Praxis
Klang
Der Beyerdynamic DT 1990 Pro in klanglicher Hinsicht durchaus zum ergänzenden Einsatz bei Mix und Mastering geeignet, dennoch sind Unterschiede und auch Einschränkungen zur Konkurrenz festzustellen. So zählt der offene Beyerdynamic-Kopfhörer zu den Teilnehmern unseres Testmarathons mit einer etwas helleren Frequenzabstimmung (trifft auf beide Ohrpolstervarianten zu) und eher dezenten Mitten. Allerdings ist er noch ein gutes Stück von der anstrengenden Höhenabbildung des Fostex TH900mk2 entfernt. Bässe werden weitgehend präzise wiedergegeben, sodass Frequenzbeurteilungen nichts im Wege steht. Impulse und Anschlaggeräusche werden deutlich, aber nicht ganz so spritzig und unmittelbar wie vom AKG K812 dargestellt, dessen räumliches Auflösungsvermögen ebenfalls natürlicher und dreidimensionaler erscheint. Auch der HIFIMAN Sundara beweist, dass eine, mit Studiomonitoren vergleichbare, natürliche Wiedergabe keine Unsummen kosten muss. Im direkten Vergleich zum hausinternen Konkurrenten T 1 (2. Generation) fällt eine etwas breitere Stereobühne und dezentere Phantommitte auf, wodurch der DT 1990 Pro etwas an Authentizität einbüßt. Die genannten Unterschiede sind teilweise marginal und erschließen sich häufig nur im Direktvergleich. Der Beyerdynamic ist ein guter Kopfhörer für Tonschaffende, dessen Wiedergabeeigenschaften mit dem leichten Fokus auf die Höhen ihn aber aus meiner Sicht eher zum anspruchsvollen Editing als zum Mischen geeignet erscheinen lassen.