Praxis
Klang ordentlich, manchmal etwas hart
Der Einsatz des Mic100 ist denkbar einfach – einstöpseln und loslegen! Mit seiner Basis-Ausstattung macht der Behringer-Preamp im wesentlichen das, was er soll, nämlich Signal verstärken; nicht weniger, allerdings auch kaum mehr. Hält man mittels entsprechender Einstellung die Röhre weitestgehend aus dem Klanggeschehen heraus, so klingt der Mic100 einigermaßen klar und sauber, mit einem auch in höheren Gain-Sphären durchaus mehr als bloß akzeptablen Nebengeräuschverhalten. Super smoothen Schmeichelsound sollte man hier allerdings nicht erwarten: Der Mic100 neigt insbesondere bei höhenreichen Kondensatormikros zu einer gewissen klanglichen Härte in den oberen Mitten, die angesichts des Preises aber durchaus vertretbar ist. Mit hochwertigeren oder runder klingenden dynamischen Mikros lässt sich diese Klippe auch umschiffen. Gut ist hingegen, wie weich sich die Röhrensättigung einblenden lässt. Auch diese hat eine leicht kratzige Note, klingt nicht so fein wie bei Highend-Sättigungstools, bei denen eine einzige Röhre schon mehr kostet als der gesamte Mic100. Ich würde dies nicht unbedingt als Minuspunkt sehen, denn runder als viele Transistorzerrer klingt die Röhre des Mic100 allemal, zudem kann ein kleines bisschen Rotzigkeit unter musikalischen Gesichtspunkten ja auch sehr erwünscht sein. Wer seinen Rock-Bass in den Mic100 stöpselt, der sucht gar keinen samtigen R&B-Basston…
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Der Limiter bleibt besser aus
Leider ist der Limiter jedoch die Schwachstelle des Behringer-Preamps. Er reagiert zu langsam, um Vocal-Transienten wirkungsvoll zu halten, die Release-Phase ist so lang gewählt, dass es schnell zu Punp-Effekten mit unerwarteten Pegeländerungen kommt. Auch lässt sich der Effekt der Dynamikeinheit nicht wirklich intuitiv dosieren. Die Grundidee ist gut, die Umsetzung aber so, dass man dieses Feature gerne für Spezialeffekte untersuchen kann, bei kritischen Aufnahmen aber lieber die Finger davon lassen sollte. Vermutlich wäre ein Trittschallfilter eine sinnvollere Verwendung für den Schalter des Limiters gewesen.
Ted sagt:
#1 - 27.08.2020 um 09:50 Uhr
Gekauft hatte ich mir den MIC100 zuerst, um damit meinen Keyboardausgang zu verstärken, der im Proberaum einfach zu leise war. Mittlerweile habe ich eine bessere Röhre eingebaut und benutze ihn für alle Gesangsaufnahmen. Einen Röhren-Mikrofon-Amp mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis wird man in der Tat nicht finden.
Matthias Luederitz sagt:
#1.1 - 25.03.2021 um 01:54 Uhr
Hallo. Welche Röhre kannst du empfehlen?
Antwort auf #1 von Ted
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTed sagt:
#1.1.1 - 25.03.2021 um 08:14 Uhr
Ich habe diese eingebaut:
Tube Town TT E83CC / 12AX7 Standard
Bei mir hat sie eine hörbare Verbesserung bewirkt.Es gibt außer der Standard noch andere Varianten, die vielleicht besser auf Deine Stimme/Wünsche passen. Einfach mal bei Tube Town nachsehen.
Antwort auf #1.1 von Matthias Luederitz
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMatthias Luederitz sagt:
#1.1.1.1 - 26.03.2021 um 11:10 Uhr
Prima, danke!
Antwort auf #1.1.1 von Ted
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