Die Chris Hein Horns Pro Complete im bonedo-Test: So manches Song-Arrangement kann von clever gesetzten Bläser-Lines profitieren und vor allem, wenn es um Musik mit Jazz-, Funk-, Soul- oder Latin-Anleihen geht, bieten sich die Chris Hein Horns als ein Spezialist für alle Sorten von modernem Gebläse an. Ursprünglich wurde die Library seit 2005 in vier einzelnen Parts veröffentlicht, inzwischen ist aber auch ein Bundle in Form der Chris Hein Horns Pro Complete erhältlich, das mittlerweile mehreren Updates unterzogen wurde. Genau diesem Paket, das bis zum Rand mit Saxophonen, Trompeten, Posaunen und Co. gefüllt ist, legen wir für diesen Test das bonedo-Stethoskop auf die Brust!
Für dich ausgesucht
Es wird natürlich spannend, denn Blasinstrumente authentisch über Samples zu reproduzieren, ist keine einfache Aufgabe für eine Software. Anders als bei Pianos oder Drums liegt der musikalische Ausdruck nicht nur darin begründet, wie ein Ton angespielt wird, sondern vor allem auch darin, wie er durch den Atem und die Spieltechnik des Musikers beeinflusst wird. Die Artikulationsmöglichkeiten sind in der Realität also nahezu grenzenlos. Viele Librarys setzen daher auf fertig eingespielte Phrasen, die am Rechner nach dem Bauklötzchen-Prinzip zusammengesetzt werden können und machen folglich Abstriche in der musikalischen Flexibilität. Die Chris Hein Horns gehen dagegen einen weit steinigeren Weg. Auch wenn einige Phrasen vorhanden sind, konzentriert sich die Library hauptsächlich auf Einzelsamples des gesamten Tonumfangs der jeweiligen Instrumente bzw. Sections. Für die musikalische Ausdruckskraft sorgt dabei eine mehr als großzügige Auswahl an verschiedenen Spielweisen. Ob die Chris Hein Horns Pro uns gehörig den Marsch blasen können oder vielleicht doch nur aus dem letzten Loch pfeifen, klären wir in diesem Testbericht.
Details
Horns, Horns, Horns!
Sections, Split-Sections und Soloinstrumente
Ein ebenfalls in Volume 1 enthaltener Trompeten-Satz war bei der Erstveröffentlichung wohl als kleiner Appetizer auf Volume 2 gedacht, denn hier werden vorrangig Section-Instrumente geboten, wie sie sich typischerweise in Jazz-Bigbands finden. Da solche Sections in der Praxis allerdings weit mehr können, als immer nur unisono die gleichen Töne zu spielen, wird die Auswahl der „Full Sections“ wiederum durch gesplittete Sections und weiterhin jeweils mehrfache Versionen von einzelnen Trompeten, Tenor- und Bassposaunen und Alt-, Tenor- und Bariton-Saxophonen vervollständigt, mit denen man weitaus freier arrangieren kann. So steht beispielsweise auch einem Shearing-Satz für Saxophone nichts im Wege. Der Detailgrad liegt in Volume 2 allerdings nicht ganz so hoch wie bei den Solo-Instrumenten.
So viel zum Content. Für alle, die nun neugierig auf den Klang der Library geworden sind, wird auf der nächsten Seite kräftig ins Horn gestoßen!