichtlich genug finanzielle Möglichkeiten, um die Entwickler der Synthesizer der Siebziger und Achtziger zu motivieren, sich an der neuen Entwicklung zu beteiligen. Hier hat Behringer neben Midas in UK Spitzenleute nach Tokyo zusammengeholt und ob Behringer die Strategie beim Anfertigen von Clones belassen wird, weiß man nicht. Es gibt auch den Neutron, der kein Clone ist. Sie werden gewaltige Parks von klassischen Synths herstellen können, die mehr Nachdenken benötigen, weil es bestimmte Bauteile nicht mehr gibt. Aber auch solche, die digitale Bestandteile haben.

Der Code solcher Geräte lässt sich nicht so ohne Weiteres auslesen und kopieren. Da müsste man hier und da ein Re-Engineering betreiben. Im Behringer-Text wird von analogen Synths gesprochen, vermutlich wird man sich also auch darauf konzentrieren.

Das Spekulat

Was ihnen bisher fehlte, sind Synthesizer mit komplexeren oder einfacheren, nichtanalogen Elementen. Der DeepMind wurde um die Idee „Juno-60“ herum schon neu erfunden. Als Erstlingswerk. Aber alles andere waren Synthesizer, die nicht so komplex sind. Die Ausnahme ist aktuell bestenfalls der OB-Xa-Ansatz (UB-Xa), der aber noch nicht in die Läden gefunden hat und offensichtlich noch in der Entwicklung steckt.

Noch komplexer wird es mit Synthesizern wie dem PPG Wave 2.X. Und wer weiß, ob es sich bei so etwas nicht lohnte, einen eigenen Weg zu gehen, um nicht die „Nachteile“ der alten Technik oder damals zu sparsam gewählter Baugruppen zu haben. Oder schlicht – wie beim Odyssey oder MS-20 – aus AR-Hüllkurven ADSR-Typen macht, weil es schlicht besser ist.

Wir sind gespannt, was da noch kommt. Der Markt-Angriff auf Korg und Roland läuft bereits, allerdings hat Roland es auch durchaus etwas verschlafen, ihr Erbe zu pflegen, bis die Boutique-Serie und das System-8 kamen. Man möchte es immer auch etwas anders und neuer machen als andere.

Auch Korg sind nicht Erfinder des Odyssey. Wann kommt der erste DX7 von Behringer oder D-50? Oder mehr? Das wäre rechtlich beides komplexer und technisch würde man einen anderen Sektor betreten. Aber wieso sollten sie das nicht bewältigen können?

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von Gearnews

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