Praxis
Behringer Pro-800 Bedienung
Der Behringer Pro-800 ist einfach zu verstehen und flüssig zu bedienen, wenn man sich mit analogen Synthesizern auskennt. Weil die mitgelieferte Anleitung den wissbegierigen Besitzer nicht gerade verwöhnt, sind einige Vorkenntnisse sicherlich auch gut. Oder, man schaut sich die bald sehr zahlreichen Tutorials auf Youtube an.
Den Schraubspaß mindern indes zusätzliche Features, die über die Settings- oder Performance-Folientaste aufgerufen werden müssen. Dazu muss man immer wieder im Manual nachschauen oder erstellt sich besser gleich eine Liste mit allen Funktionen und legt sie als „Spickzettel“ neben dem Synth. Bedauerlicherweise lassen sich die Presets nicht schnell durchsteppen. Das Betriebssystem läuft überdies in der vorliegenden Version 1.2.0 noch nicht vollkommen rund und wahrscheinlich wird Behringer kleinere Bugs bald fixen. Der SysEx-Dump am Gerät übrigens könnte auch komfortabler sein.
Wiederum klasse ist die umfangreiche MIDI-Steuerung. Denn, wer den Pro-800 nicht ständig als Synthesizer verwendet, kann ihn auch als Controller für Software- oder andere Hardware-Instrumente nutzen.
Wie klingt der Behringer Pro-800?
Kurz gesagt: Der Behringer Pro-800 klingt anders als ein Prophet-5. Auch mit einem Roland Juno oder Korg Polysix kann man ihn nicht vergleichen, denn er ist wegen zweier Oszillatoren samt Poly-Mod-Sektion wesentlich vielseitiger. Zudem verhält er sich analoger und lebendiger als ein Plug-in.
Für dich ausgesucht
Ab Werk sind bereits 100 Patches (Bank A) vorprogrammiert – die sind allerdings kein Ohrenschmaus. Man sollte sich deshalb direkt selber am Panel austoben und vor allem Retro-Bässe, wuchtige Pads und Compings erstellen. Der Prophet-600 zum Beispiel neigt bei Flächen zu rauen oder leicht kratzigen Sounds, vor allem bei maximalen Oszillator-Pegel. Beim Pro-800 ist dies jedoch zum Glück nicht so. Sein Klang ist filigraner und smoother, gerade auch bei Filterfahrten.
Bei den folgenden Audio-Demos haben wir bewusst auf sinnvolle zusätzliche Effekte wie Chorus, Delay oder verzichtet. Hier geht es um den direkten Sound des Pro-800. Wir zeigen technische Komponenten wie Oszillatoren und Filter sowie anschließend musikalisch spielbare Patches.
Behringer Pro-800 Audiobeispiele
Behringer Pro-800 – Das sind die Alternativen
Im Grunde genommen gibt es nur einen Pro-800 respektive Prophet-600. Nicht einmal eine gute Emulation für Windows oder Mac OS findet man von diesem kleinen Propheten. Wer sich aber für ein solches Produkt interessiert, wird sich ein paar Alternativen anschauen wollen. Relevant sind allerdings Desktop-Modelle mit Prophet-Sound. Hier kommen zwei Synthesizer in Betracht: der Prophet-6 Desktop und der Prophet REV2-8. Auffällig und entscheidend ist sicherlich der Preis.
Features | Behringer Pro-800 | Sequential Prophet 6 Desktop | Sequential Prophet REV2-8 Desktop |
---|---|---|---|
Klangerzeugung | 8 Stimmen, 2 VCOs, Tiefpass-Filter (24dB), 1 LFO, Poly_Mod, zwei Hüllkurven | 6 Stimmen, 2 VCOs, Tiefpass-Filter (24dB), 1 LFO, Poly_Mod, zwei Hüllkurven | 8 Stimmen, 2 DCOs, Tiefpass-Filter (12/24dB), vier LFOs, drei Hüllkurven |
Speicherplätze | 400 | 1.000 | 512 |
Effekte | — | Reverb, Delays, Chorus, Phaser, RingMod, Distortion | Reverb, Delays, Chorus, Phaser, RingMod, Distortion |
Maße und Gewicht | 42,4 x 13,6 x 9,7 cm 1,65 kg | 54,0 x 18,9 x 11,2 cm 5,9 kg | 54,0 x 20,0 x 8,4 cm 3,4 kg |
CV/Gate | ja | — | ja |
Display | 4 Zeichen, 8 Segment | Grafik-Display | Grafik-Display |
Software | Synthtribe Freeware | — | — |
Preis | 389 € | 2.499 € | 1.799 € |
Test-Bewertung | 4,5/5 | 5/5 | — |
Produkt bei Thomann | Behringer Pro-800 kaufen (Affiliate) | Sequential Prophet 6 Desktop kaufen (Affiliate) | Sequential Prophet REV2-8 Desktop kaufen (Affiliate) |
Marco99 sagt:
#1 - 27.06.2023 um 18:12 Uhr
Der Pro800 hat mich total überrascht! Ja Presets sind schon was tolles! Auch wenn ich jetzt ne Menge andere Sachen ohne presets habe, das sind die typischen monophonen Bass und Lead Kisten.... muß ich sagen, beim polyphonen Propheten sind sie Pflicht. Ich hatte tatsächlich mal das original, der Behringer ist aber besser! Mehr Presets, mehr Stimmen und gligli, ein nobrainer. Klanglich war ich nach 2 Nachmittagen bei 30 eigenen presets! Ob das viel ist? Ja ist es, denn diese müssen ja auch musikalisch nutzbar sein. Hier zeigt der Pro800 seine Stärken, er klingt immer sehr gut und musikalisch. Kein blimm blimm oder whoofer fx Kram, damit kann ich zumindest keine Musik machen. Ich steh auf 80ties Musik, und das ist genau das richtige Instrument dafür. Ein Dx7 und ein D50 dazu, und die Party ist perfekt. Der Pro800 war exakt das was ich noch brauchte und überraschte mich dennoch, mehr Begeisterung hatte ich selten! Ich muß schon sagen, inzwischen sieht es hier bei mir aus wie bei einem Behringer Showroom, aber nein es ist mein kleines Studio. Es ist doch kein Wunder, bei der Qualität muss man einfach zuschlagen! Da man mit Musik ohnehin kein Geld verdienen kann lasse ich es von vornherein einfach bleiben und genieße das Leben und bedanke mich beim Robinhood der Musikanten Ulli Behringer.
Tobias Eckardt sagt:
#2 - 14.12.2023 um 11:35 Uhr
Super Test und vor allem sehr schoene Audiobeispiele! Respekt!
Matthias Sauer sagt:
#2.1 - 09.06.2024 um 13:10 Uhr
Hallo Tobias, ein verspätetes Dankeschön für deinen sehr netten Kommentar! Tatsächlich war der SCI Prophet-600 mein erster Synth überhaupt ... kenne ihn ihn ziemlich gut und konnte die Erfahrung in diesem Test auch gut bei den Audio-Demos einbringen... bitte gern auch den Pro-800 Workshop auf Bonedo reinziehen ;) Ciao, Matthias
Antwort auf #2 von Tobias Eckardt
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMatthias Sauer sagt:
#2.2 - 09.06.2024 um 13:11 Uhr
Hallo Tobias, ein verspätetes Dankeschön für deinen sehr netten Kommentar! Tatsächlich war der SCI Prophet-600 mein erster Synth überhaupt ... kenne ihn ihn ziemlich gut und konnte die Erfahrung in diesem Test auch gut bei den Audio-Demos einbringen... bitte gern auch den Pro-800 Workshop auf Bonedo reinziehen ;) Ciao, Matthias
Antwort auf #2 von Tobias Eckardt
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