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Beyerdynamic MMX 300 Pro Test

Der deutsche Audiospezialist Beyerdynamic gilt seit Dekaden als Kompetenz in den Bereichen Kopfhörer und Mikrofone. Die Herstellung von Hör-/Sprechkombinationen ist daher eine allzu logische Konsequenz. Das Headset Beyerdynamic MMX 300 Pro, dessen Vorgängermodell MMX 300 (2. Gen.) wir vier Jahre zuvor im Review als äußerst empfehlenswert beurteilt hatten, richtet sich vor allem an die Gamer-Gemeinde. Was für Gamer gut ist, eignet sich wahrscheinlich auch für sonstige Medien- und Kommunikationsanwendungen. Unser Testbericht klärt auf, wie gut sich das MMX 300 Pro Headset in der Praxis schlägt und wo die Unterschiede zum Vorgänger liegen!

Quick Facts zum Beyerdynamic MMX 300 Pro

  • ohrumschließende Ohrmuscheln
  • Übertragungsbereich (Kopfhörer): 5 bis 40000 Hz
  • Impedanz: 48 Ohm
  • abnehmbares Kabel mit Konsolenadapter und Remote (Mic Mute, Volume, Transportfunktionen)
  • Kondensatormikrofon (Backplate-Elektret)


Konzept und technische Merkmale des MMX 300 Pro

Dass Beyerdynamics kabelgebundenes Headset auf dem populären geschlossenen Studiokopfhörer DT 770 Pro basiert, ist anhand der Optik schwer zu leugnen. Erst vor kurzem hatten wir dessen Jubiläums-Edition DT 770 Pro X Limited im Review. Auch mit diesem Sondermodell gibt es Gemeinsamkeiten wie die dynamischen sogenannten STELLAR.45-Treiber. Erweitert wird das Ganze um ein Kondensatormikrofon (Backplate-Elektret) am schwenkbaren Schwanenhals. Dieser ist, wie auch das Kabel, an der linken Ohrmuschel befestigt. Mit einer geringen Impedanz von lediglich 48 Ohm lässt sich das MMX 300 Pro problemlos an schwachen Kopfhörerausgängen verwenden. Die weiteren technischen Daten findet ihr am Ende des Testberichts aufgelistet.

Kabelgebundenes Headset mit Schwanenhalsmikrofon an der linken Ohrmuschel

Ausstattung und Unterschiede zum Vorgängermodell

Die Kabelausstattung samt Y-Adapter ermöglicht den Anschluss am Computer sowie an gängigen Spielkonsolen wie XBOX, Playstation und Nintendo Switch. Im Gegensatz zum Vorgängermodell MMX 300 (2. Gen.) gehört kein Adapter auf große Klinke zum Lieferumfang. Falls man das Headset als gewöhnlichen Kopfhörer an einer 6,35mm-Klinkenbuchse verwenden möchte, muss man sich einen entsprechenden Adapter anderweitig besorgen. Oftmals ist das kein Drama, da möglicherweise bereits diverse 3,5-auf-6,35mm-Adapter zum Haushalt gehören – zumindest ist das bei mir der Fall. Schade ist allerdings, dass auch auf das Hardcase des Vorgängers verzichtet wird. Aus meiner Sicht ein eindeutiger Kritikpunkt!

Abnehmbares 2,5m-Kabel mit Remote und Y-Adapter


Weitere Unterschiede findet man in den technischen Daten aufgrund des Stellar.45-Treibers, aber auch die Angaben des Mikrofons weichen etwas ab. So besitzt das Mikrofon des MMX 300 Pro einen erweiterten Übertragungsbereich von 20 bis 20000 Hz. Ob dies bei einem Mikrofon zur Sprachübertragung zwingend Vorteile bringt, bin ich mir nicht sicher. Mehr zum Klang und Audiobeispiele des Mikrofons findet ihr im übernächsten Absatz…

Mikrofon des MMX 300 Pro – hier ohne Poppschutz

Verarbeitung und Design

Die Verarbeitung des in Deutschland hergestellten Headsets ist robust, wie man es auch von den offenbar unverwüstlichen Studiokopfhörern aus Heilbronn gewohnt ist. Zudem sind sämtliche Teile austauschbar, was bei langjähriger Nutzung speziell für Bügel- und Ohrpolster äußerst sinnvoll ist. Das komplett in schwarz gehaltene Design sorgt für einen seriös-coolen Look und sieht auch nach längerer Nutzung appetitlicher aus, als es bei helleren Designs der Fall ist. Sieht man von den Schriftzügen und dem neuen Beyerdynamic Emblem ab, lässt sich der MMX 300 Pro kaum vom Vorgängermodell unterscheiden.

Schwarzes Pro-Design mit dem Emblem aktueller Beyerdynamic-Modelle

Klang des Beyerdynamic MMX 300 Pro

Kopfhörer

Der Kopfhörer-Sound des MMX 300 Pro ist typisch Beyerdynamic: satter, tiefer Bass, detailfreudige Höhen und ein sehr transparentes, „großes“ Raumempfinden. Alles in allem eine geeignete Abstimmung zum Gaming wie für Medienkonsum und Kommunikationsanwendungen. Die präzise Ortung einzelner Klangbestandteile ist außerdem sehr zweckdienlich bei Computerspielen.

Mikrofon

Das per Remote stummschaltbare Mikrofon klingt ebenso satt und hochwertig wie der Kopfhörer und sorgt für eine volle, voluminöse Stimmübertragung mit guter Sprachverständlichkeit. Teilweise aber auch etwas zu „satt“ in den tiefen Frequenzen. Bei zu naher Positionierung neigt das MMX 300 Pro Mic zu starker Nahbesprechung, Plopplauten und tieffrequenten Artefakten. Die Herstellerempfehlung im Manual (Mikrofonabstand 2cm) kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Ein Low Cut würde definitiv Abhilfe schaffen. Im Direktvergleich mit meiner eigenen Sprachaufnahme mit dem MMX 300 aus dem Jahre 2020 klingt die Sprachqualität des aktuellen Modells dennoch etwas vollwertiger.

Die folgenden Audiobeispiele wurden mit Apple Logic in einem MacBook Pro bei Abständen 5 und 10 cm mit montiertem Poppschutz aufgenommen.

Audio Samples
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MMX 300 Pro – Sprache 5 cm MMX 300 Pro – Sprache 10 cm

Tragekomfort

Mit seinen Velours-Ohrpolstern und der aus dem DT 770 Pro X Limited bekannten Fontanellenaussparung im Bügelpolster bewerte ich den Tragekomfort des Beyerdynamic Headsets als exzellent! Der Sitz ist sowohl bequem als auch sehr sicher und die kreisrunden Ohrpolster aus weichem Velours sorgen trotz moderat-kräftigem Anpressdruck für ein überraschend luftiges Tragegefühl. Auf längere Gaming- oder Hör-Sessions lassen sich mit dem MMX 300 Pro problemlos bewältigen!

Bequeme Ohrpolster aus Velours
Bügelpolster mit Fontanellenaussparung (innen; hier nicht zu sehen)

Sonstiges

Die Remote-Funktionen (Transport, Lautstärke, Mic Mute) funktionierten an meinem MacBook Pro einwandfrei. Lediglich das Kabel neigte im Test dazu, sich zu verdrehen und verknoten. Eine Eigenschaft, die mir am Vorgängermodell und auch sonstigen Kopfhörer-Reviews seit längerer Zeit nicht mehr aufgefallen ist.

Alternativen zum Beyerdynamic MMX 300 Pro

Beyerdynamic MMX 300 (2. Gen)Audeze MaxwellRode NTH-100M
Vorgängermodell mit vergleichbaren Features und erweitertem Lieferumfang aktuell noch im Handel erhältlichetwas teurere kabellose Alternative mit magnetostatischen Treibern und Dolby Atmosweitere auf einem Studiokopfhörer basierende hochwertige und günstigere Alternative mit vergleichbarer Ausstattung

Test des Beyerdynamic MMX 300 Pro: Fazit

Das Beyerdynamic MMX 300 Pro Gaming- und Multimedia-Headset ist wahrscheinlich eine der hochwertigsten Hör-/Sprechkombinationen am Markt. Trotz einer insgesamt hohen Audio- und Fertigungsqualität gibt es aber auch Kritik. Besonders schade empfinde ich den Verzicht auf das Hardcase des Vorgängermodells MMX 300 (2. Gen.). Dennoch: Wer auf der Suche nach einem hochwertigen und Headset ist, dessen universelle Verwendbarkeit definitiv über das Gaming hinaus geht, sollte das MMX 300 Pro unbedingt auf dem Radar haben!

  • Gaming-/Multimedia-Headset
  • Kopfhörer
  • geschlossene Bauart
  • ohrumschließend
  • Treiber: dynamisch
  • Impedanz: 48 Ohm
  • Schalldruckpegel: 96 dB @ 1 mW / 500 Hz
  • abnehmbares 2,5m-Kabel mit Fernbedienung
  • Adapter von 2 x 3,5 mm Stereo Miniklinke female auf 1 x 3,5 mm TRRS Miniklinke male
  • Übertragungsbereich: 5 – 40000 Hz
  • Mikrofon
  • Kondensator (Back-Elektret), Niere
  • Übertragungsbereich: 20 – 20000 Hz
  • max. Schalldruckpegel: 121 dB
  • Gewicht: 314 g (ohne Kabel)
  • hergestellt in: Deutschland
  • Webseite: beyerdynamic.de
  • Preis: € 299,– (Straßenpreis am 22.7.2024)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • exzellente Wiedergabe zum Gaming und Medienkonsum
  • hochwertiger Klang des Mikrofons
  • abnehmbares Kabel
  • hoher Tragekomfort
  • hervorragende Verarbeitung „Made in Germany“
Contra
  • Verzicht auch Hardcase und 6,35mm-Adapter gegenüber dem Vorgängermodell
  • Mikrofon empfänglich für Plopplaute und tieffrequente Artefakte
  • Kabel neigt sich zum Verknoten/Verdrehen
Artikelbild
Beyerdynamic MMX 300 Pro Test
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