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Behringer Pro VS Mini Test

Behringer Pro VS Mini: Mäßige Bedienung

In einer dunkleren Umgebung wird der quasi schwarze Kasten unscheinbar. Das Display ist ein Fall für die Lesebrille und die 13 Regler sind definitiv zu klein für erwachsene Hände. Es ist schon anstrengend, für längere Zeit aufs Panel mit den kleinen Aufschriften zu schauen und damit hantieren zu wollen. Nur Hartgesottene dürften sich zum Sounddesign aufraffen können.

Behringer Pro VS Mini: Hands on.

Auf dem Panel legen die kleinen Regler des Behringer Pro VS Mini sehr dicht beisammen. Haptisch ist das Gerät kritisch. (Matthias Sauer)

Leider fällt auch Behringers Quick Start Guide deutlich zu knapp aus. Als Einsteiger steht man allein vor einem klitzekleinen Kasten mit sieben Siegeln. Die Synthtribe-App unterstützt das Nötigste. Halten wir fest: Bedienung ist möglich, aber überhaupt kein Spaß.

Behringer Pro VS Mini: Synthtribe.

Die App Synthtribe Synthtribe unterstützt den Behringer pro VS Mini rudimentär. (Matthias Sauer)

Behringer Pro VS Mini: So klingen die Presets

Grundsätzlich klingt der Pro VS Mini längst nicht so warm und breit wie ein SCI Prophet VS. Er liefert ein Audio-Signal, das nicht ganz frei von Nebengeräuschen ist und zu betonten Höhen tendiert. Aber: Das kleine Gerät transportiert den Soundcharakter seines prominenten Vorbilds überraschend gut. Synthesizer-Parts mit bis zu drei Stimmen lassen sich ohne paraphones Würgen verwirklichen und auch anschlagdynamisch spielen.

Der Behringer ist mit einigen Presets ausgestattet. Wir spielen die Factory Sounds ohne zusätzlichen  Effekte an. So klingen Factory Presets, die mit wenigen MIDI-Noten getriggert und teilweise nur per Joystick bewegt werden. Solche digitalen Sounds bereichern durchaus Sessions, bei denen analoge Synthesizer und Drums dominieren.

Audio Samples
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Preset Elise Preset Vocal Preset Samplehold Preset Organ Preset Twangbass Preset Sawstrings Preset Pacbell Preset Roving Preset Mass Preset Triade

Behringer Pro VS Mini: Alternativen

Wenn es nicht unbedingt eine kleine Hardware sein muss, gibt es Alternativen zum Behringer Pro VS Mini. Die beste Emulation des originalen Prophet VS kommt noch immer von Arturia. Der Prophet-VS V ist seit der Arturia V-Collection 9 optisch und klanglich eine Ansage. 

Behringer Pro VS Mini: Alternative.

Arturia ist ein sehr starker Konkurrent. Allerdings gibt es den Prophet-VS v als Plugin und nicht als Hardware. (Matthias Sauer)

Die Vector-Synthese ist übrigens auch sehr gut präsentiert bei Rob Papen Vecto. Tatsächlich ist dieses Plugin nur halb so teuer wie der Behringer Pro VS Mini. Ansonsten lohnt sich ein Blick auf digitale Vintage Synths. Ein Yamaha SY35 und seine tastenlose Variante Yamaha TG33 liefern eine mit FM gespickte Vector-Synthese. Mit ein bisschen Glück kommt man zu einem Schnäppchen für unter 200 Euro.

Kommentieren
Profilbild von Wellenstrom

Wellenstrom sagt:

#1 - 11.07.2024 um 13:02 Uhr

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Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum man diesen sehr interessanten Synth in einer fast unbedienbaren Kleinstversion auf den Markt bringt. Es ist ein Instrument, kein Spielzeug. Dementsprechend muss man es auch konstruieren. Viel Potenzial wurde hier sinnlos verballert. Da lobe ich mir die Arturia VSTI-Emulation.

    Profilbild von Matthias Sauer

    Matthias Sauer sagt:

    #1.1 - 11.07.2024 um 18:44 Uhr

    0

    Volle Zustimmung! Hoffentlich bleibt es nicht bei dieser Miniatur-Version ..: ein VS Clone mit ach Stimmen, handlichem Control Panel und Editor-Software zum Behringer-Preis wäre ein Clou!

    Antwort auf #1 von Wellenstrom

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Profilbild von Marco Eierkuchen

Marco Eierkuchen sagt:

#2 - 13.07.2024 um 11:56 Uhr

0

Mit einem VST Controller Software für die DAW kann man den VS Pro spielen wie ein Vst Instrument, nur noch besser kontrollieren, und zwar alle Parameter automatisiert! Die paraphonie bezieht sich nur auf den 1 Filter, der Rest ist aber schon polyphonic. Deshalb kann man auch die 4 Stimmen ganz gut spielen ohne dass es so eingeschränkt klingt. Insgesamt ist der Pro VS ein verdammt gutes Stück Synthesizer. Ich empfehle jedem der Interesse hat keine Testberichte und keine Youtube Videos zu sehen oder lesen, denn jeder hat andere Ideen und Sichtweisen, mit denen man an die Musikwelt heran geht. Also kaufen und testen, alles andere ist Zeitverschwendung!

    Profilbild von Morpheus

    Morpheus sagt:

    #2.1 - 15.07.2024 um 10:28 Uhr

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    Wenn Testberichte Zeitverschwendung sind, was sind dann Kommentare unter Testberichten?

    Antwort auf #2 von Marco Eierkuchen

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    Profilbild von Matthias Sauer

    Matthias Sauer sagt:

    #2.2 - 15.07.2024 um 13:12 Uhr

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    Der Punkt ist, dass dieser Clone klanglich und von den Einsatzmöglichkeiten viel weiter vom Original entfernt ist als andere Behringer Synthesizer - bleiben wir beim Prophet: der Behringer Pro-800 ist dem SCI Prophet 600 klanglich ebenbürtig und bietet sogar noch zwei weitere Stimmen. Mit der Arturia Emulation ist man klanglich deutlich näher am Prophet VS, den ich übrigens bereits seit 1986 kenne und heute besitze. Für 100 EUR liefert Behringer aber ein tolles Produkt - bitte es aber nicht mit einem Prophet VS gleichsetzen.

    Antwort auf #2 von Marco Eierkuchen

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Lars Ziegler sagt:

#3 - 15.07.2024 um 16:26 Uhr

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Behringer Hater bei der arbeit... Junge junge wir sind hier im Volca bereich das ist ein gimmik bereich... Sorry aber die volcas und alles in dem bereich wird locker getoppt Also echt....dascding ist mehr echter synth als jede andere minikiste die es davor gab und nur darum gehts.. Wer das ding mit Synths die das 10-30 fache kosten verarscht sich nur selbst um behringer einen rein zu drücken...

    Profilbild von Matthias Sauer

    Matthias Sauer sagt:

    #3.1 - 16.07.2024 um 09:46 Uhr

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    Hallo Lars, der Behringer Pro VS Mini schneidet im Test (4/5 Sterne) richtig gut ab! Bin sicherlich kein Hater, hab' selber Equipment von B. Wenn der Synthesizer offiziell den Titel "Pro VS Mini"trägt, so muss man ihn mit dem Prophet VS vergleichen, ohne aber für 100 Euro so etwas wie einen vollwertigen Ersatz zu erwarten. Behringer hätte sich auch einen anderen, neuen und eigenständigen Produktnamen einfallen lassen können - so wie Korg mit "Volca". Dann wäre der Vergleich mit dem großen Vintage Synthesizer zwar immer noch möglich, aber tatsächlich nicht fair. Ob Gadget oder nicht: Es gibt kein ernsthaftes Problem :) Wie gesagt, für 100 Euro ist der Behringer Pro VS Mini insgesamt klasse! Es gibt aber dennoch Kritikpunkte, die man kennen sollte. Viele Grüße Matthias

    Antwort auf #3 von Lars Ziegler

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