Praxis
Detaildarstellung gut
Aufgrund der Kondensatortechnik ist natürlich die Höhenwiedergabe des Behringer SB 78A etwas klarer und feiner, als es bei Tauchspulenmikrofonen der Fall ist. Auch die Detailwiedergabe ist höher. Das ist dem Wandlerprinzip des Kondensators geschuldet, aber nicht das wichtigste Kriterium: Sonst gäbe es wohl kaum sehr viele Tauchspulenmikrofone.
Die Klangsignatur des SB 87A ist so, wie man es von preiswerteren Kondensatormikrofonen her kennt: Die Detaildarstellung ist zwar insgesamt gut, der Klang ist optimiert für die Wiedergabe der Stimme, also mit starken Grundtönen, zurückgenommenen Resonanzen und einem etwas verstärkten Präsenzbereich. Bei etwas größeren Abständen – und davon kann man bei diesem Mikrofontypus schon ab etwa 10 cm sprechen – kommt die Schärfe bei manchen Stimmen ein wenig stark zu tragen. Alles in Allem ist das aber nicht problematisch, auf der anderen Seite steht eine hohe Durchsetzungskraft und Sprachverständlichkeit. Wie eigentlich alle nicht deutlich teureren Kondensatormikrofone besitzt auch das 78A ein leichtes Reiben bei höheren Pegeln, das sich hier in den Hochmitten manifestiert. Aber auch hier gilt: In meiner Vorstellung eines 49-Euro-Mikrofons ist das deutlich stärker, als bei diesem Mikrofon.
Filter
Schön ist, dass keine übermäßige Poppempfindlichkeit zu verzeichnen ist. Bei sehr naher Besprechung ist der Nahbesprechungseffekt zwar so stark, dass das Signal ordentlich Fundament erhält, aber die Stimme verwischt und vermatscht nicht übermäßig. Das ist wichtig, da dieses Mikrofon im Regelfall sehr nah besprochen werden wird. Das Filter greift dafür vielleicht sogar etwas zu rigoros ein, besonders tiefe Männerstimmen können dadurch etwas zu dünn werden. Eine tiefere Grenzfrequenz oder eine geringere Flankensteilheit hätten es sicher auch getan. In jedem Fall verrichtet das Filter seinen verlässlich Dienst.
Dynamisch in Ordnung
Dynamisch zeigt sich das Mikrofon ordentlich. Ein zu starkes Rauschen konnte nicht festgestellt werden, auch bei höheren Instrumentenpegel bleibt das Mikrofon lange verzerrungsarm – besitzt aber eine sehr harte Grenze, die mitteilt, wenn man es mit dem Pegel übertrieben hat. Das gelang freilich nur an Snare oder äußerst brutalem Gitarrenverstärker.
Richtwirkung
Das Behringer SB 78A ist ein Nierenmikrofon. Dementsprechend verzeihend ist es auch, wenn man nicht immer den gleichen Besprechungswinkel einhält. Bis weit über 45 Grad hinaus sind die Klangfärbungen recht gering, wie bei den meisten Mikrofonen mit dieser Kapsel sind sie bis zu 180 Grad Einfallswinkel zwar vorhanden, aber nicht katastrophal.
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Handling und Herstellungsqualität
Das Handling ist recht gut, der im Vergleich zu den Shures dickere und konischere Schaft gefällt großen Händen wie meinen, obwohl Es gibt aber so manche Mikrofone mit geringeren Handling Noises. Aber auch hier gilt: Einen echten Grund zur Beanstandung gibt es nicht. Ebenso bei der Herstellungsqualität: Das Behringer SB 78A ist einfach, aber durchaus befriedigend gefertigt.
Gerhard Jordan sagt:
#1 - 07.04.2020 um 14:59 Uhr
Würdet ihr das Behringer SB78a oder das TBone MB 78 Beta nehmen?
Sind sie komplett identisch?