Praxis
Die praktische Handhabung der Dämpfer bedarf keiner Erklärung: Auspacken, drauflegen und los geht’s. Die Snaredrum muss, um eine Sound-Veränderung zu erzielen, wie bereits erwähnt, nicht umgestimmt werden. Damit die Dämpfer ihr volles Potential entfalten können, sollten jedoch Gaffa, Gelpads und andere Fellauflagen entfernt werden. Ein kleines Manko zeigt sich leider schon vor dem ersten Test: Durch den Transport in der Snare-Tasche hat der „Donut“ einen ersten Knick im Plastikfell.
Im folgenden Video seht ihr alle Big Fat Snare Drum Modelle mit den drei Test-Snares in den – in meinen Ohren – am besten klingenden Kombinationen.
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Mehr InformationenDrei Snares stehen für die Big Fat Snare Sounds bereit
Für den ersten Testlauf habe ich meine Vintage Ludwig Jazz Festival Snare ausgewählt. Schon bei den ersten Schlägen wird eine drastische Klangänderung deutlich. Hatte sie vorher in mittlerer, ungedämpfter Stimmung einen ausgewogenen Oberton, ist sie nun kurz, trocken und tiefer.
Um alle Klangbeispiele möglichst übersichtlich zu gestalten, bespiele ich jede Snare in folgender Reihenfolge: Angefangen mit der geringsten Dämpfung durch „Steve’s Donut“, über das komplett bedeckte „Original“-Fell und den „Snare-Bourine Donut“ bis hin zu „Josh’s Snare Bourine“ soll die gesamte Palette der klanglichen Alternativen deutlich werden.
Steve’s Donut“ gibt dieser typischen Holzsnare einen sehr kurzen, knackigen Sound, der auch an die Dämpfung durch ein auf der Snare abgelegtes Portemonnaie (tatsächlich ein beliebter Studiotrick!) erinnert. Durch die komplette Fellauflage des „Original“-Modells werden Ton und Sustain der Snare nochmals erheblich gesenkt, und es entsteht ein für dieses Modell ungewöhnlich dicker Snaresound. Das erhebliche Gewicht der jeweils acht Schellen der „Snare-Bourine“-Modelle kommt hingegen dieser Trommel nicht zugute. Die Trommel hat zwar den gewünschten Tambourine-Effekt, verliert aber fast gänzlich ihren Ton und scheint eher abgewürgt.
Um die Auflagen auf einem weiteren hochwertigen Standardmodell zu testen, baue ich meine Ludwig Supraphonic Snare auf. Auch bei dieser Snare sorgt „Steve’s Donut“ für den kontrolliertesten Sound. Die „Original“-Ausführung bewirkt bei dem Kessel in dieser Stimmung jedoch einen eher nassen, dreckigen Sound. Beide „Snare-Bourine“ Dämpfer verkürzen den Kesselton auch in diesem Fall erheblich, wobei das „Josh“-Modell dem tiefen Ton noch ein wenig Platz lässt.
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Um den wirklichen Big Fat Snare Sound zu erzielen, probiere ich es jetzt mit einer überdurchschnittlich tiefen Snare. Da es nicht immer ein teures Modell sein muss, entscheide ich mich für die vergleichsweise günstige Tama S.L.P. Big Black Steel Snare mit den Maßen 14×8 Zoll.
Für einen fetten Snaresound stimme ich diese Snare normalerweise so tief wie möglich und dämpfe sie dann mit Gaffa, Gelpads oder Handtüchern. Bei solch einer Stimmung kann es durchaus vorkommen, dass das Fell auch mal Falten wirft, damit der gewünschte Klang erzielt werden kann. Um der Testmethode des offenen, ungedämpften Tunings treu zu bleiben, hört ihr in beiden Audiobeispielen aber eine faltenfreie, gnadenlos tief (ver-)stimmte Snare.
Das Ergebnis fällt bei dieser Snare in der extrem tiefen Stimmung am deutlichsten aus. Aus einem nahezu unbrauchbaren Klang wird ein hervorragend dicker Snaresound. Vor allem beim „Original“-Modell entsteht ein unglaublich breiter, bulliger Klang, der jeden Groove mit einem fetten Backbeat unterfüttert. Auch die „Snare-Bourines“ wirken bei diesem Beispiel weniger kurz und lassen die Snare nicht mehr abgewürgt klingen.
Für eine komplexere Anwendung baue ich nun gleich drei Snares auf und probiere die Dämpfer auch auf einem 14“ Tom aus. Die normalen Modelle lassen die Trommel fast wie eine Bass Drum klingen, während die „Snare-Bourines“ dem Tom einen ausgefallenen Effekt verleihen.
Der Vergleich mit dem selbst gebastelten Fell
Doch was wäre dieser Test ohne den ultimativen Vergleich? Der Trick mit dem ausgeschnittenen Fell ist ja schließlich uralt und bewährt. Im Folgenden hört ihr zuerst das Big Fat Snaredrum Modell und danach ein gewöhnliches ausgeschnittenes Fell. Oder etwa andersherum? Vertraut euren Ohren…
In der Mitte gelocht oder lieber komplett bedeckt, oder doch mit Schellen?
Wer nicht selbst basteln möchte, kann mit dem Donut Modell glücklich werden, denn dieses überzeugt auf ganzer Linie und gibt jeder Snare einen kontrolliert-fetten Sound. Noch etwas fetter und mit mehr Attack kommt das Original Modell daher. Der Klang erinnert mal an typische tief gestimmte Vintage Snares, kann aber vor allem bei tiefen Kesseln auch für einen derben Hip-Hop Sound sorgen. Durch das Gewicht der Schellen verkürzen die „Snare-Bourine“ Dämpfer den Snaresound erheblich, was vor allem bei geringer bis mittlerer Kesseltiefe für abgewürgte Klänge sorgt. Als zusätzlicher Effekt auf einer abgespannten Snare oder einem 14 Zoll großen Tom können die Schellen-Auflagen aber zu einer interessant klingenden Erweiterung der rhythmischen Klangpalette beitragen.