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Behringer Syncussion SY-1 Test : Analoger Drum Synthesizer

Behringer Syncussion in der Praxis

Soweit zur Gestalt und zur Funktionalität des Syncussion SY-1. Gehen wir nun zum Sound über und damit zur Frage, inwieweit ein so „altes“ Gerät sich denn trotzdem für moderne Produktionen eignet. Im Fall des SY-1 ist diese Frage in meinen Augen auf zwei Ebenen zu beantworten, nämlich erstens der Spielbarkeit und zweites der Integrationsfähigkeit. Starten wir mit der ersten: Hier schneidet der Synthesizer in meinen Augen hervorragend ab. Nicht nur sind, wie bereits gesagt, alle Regler gut zu erreichen, sie haben auch eine sehr gut austarierte Bandbreite. Messbar ist das beispielsweise am LFO, der sanfte rhythmische Effekte genauso ermöglicht wie Modulationsexperimente im Audiobereich.

Viele Anwendungsbereiche

In der Praxis des Tests bedeutete das: Mit nur wenigen Fingerbewegungen verändert sich der Klang des Behringer Syncussion SY-1 durchaus radikal; gleichzeitig sind aber auch subtile Veränderungen in längeren Performances oder für unterschwellig dynamische Loop-Aufnahmen möglich. Dies ermöglicht es, den Synthesizer in zwei völlig unterschiedlichen Funktionsbereichen einzusetzen, nämlich einmal als klassischen Drumsynth für einzelne Sounds in Studioproduktionen – aber auch als Live-Instrument für experimentelle Gigs. Denn mit zwei derart dynamischen Voices kann man, insbesondere in Kombination mit Loopern oder Granular-Modulen im Eurorack, schon echt viel anstellen.

Behringer Syncussion SY-1: Anschlüsse hinten
Hier die Rückseite des SY-1 – mit zwei separaten 6,3-mm-Klinkenausgänge für die Kanäle, MIDI Thru sowie Kippschalter für MIDI-Settings.
Audio Samples
0:00
Tuned Percussion Atari Modal Percussion Tuned Noise Special FX Filtered Sound

Konservativ umgebaut: Dem SY-1 fehlen Modulationsoptionen

Allerdings bringt mich dies auch direkt zum größten Manko des Behringer Syncussion SY-1. Im Test hat sich schnell gezeigt, dass der Hersteller das „alte“ Design durchaus noch etwas weiter hätte aufbohren können, um das Gerät wirklich zu modernisieren. Nicht nur hätte dem Teil ein eigener Trigger-Sequenzer gut zu Gesicht gestanden, es wäre vor allem spannend gewesen, wenn man seine einzelnen Parameter noch modulieren könnte. Platz am oberen Panelrand wäre dafür allemal da gewesen. CV-Eingänge etwa zur Modulation der LFO-Rate oder des Filters („Width“) würden den Platz, den das Teil mit seinen 80 TE im Eurorack einnimmt, definitiv besser rechtfertigen. Aber man kann eben nicht alles haben für 199 Euro. Entsprechende Modulalternativen wie das Michigan Synth Works SY0.5 kosten nicht umsonst gleich das doppelte. Da kann man das SY-1 auch einfach per Hand spielen bzw. modulieren

Michigan Synth Works SY0.5 Analog drum module

Behringer Syncussion SY-1
Die Fader der zwei Stimmen des Synths sind großzügig voneinander entfernt und dadurch ziemlich gut spielbar.

Behringer Syncussion SY-1: Das sind die Alternativen

Aufgrund seiner besonderen dualen analogen Vintage-Bauweise und dem typischen Behringer-Kampfpreise gibt es aber dennoch nicht viele Synthesizer, mit denen das Behringer Syncussion SY-1 direkt vergleichbar ist. Wir bilden sein Funktionsspektrum daher unten gemeinsam mit zwei anders gelagerten Alternativen von Moog und Teenage Engineering ab.

FeaturesBehringer Syncussion SY-1Moog DFAMTeenage Engineering PO-32
Anzahl VCOs2 (mit je 6 Modellen)24
Anzahl Filter2 (1 pro analoger Stimme)1 (analog)4 (1 pro digitaler Stimme)
MIDI-AnschlussJaNeinNein
Integrierter SequenzerNeinJaJa
Anzahl Modulationsquellen2 pro Stimme5
Einzelne Voice-OutputsJaJaNein
Preis199 €699 €99 €
Preis/Leistung4/54/54.5/5
Produkt bei Thomann/Test bei bonedo.deBehringer Syncussion SY-1Moog DFAMTeenage Engineering PO-32
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