Big and real!
Fett ist das erste Attribut, was mir in den Kopf kommt, nachdem ich den Behringer Rhythm Designer RD-8 aus der Verpackung gepellt habe. Groß, wuchtig und damit einwandfrei, selbst mit dicksten Wurstfingern, zu bedienen. Mono-Kabel rein, Step-Mode aktiviert und los – die Sequenzer-Basics erklären sich ja durchaus von selbst. Einzige Ausnahme: Record muss an sein, um Steps dauerhaft setzen zu können – ansonsten werden sie nach einmaligen Durchlauf gleich wieder gelöscht. Das ist aber gerade für das kreative Livespiel eine echte Bereicherung, wofür es ja eigentlich auch gedacht ist! Sehr cool, solch ein Feature kannte ich bisher nicht.
Was leider sofort negativ auffällt, sind die unstimmigen Volume-Verhältnisse: Die Clap und der Rimshot ballern mit einem Pegel raus, der nicht normal ist. Auf der anderen Seite sind Umschaltsounds wie etwa Claves dann eher leise. Ebenfalls unschön: Auch die Hi-Hat wird beim Hochdrehen des Tone-Reglers sehr leise. Nun ja, da gewöhnt man sich schon irgendwie dran. Hier mal ein kleiner Jam mit Fokus auf erwähnte Features:
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Klang und Extras
Kick, Snare und Hi-Hat klingen hingegen wirklich schön rund, satt und auch dirty, wenn es sein muss. Es macht eine Menge Spaß, mit ihnen zu spielen. Die Bass-Drum ist klarer Favorit und dank Tuning echt tief stimmbar. Auch das Decay ist schön lang und schwillt bei schnellen Impulsen auch sexy an. Bei der Snare hätte es für meinen Geschmack zwar ruhig mehr Decay und auch etwas mehr Schmackes sein dürfen, man kann das aber mit dem Wave Designer schön auffangen. Gleiches gilt auch für die Clap, wobei der Wave Designer hier eher zum Kürzen dient. Und schon steht auch der Wunsch nach mehr als einer „Instanz“ Wave Designer im Raum. Ach und mit dem Wave Designer auf der Kick kann man nun wirklich alles abräumen. Am besten packt man ihn also gleich auf alles drauf.
Das Filter macht ebenfalls, was es soll, besonders geil klingt es allerdings nicht – besser aber ein Filter haben als gar kein Filter haben. Flam als Effekt war mit zum zu drastisch. Propability hingegen lässt nur Noten weg, fügt also keine hinzu.
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Mehr InformationenKurz gesagt: Es klingt schon alles ziemlich nach 808, aber nur die echte 808 bleibt die Echte. Sie klingt einfach crisper, groovt besser und verhält sich bei vielen Parametern einfach musikalischer. Anders gesagt: Die Behringer klingt moderner und direkter, die echte 808 wiederum weicher und organischer.. Allerdings klingt keine 808 wie die andere. Hierzu ein kurzes Video aus dem Studio von Toby Neumann, der mir seine 808 freundlicherweise für einen kleinen Vergleich zur Verfügung gestellt hat:
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Mehr InformationenDer Sequenzer ist gesondert zu loben, auch wenn man an manchen Stellen durchaus etwas Fine-Tuning im Handling gebrauchen könnte. Aktivierter Solo-, Mute-, Lenght-Mode blockieren alle anderen Funktionen, und auch in den Settings hab mich ein paar mal verlaufen. Ein Update könnte helfen, allerdings glaub ich nicht, dass sich Behringer die Mühe machen wird, nachzubessern.
Ähnliches gilt für das Quick Start Handbuch – ein richtiges Handbuch gibt es nämlich “noch nicht” und wird es wahrscheinlich auch nie. Und so hab ich auch nicht herausfinden können, mit was der Trigger Out 3 verbunden sein soll. Trigger 1/2 hingegen korrespondiert mit der Clap und der Cowbell. Auch einige Sonderfunktionen habe ich nicht ganz verstanden bzw. ihre Funktionsweise nicht zuordnen können. Was ich herausgefunden habe: Der Return fügt Signale zum Main-Out hinzu – allerdings Post-FX. Ihr könnt so beispielsweise den Einzelausgang der Kick benutzen, sie in ein Pedal-Effekt routen und dann über den Return wieder dem Main-Out zuführen. Praktisch, aber keine Weltrevolution.