Die Firma Behringer ist bekannt als Hersteller von DJ-Equipment der unteren und mittleren Preisklasse. Die VMX-Mixer-Serie umfasst ein breites Spektrum für verschiedenste Käuferzielgruppen – vom schlichten Zweikanäler VMX 100 USB, über den Battlemixer VMX 300 USB bis hin zum 19-Zoll-Clubmixer VMX 1000 USB, der Gegenstand dieses Testberichtes ist.
Er bietet für 239 € UVP insgesamt fünf Stereo- und zwei Mono-Kanäle mit Dreifach-EQs, symmetrische Ausgänge, eine Talkback-Funktion sowie FX-Send/Return Wege. Wie der Name es bereits erahnen lässt, kann das Gerät außerdem mit einem USB-Audiointerface aufwarten. Ob bei diesem stattlichen Feature-Aufkommen zum vergleichsweise kleinen Preis auch die Qualität und Anwenderfreundlichkeit stimmen kann?
DETAILS
In der bunt bedruckten Box finde ich mein Testobjekt, ein Kaltgerätekabel zur Spannungsversorgung, ein Standard USB-Kabel, das übliche Werbematerial sowie eine Gebrauchsanleitung. Dieses Manual ist in seinen Ausführungen zwar ziemlich detailliert, doch leider muss man sich beim Lesen durch ein Labyrinth von insgesamt zehn verschiedenen Sprachen schlängeln. Da wir es hier aber mit einem relativ leicht verständlichen Gerät zu tun haben, ist dies zum Glück kein Beinbruch. Für seine Maße von 107 x 483 x 223 Millimeter ist der VMX 1000 USB mit nur 3,6 kg ein Leichtgewicht. Doch glücklicherweise wirkt sich das nicht negativ auf die allgemeine Robustheit aus, denn das Metallchassis wirkt sehr stabil und ist wirklich sauber verarbeitet. Ebenfalls eine gute Qualität zeigen die zum Großteil vergoldeten Anschlüsse des Backpanels. Nicht ganz so toll schneiden dagegen die Drehregler ab, da diese leider ein wenig wacklig im Gehäuse sitzen. Das gilt auch für einen großen Teil der Tasten. Allerdings sollte man bei aller Kritik immer die Preisklasse des Gerätes im Blick behalten.
Anschlüsse
Das vertieft angebrachte Backpanel beheimatet den Großteil aller Anschlüsse. Zur Spannungsversorgung dient eine Kaltgerätebuchse. Gleich daneben sehe ich eine USB-Schnittstelle Typ-B, über die sich das Gerät mit einem Computer verbinden lässt. Der Kandidat verfügt über insgesamt 14 analoge Eingänge sowie sieben Ausgänge. Eingangsseitig stellen die Kanäle eins bis drei jeweils einen Phono- und einen Line-Input bereit. Die Plattenspieler-Anschüsse lassen sich bei Bedarf als zusätzliche Line-Inputs nutzen. Kanal vier und fünf sind mit jeweils zwei Eingänge für Line-Pegel (Line/CD) ausgestattet. Bei sämtlichen zuvor genannten Schnittstellen setzt der Hersteller auf das Cinch-Format. Der FX-Return hingegen präsentiert sich als 6,3-Millimeter-Klinken-Paar.
An zwei symmetrischen XLR-Buchsen liegt der Main-Out des Gerätes an. Er ist auf Mono-Betrieb umschaltbar. Der zweite Ausgang (Output B) wurde, wie der Record-Out, als Cinch ausgeführt. Ein besonderer Clou ist der zusätzliche Subwoofer-Ausgang (XLR), welcher sich mittels zweier Drehregler in seiner Grenzfrequenz und seiner Intensität stufenlos regeln lässt. Dazu kommen zwei Standard-Klinken für den Mic-FX-Send, sowie ein PFL/FX-Send in Stereo-Cinch. An diesem Anschluss liegt das PFL-Signal des Mischers an, welches neben der Cue-Funktion als zusätzlicher Effekt-Send genutzt werden kann. Abschließend bleibt die 6,3-Millimeter-Kopfhörerbuchse zu erwähnen. Wie üblich ist sie auf der Oberseite des Mixers angebracht, wo auch die beiden XLR-Buchsen der Mikrofon-Inputs beheimatet sind.
Features
Der VMX 1000 USB ist ein Siebenkanal-Mixer, der für die Rack-Montage oder als Desktop Gerät einsetzbar ist. Fünf der Kanäle sind Stereo-Channels, zwei Mono. Zusätzlich hat der DJ die Möglichkeit, per USB ein digitales Musiksignal auf den ersten Kanal zu schicken oder einen Mix aufzuzeichnen. Ein Kanal im Detail: Gain justiert die jeweilige Aufhol-Verstärkung. Der Pegel ist auf einer vierstufigen LED-Kette abzulesen. Klangliche Bearbeitungen erfolgen über Dreifach-EQs, die mit 12dB Boost und 32dB Cut für Höhen, Mitten und Bässe arbeiten. EQ-Bypass ermöglicht, diese Filter zu deaktivieren. Mit einer komfortablen Länge von jeweils 60 Millimetern bestimmen Flachbahnregler die Lautstärke der Hauptkanäle. Etwas kürzer, nämlich 47 Millimeter, fällt der Crossfader aus. Dieser lässt sich durch seine zwei Assign-Drehschalter frei zuordnen. Per Schnellwechsel-Vorrichtung ist dieser Schieberegler ohne Demontage des Gehäuses auswechselbar. Die Arbeitskurve lässt sich stufenlos variieren.
Auf beiden Seiten des Crossfaders wurde jeweils ein Beatcounter untergebracht. Nummerische Anzeigen geben die jeweilige Geschwindigkeit in Beats per Minute (BPM) an. Neben einer automatischen Geschwindigkeits-Ermittlung kann der Wert auch manuell via Beat-Assist-Tasten gemessen werden. Die beiden Sync-Locks werden eingesetzt, falls die angezeigte Geschwindigkeit aufgrund von Breaks oder Rhythmuswechseln im Song zu stark springen sollte.
Linker Hand sind zwei Mikrofon Kanäle arrangiert. MIC-On schaltet die betreffende Gruppe ein oder aus. Um die Justierung der Pegel kümmert sich Volume. Hier gehen die Equalizer mit jeweils 15 dB zu Werke. Beide Kanäle verfügen über eine Talkback-Funktion. Sens ist für den Schwellenwert und DPT für das Maß der Absenkung des Musiksignals zuständig.
Kommen wir zur Cue-Sektion des Mixers. Fünf separate Tasten wählen die Haupt-Kanäle als Preview-Quelle aus. Mehrfachselektionen sind natürlich möglich. Diese Tasten sind zudem mit praktischen Kontroll-LEDs bestückt. Über die Lautstärke des Kopfhörers wacht der Volume-Drehregler. Dank des Mix-Potis lässt sich stufenlos zwischen dem PFL-Signal und dem Master blenden. Außerdem hat man mit dem Mode-Schalter die Möglichkeit, zwischen dem regulären Stereosignal oder einem Split-Cue zu wählen. Im Split-Mode hört man auf dem rechten Kanal des Kopfhörers den Master, während links das PFL-Signal erklingt. Zusätzlich kann das Cue-, bzw. PFL-Signal als FX-Send-Signal genutzt werden.
Der Pegel des Main-Out wird in zehn Schritten auf dem LED-Display dargestellt. Die Lautstärke dieses Ausgangs justiert ein Drehregler, kein Fader. Außerdem ist die Stereo-Balance veränderbar. Der zweite Ausgang des Mixers (Out-B) wurde ebenfalls mit einer separaten Lautstärke-Regelung ausgerüstet. Record-Out operiert unabhängig von den Lautstärke-Reglern.
Mit der XPQ-Funktion – einer Art Stereoverbreiterung, wie man sie von Equipment aus dem Consumer-Bereich her kennt – lässt sich das Ausgangssignal des Mixers beeinflussen. Dieser „Surround“ Effekt ist in seiner Intensität stufenlos veränderbar. Digitale Audiosignale (16Bit/48kHz) streamen über die USB-Buchse, wobei der Ausgang des Mixers simultan an einen Computer übertragen und dort aufgezeichnet werden kann.