PRAXIS
Klang
Die Phono-Vorverstärker des Nox-1010 produzieren ein erstaunlich natürliches Klangbild mit brillanten Höhen. Einzig im Tiefbass-Bereich fehlt mir ein wenig der Druck. Der Sound aus den Master-Ausgängen ist klar und ausgeglichen. Der Mixer verfügt über genügend Leistungsreserven und zeigt sich daher entsprechend Übersteuerungsfest. Der Sound des Kopfhörer-Ausgangs ist leider etwas mittenlastig. Der Verstärker an sich ist zwar ziemlich laut, er neigt im oberen Bereich allerdings etwas zu Verzerrungen. Druckvoll präsentiert sich der Mikrofonkanal und kann mittels Zwei-Band-EQ praxisgerecht abgestimmt werden. Auch die Talkback-Funktion macht ihren Job gut. Der Klang der beiden zusätzlichen Mikrofonkanäle vier und fünf wirkt im Vergleich zur Hauptgruppe jedoch leider etwas dumpf. Allerdings wird man hier ein wenig durch den komfortablen 3-Band-EQ entschädigt.
Als gut aufeinander abgestimmt und daher zur klanglichen Anpassung der einzelnen Signale geeignet, sind die Frequenzbänder der Dreiband-EQs zu bewerten. Für meinen Geschmack sind sie fast schon ein wenig zu „brav“, denn mir persönlich gehen die Bänder ein wenig zu weich ineinander über (Stichwort Flankensteilheit). Zudem ist ein Boost von lediglich 6 dB für klangliche Effekt-Spielereien vielleicht ein wenig zu knapp bemessen. Doch wie gesagt, zum Finetuning der Zuspieler sind sie voll okay. An der Kill-Funktion gibt es nichts auszusetzen.
Handling
Der NOX 1010 ist ein Mixer mit einem klar strukturierten Layout – doch zahlreiche Features und entsprechend viele Bedienelemente fordern Zugeständnisse an das Raumangebot ein. Daher drängen sich die Baugruppen teilweise etwas zu dicht aneinander. Ein Beispiel: die EQs haben lediglich elf Millimeter Abstand zu den Channelfadern. Da dieses Gerät aber nicht für den Turntablist und Scratch-Akrobaten gebaut wurde, will ich an dieser Stelle nicht so stark werten.
Was die Ein- und Ausgänge angeht, zeigt sich unser Testkandidat vorbildlich. Der Master ist im Profi-kompatiblen XLR-Format ausgelegt und geklont als Stereo-Cinch-Anschluss verfügbar. Außerdem spendiert Behringer einen regelbaren Booth-Out sowie einen vom Master-Pegel unabhängigen Record-Out. Auch eine Mono-Taste und ein Master-Balance-Drehregler sind mit von der Partie. DJ-Herz, was willst du mehr?
Die Effekt-Sektion des NOX-1010 ist sehr übersichtlich aufgebaut und daher gut zu bedienen. Einzig die Taste zum Aktivieren der Effekte ist mir etwas zu klein ausgefallen. Ein größerer, weniger fummeliger Typus hätte hier sicher nicht geschadet.
Die digitale Schnittstelle beweist, dass Behringer in der Entwicklung seiner Geräte absolut mit der Zeit geht. Über eine USB-Buchse Typ-B kann der Ausgang des Nox aufgenommen werden, während man über den gleichen Rechner Kanal eins des Mixers mit Musik speist. Bei meinem Test mit einem iMac, 2,4 GHz Intel Core 2 Duo funktionierte das unter Mac OS X Version 10.5.8. hervorragend. Einfach in der Systemsteuerung den Standard USB-Audio-Codec wählen und los geht’s!
Hans sagt:
#1 - 14.06.2012 um 14:13 Uhr
Hallo;-)Zunächst teile ich die Einschätzung des Testers im Bezug auf die positiven Eigenschaften des NOX 1010 gerne. In meinem Fall dient der NOX 1010 als Ersatz für den abgerauchten Vorverstärker ( Kenwood Basic C2 ). Mehrere Tests mit diversen Vorstufen, sowie auch einigen bedeutend teureren Mixern brachten wenig bis keinen Erfolg. Nachdem nunmehr der NOX 1010 meine Endstufe ( Kenwood M2 ) einige Tage befeuert hat, erlaube ich mir diesen Mixer als Geheimtipp auch für den anspruchsvollen Homebereich hervor zu heben. Eine spektakuläre Bühne, tolle Auflösung, knackige Bässe, als auch feine Höhen, stehen seriös im Vordergrund.Meine ***** EmpfehlungGruß Hans :-)