Praxis
Installation – Engine
Zur Installation der Library benötigt man zunächst den kostenlosen Sample-Player „Engine“. Die aktuellen Versionen stehen für Mac und PC unter www.bestservice.de/download zum Download bereit. Nach dem Download und der Installations-Routine wird ein Neustart empfohlen, jedoch nicht erzwungen.
Installation – Titan 2
Die 25 Gigabyte große Library gibt es entweder per Download oder als Produkt-Box, welche die Daten auf einem USB-Stick bereit hält. Wir entschieden uns für die Produkt-Box-Variante und kopierten die Library auf eine externe Festplatte. Der Speicherort für die Library ist frei wählbar und wird danach in den Preferences von Engine mit „Add Library“ zugewiesen. Danach wird Titan 2 im Best Service Account mit der in der Produkt-Box enthaltenen Seriennummer registriert, wodurch ein Response-Code per E-Mail zugesandt wird. Mit Copy/Paste wird dieser in Engine eingetragen, und die Library ist somit aktiviert.
Ladezeiten
Laut Best Service beträgt die Ladezeit eines Presets weniger als eine Sekunde. Das kann ich bestätigen, allerdings traten Aussetzer und Knackser bei manchen Presets auf. Bis auf die wenigen Ausnahmen funktioniert es allerdings fehlerfrei und man skippt sich schnell von Preset zu Preset, ohne wirklich warten zu müssen – da macht das Preset-Skippen Freude!
Synth vs. Sample
Synthesizer erzeugen für gewöhnlich Sounds, die je nach Einstellung der Modulationen des Synths den Klang stetig ändern und somit lebendige Klänge liefern. Ein Sample eines Synths klingt dagegen zunächst recht statisch, nicht aber beim Titan! Best Service und Yellow Tools haben sich um die Problematik der Lebendigkeit Gedanken gemacht und im Titan die Parameter„Analog 1“ und „Analog 2“ integriert, die durch Veränderung des Samplestarts und durch Tonhöhenschwankungen den Samples wieder Leben einhauchen. Das funktioniert auch gut und macht statische Sounds wieder etwas lebendiger, allerdings funktioniert das Prinzip nicht bei allen Presets.
Die Presets
Die Sortierung nach Kategorien und Synthesizern finde ich sehr gut umgesetzt. So ist es einerseits möglich, Sounds nach Kategorien zu suchen, wenn man gerade auf der Suche nach dem „Hit-Lead“ ist. Andererseits gibt es auch die Möglichkeit, den Sound zu suchen, der aus einem bestimmten Synth kommt – sehr praktisch!
Für dich ausgesucht
Da es mir bei 266 Synthesizern mit insgesamt 12800 Presets im Rahmen dieses Tests nicht möglich ist, alle Facetten der Library zu präsentieren, zeige ich euch dennoch einige Sounds der neu hinzugekommenen Synths.
Beginnen wir mit dem Native Instruments Massiv, der nicht zuletzt für seine knarzigen Bass-Sounds bekannt ist.
Selbst Produkte wie Nexus 2 und Omnisphere, ebenfalls Sample-Librarys, birgt der Titan sich. Hier wird also ein Sample gesampelt – ob das von ReFX und Spectrasonics darüber freuen?
Auch der ImpOSCar ist beim Titan vertreten. Hören wir uns doch mal eine Rhythmische Sequenz an.
Der Alchemy von Camel Audio wurde ebenso gesampelt, mit dem ich im folgenden ein Pad einspiele.
Ebenso mit dabei die Sounds des Sylenth1. Im Folgenden ein Lead-Sound.
Neben den Instrument-Sound, bietet der Titan auch Effekt-Sounds und Swooshes, aus der Kategorie „Drums & Effects“.
Zu guter Letzt machen wir noch einen kleines Vergleich zwischen einem Titan 2 Preset und einem Orginal Software-Synth den viele von euch sicher kennen, dem A.N.A. von Sonic Academy (im Browser des Titan 2 als „A.M.A.“ betitelt).
Das Preset kam mir bekannt vor, weswegen ich den Original Software-Synthesizer A.N.A. öffnete und schnell mit dem Preset „Bassic Disco Funk 3“ fündig wurde.
Hier sind aus meiner Sicht klangliche Unterschiede zu hören, aber die Samples können sich doch sehen, bzw. hören lassen. Der kleine Unterschied wird jedoch nicht durch die Datenreduzierung von 90 auf 25 Gigabyte zustande kommen, denn dabei hat man sich, wie bereits erwähnt, für das OGG-Format entschieden, das auf der verlustfreien(!) Komprimierung „Vorbis“ bzw. „FLAC“ basiert.
Auch wenn manche Sounds trotz der Analog-Funktion etwas statisch auf mich wirken, hat der Titan mich letzten Endes doch durch seine Masse an Synths überzeugen können. Die gesampelten Presets der Originale sind für meinen Geschmack gut gewählt und bieten zum Großteil authentische Sounds. Die Vorzüge der jeweiligen Synthesearten spiegeln sich im Sound der Presets wieder, wodurch klanglich weitestgehend alles vertreten ist, wenn auch etwas „Dance-lastig“. Die anfängliche Skepsis im Bezug zur Quantität verbindet sich jedoch mit der Qualität der Synths.